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Die Gelehrtenfamilie Stöckhardt - Uwe Fiedler, Dresden and ...

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Clara Schumann 61<br />

Porträts<br />

Clara Wieck, spätere Frau Schumann, im<br />

Alter von 15 Jahren, Lithographie von Julius<br />

Erste Liebelei<br />

Giere, um 1835<br />

Clara Schumann geb. Wieck,<br />

Lithographie von Andreas Staub,<br />

um 1840<br />

Clara kannte Robert Schumann schon als Kind. Als Zwanzigjähriger<br />

wohnte er eine Zeit lang bei den Wiecks und ließ sich von Claras Vater<br />

unterrichten. Mit der Elfjährigen ging er sehr nett um: So erzählte er<br />

ihr und ihren beiden Brüdern selbsterfundene Märchen. Er schwärmte<br />

damals für eine Schülerin von Wieck, Ernestine von Fricken, die drei<br />

Jahre älter als Clara war. Er nahm Abst<strong>and</strong> von einer Verlobung, als er<br />

erfuhr, dass sie ein angenommenes Kind und nicht erbberechtigt war.<br />

Gleichwohl setzte er Ernestine mit dem „Carnaval“ ein musikalisches<br />

Denkmal. Clara aber war schon immer beeindruckt gewesen von<br />

diesem Mann und himmelte ihn an. Als sie 16 Jahre alt war, kamen sie<br />

sich dann näher; von dem ersten Kuss schwärmte Robert noch in<br />

späteren Briefen. Sie war seine „Zilia“, seine „Chiara“, wie er sie<br />

zärtlich nannte. In seinem Werk setzte er ihr mit dem Stück Chiarina<br />

ein Denkmal.<br />

Clara Wieck, kurz vor ihrer<br />

Vermählung mit Robert Schumann<br />

Marmorrelief von Clara und Robert Schumann im<br />

Robert-Schumann-Haus Zwickau<br />

Claras Vater war jedoch keinesfalls bereit, sie dem mittellosen jungen Mann zuzusprechen, zumal dieser keinen<br />

Beruf hatte und nicht einmal mehr Pianist werden konnte, weil eine Sehnenscheidenentzündung des Ringfingers der<br />

rechten H<strong>and</strong> diese Karriere vorzeitig beendet hatte. Auch die Tatsache, dass Robert als Musikredakteur recht<br />

erfolgreich war und sogar eine eigene Zeitschrift (Neue Zeitschrift für Musik) gegründet hatte, konnte ihn nicht<br />

umstimmen. Wieck untersagte dem Liebespaar jeden Kontakt. Sich zu sehen war ebenso wie ein Briefwechsel<br />

verboten. <strong>Die</strong> Trennung erreichte Wieck zunächst dadurch, dass er Clara für zahlreiche Konzerttourneen verplante.<br />

Er überwachte sie fast rund um die Uhr; offensichtlich entzog er ihr sogar die Tinte, damit sie nicht schreiben<br />

konnte. Claras heimliche Briefe offenbaren die Not, in der sie sich bef<strong>and</strong>:<br />

„Nimm mir nur nicht übel, dass ich so fürchterlich schlecht geschrieben, doch stelle dir vor, dass ich stehe und<br />

das Blatt auf der Kommode liegt, worauf ich schreibe. Bei jedem Mal eindunken in das Tintenfass lauf ich in<br />

die <strong>and</strong>ere Stube.“<br />

Und ein <strong>and</strong>eres Mal:

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