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Reproduktionsmedizin im internationalen Vergleich - Bibliothek der ...

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22 <strong>Reproduktionsmedizin</strong> <strong>im</strong> <strong>internationalen</strong> <strong>Vergleich</strong> III. <strong>Reproduktionsmedizin</strong> in Deutschland und <strong>im</strong> <strong>internationalen</strong> <strong>Vergleich</strong> 23<br />

III.<br />

Georg Griesinger, Ricardo Felberbaum, Hermann Hepp<br />

und Klaus Diedrich<br />

RepRoDuktIonSMeDIZIn In DeutSchlanD<br />

unD IM InteRnatIonalen VeRgleIch<br />

1. Der aktuelle wissenschaftliche Stand in <strong>der</strong> Fortpflanzungsmedizin<br />

Die IVF­Behandlung ist trotz wesentlicher wissenschaftlicher und kli­<br />

nischer Bemühungen <strong>der</strong> vergangenen drei Jahrzehnte in Deutsch­<br />

land bisher nur unzureichend erfolgreich geblieben. Nach Daten des<br />

DIR 2005 (Deutsches IVF­Register) liegt die Schwangerschaftsrate<br />

(pro Embryotransfer) nach Transfer von zwei o<strong>der</strong> drei Embryonen<br />

zwischen 28 und 30 Prozent 0 . Der Ergebnisparameter, <strong>der</strong> einen<br />

Behandlungserfolg am realistischsten beschreibt, ist jedoch die »Le­<br />

bendgeburtrate pro begonnener Behandlung«. Da nicht jede ovarielle<br />

St<strong>im</strong>ulation zu einem Embryotransfer führt, und nicht jede Schwan­<br />

gerschaft zu einer Lebendgeburt, ist die an <strong>der</strong> Schwangerschaftsrate<br />

ausgerichtete Maßzahl de facto eine Überschätzung <strong>der</strong> Wahrschein­<br />

lichkeit einer erfolgreichen Behandlung <strong>der</strong> ungewollten Kin<strong>der</strong>losig­<br />

keit pro durchgeführtem IVF­Behandlungszyklus . Die Lebendgeburt­<br />

rate pro begonnener Behandlung kann in Deutschland mit 18–20<br />

Prozent geschätzt werden.<br />

0 DIR Jahrbuch 2006.<br />

J.K. Min et al. What is the most relevant standard of success in assisted reproduction?<br />

The singleton, term gestation, live birth rate per cycle initiated: the<br />

BESST endpoint for assisted reproduction. Hum Reprod. 2004 Jan; 19(1):3–7.<br />

11 Die natürlichen Bedingungen menschlicher Fortpflanzung<br />

Die Aussicht für ein Paar, dass ein Kind geboren wird, unterliegt von<br />

Natur aus einer Reihe von Einschränkungen. Auf dem Weg von Ovu­<br />

lation, Konzeption, Einnistung, Plazentation bis zur Geburt gibt es<br />

eine Vielzahl von Ereignissen, in <strong>der</strong>en Folge eine Schwangerschaft<br />

entwe<strong>der</strong> nicht entsteht, o<strong>der</strong> eine Schwangerschaft sich nicht weiter<br />

entwickelt. Dieser hohe Verlust an Konzeptionen, bzw. menschlichen<br />

Embryonen, ist <strong>der</strong> menschlichen Reproduktion inhärent und aus ei­<br />

ner Studie zur Konzeption in­vivo seit langem bekannt (Abb. 1).<br />

Geschätzte 70 Prozent <strong>der</strong> Spontankonzeptionen führen zu keiner Lebendgeburt .<br />

Lebendgeburt<br />

Todgeburt<br />

Fehlgeburt<br />

Biochemische<br />

Schwangergschaft<br />

Implantationsversagen<br />

J. Roberts and R. Lowe, Where have all the conceptions gone? Lancet 1975;<br />

i:498–500.<br />

modifiziert nach Chard T. Frequency of <strong>im</strong>plantation and early pregnancy loss<br />

in natural cycles. Baill Clin Obst Gynecol 1991; 5:179–189.<br />

30%<br />

—10%<br />

–30%<br />

–30%<br />

Spontankonzeptionen (100%)<br />

Klinischer Abort<br />

Präklinischer Abort<br />

Abb. 1 q

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