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Reproduktionsmedizin im internationalen Vergleich - Bibliothek der ...

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30 <strong>Reproduktionsmedizin</strong> <strong>im</strong> <strong>internationalen</strong> <strong>Vergleich</strong> III. <strong>Reproduktionsmedizin</strong> in Deutschland und <strong>im</strong> <strong>internationalen</strong> <strong>Vergleich</strong> 31<br />

q Abb. 3<br />

Im Beson<strong>der</strong>en besitzt die Entwicklungsgeschwindigkeit, gemessen<br />

an <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Blastomeren zu einem best<strong>im</strong>mten Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Embryonalentwicklung, starken best<strong>im</strong>menden Wert für eine erfolgreiche<br />

Einnistung. Der Embryoscore wird an jedem Embryo an jedem<br />

Tag <strong>der</strong> Prä<strong>im</strong>plantationsentwicklung in­vitro best<strong>im</strong>mt. Zu diesem<br />

Zweck werden die Embryonen aus dem Inkubator entfernt und <strong>im</strong><br />

Lichtmikroskop betrachtet. Der Embryoscore ist dann Entscheidungsgrundlage<br />

für die Auswahl und die Festlegung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Embryonen,<br />

die transferiert werden sollen. Die verbleibenden Embryonen<br />

mit Entwicklungspotential werden kryokonserviert.<br />

Die mikroskopische Beurteilung <strong>der</strong> Embryonen erlaubt also einerseits<br />

eine individuelle Abschätzung <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit des Eintritts<br />

einer Schwangerschaft, und an<strong>der</strong>erseits die Auswahl jener Embryonen,<br />

die das höchste Entwicklungspotential besitzen (Abb. 3).<br />

Korrelation von Embryoscore mit <strong>der</strong> Implantationsrate stratifiziert nach Altersgruppen.<br />

Die Daten stammen aus einer prospektiven Auswertung von 2266 IVF-Zyklen mit Double-Embryo-Transfer<br />

.<br />

J. Holte et al., Construction of an evidence­based integrated morphology cleavage<br />

embryo score for <strong>im</strong>plantation potential of embryos scored and transferred<br />

on day 2 after oocyte retrieval. Hum Reprod. 2007 Feb; 22(2):548–57.<br />

Allerdings ist die Beurteilung <strong>der</strong> Embryonalentwicklung nach mor­<br />

phologischen Kriterien lediglich eine indirekte Methode mit prognos­<br />

tisch­bedingter Unschärfe zur Abschätzung des Entwicklungspoten­<br />

tials eines Embryos. Selbst nach Transfer eines idealen Embryos (Abb.<br />

4a) ist nicht in jedem Fall mit dem Eintritt einer Schwangerschaft zu<br />

rechnen. Im Gegenzug können Lebendgeburten auch nach Transfer<br />

von Embryonen mit als schlecht eingeschätztem Entwicklungspoten­<br />

tial beobachtet werden (Abb. 4b).<br />

Embryo mit morphologisch<br />

günstigen Kriterien. Geschätzte<br />

Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen<br />

Einnistung: 30 Prozent.<br />

Die Regelungen des deutschen Embryonenschutzgesetzes führen<br />

dazu, dass in Deutschland die Auswahl für die weitere Embryokul­<br />

tur noch <strong>im</strong> Stadium <strong>der</strong> <strong>im</strong> Befruchtungsvorgang befindlichen Ei­<br />

zelle erfolgt, da diese nicht als Embryo <strong>im</strong> Sinne des § 8 ESchG gilt.<br />

Auch an <strong>der</strong> <strong>im</strong>prägnierten, <strong>im</strong> Befruchtungsvorgang befindlichen<br />

Eizelle kann das Entwicklungspotential durch eine morphologische<br />

Beurteilung abgeschätzt werden, allerdings sind die Unterschiede <strong>im</strong><br />

Entwicklungspotential einzelner Embryonen zu späteren Stadien <strong>der</strong><br />

Entwicklung weitaus besser ersichtlich .<br />

Embryo mit morphologisch ungünstigen<br />

Kriterien (Fragmentation). Geschätzte<br />

Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen<br />

Einnistung: < 5 Prozent.<br />

F. Guerif et al., L<strong>im</strong>ited value of morphological assessment at days 1 and 2 to<br />

predict blastocyst development potential: A prospective study based on 4042<br />

Abb. 4a+b q

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