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Amateurfunk<br />
I<br />
Abenteuer Westafrika:<br />
3XY1 D funkt aus Guinea<br />
GEORG KNÖSS- DK7LX<br />
Sigi, DL 7DF, und seine bewährte Truppe können wohl kaum lange zu<br />
Hause verweilen, ohne über eine weitere DXpedition nachzudenken.<br />
Aber 3XY- Guinea? Von dort hatte man ja schon einmal erfolgreich vor<br />
fast einem Jahrzehnt gefunkt, damals als 3XY7C [1]. Egal, denn immer<br />
hin bestand noch die Verbindung zu einer wichtigen Kontaktperson vor<br />
Ort und außerdem gehört Guinea weiterhin zu den recht gesuchten<br />
DXCC-Gebieten in Westafrika. Somit war diese Gegend als mögliches<br />
Ziel recht schnell definiert. Ein weiterer Vorteil der Region besteht darin,<br />
dass man mit Blick auf die Ausbreitungswege weltweit sehr gut positio<br />
niert ist. Allerdings war nicht absehbar, dass wir mit den Ausbreitungs<br />
bedingungen solch großes Glück haben würden.<br />
Es muss wohl irgendwann 2010 oder 2011<br />
gewesen sein, als mich Sigi, DL7DF, kon<br />
taktierte und fragte, ob ich Interesse an der<br />
Teilnahme an einer DXpedition nach Gui<br />
nea hätte. Auf meine Antwort musste er<br />
nicht lange warten. Für mich eine nette<br />
Herausforderung, hatte ich doch bisher nur<br />
Erfahrung im Ein- und Zweimannbetrieb<br />
[2], [3], [ 4] sammeln können. In der Folge<br />
zeit wurde ein Zusammentreffen sämtlicher<br />
Teilnehmer auf der Harn Radio 2011 ver<br />
einbart. Danach standen alle Reisedetails<br />
fest.<br />
Dem DXpeditionsteam gehörten DL 7DF,<br />
DL 7UFR, DL4WK, DK7LX, SP3DOI und<br />
SP3CVY an. Betrieb war mit bis zu fünf<br />
Stationen rund um die Uhr geplant.<br />
Sigi hat dank regelmäßiger Funkreisen den<br />
Vorteil, über einen gut sortierten Lagerbe<br />
stand an DXpeditionsgegenständen zu ver<br />
fügen. Somit war das Zusammenstellen der<br />
Ausrüstung von Routine geprägt. Das ein<br />
zige nicht Planbare sind die immer enger<br />
gezogenen Freigrenzen des Reisegepäcks<br />
zuzüglich weiterer Hindernisse im Rahmen<br />
solcher Touren nach Afrika.<br />
Der geplante Aktivitätszeitraum war Herbst<br />
2011, und so ging es im Oktober über Brüs<br />
sel mit einer Zwischenlandung in Banjul<br />
14 • FA 1/13<br />
(Gambia) nach Conakry, der Hauptstadt<br />
Guineas.<br />
• Willkommen in Afrika<br />
Mit unserer kontaktperson Khalil, von vie<br />
len Einheirrbschen auch "Le Docteur" ge<br />
nannt, war die Abholung nach Ankunft am<br />
Flughafen vereinbart. Wie schon einmal in<br />
der Vergangenheit war er es, der die Be<br />
schaffung dbr Funkgenehmigung geregelt<br />
und sich auch um die Unterbringung im<br />
Hotel gekümmert hat. Guinea gehört ganz<br />
sicher zu den Ländern, in denen solch ein<br />
Das Team in Conakry<br />
vor Ort (v.l. n. r.):<br />
Frank, DL7UFR,<br />
Georg, DK7LX,<br />
Leszek, SP3DOI,<br />
Sigi, DL7DF,<br />
Wolf, DL4WK,<br />
und Jan, SP3CYY.<br />
Fotos: SP3DOI,<br />
PA3EWB, DL6JGN<br />
Unternehmen ohne die Unterstützung einer<br />
Person mit Orts- und Behördenkenntnis<br />
und ohne die entsprechenden Beziehungen<br />
Typische Straßenszene in Conakry<br />
Allan<br />
Useher<br />
Ozean<br />
GUINEA-<br />
BISSAU Gaoual • Ma!i<br />
Boki<br />
• La .,"- Bankan<br />
� G.U"J N E-A -'<br />
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LIBERIA • }<br />
völlig ausgeschlossen wäre. Das zeigte<br />
sich, fast erwartungsgemäß, unmittelbar<br />
nach unserer Ankunft. Innerhalb kürzester<br />
Zeit wurde nämlich bei der Einreise die ge<br />
samte Funkausrüstung vom Zoll beschlag<br />
nahmt. Man erklärte uns, es könne bis zu<br />
zwei Wochen dauern, bis die Gerätschaften<br />
wieder freikämen. Dort ist es dann ohne<br />
örtliche Unterstützung kaum möglich, eine<br />
Lösung herbeizuführen.<br />
Dank des Verhandlungsgeschicks unseres<br />
Betreuers wurde das Gepäck nach zähen<br />
Verhandlungen und nach Zahlung einer<br />
entsprechenden Summe dann doch noch<br />
freigegeben. Man kann also sagen, dass be<br />
reits ein erheblicher finanzieller Betrag fäl<br />
lig ist, bevor man überhaupt das Land be<br />
treten hat. Ein Umstand, der von so man<br />
chen potenziellen Spendern und Funkkolle<br />
gen gern übersehen wird. Hauptsache man<br />
ist schnell auf allen Bändern und in allen<br />
Sendearten in der Luft.<br />
• Lärm, Hitze und Staub<br />
Nach unserer Einreise begann eine haar<br />
sträubende dreistündige Fahrt durch die<br />
abendliche Hauptstadt. Ich kann mich nicht<br />
erinnern, jemals solch ein Verkehrschaos<br />
erlebt zu haben. Es lässt sich in etwa so be<br />
schreiben: Lärm, Hitze, Staub, nicht ver<br />
schließbare Aut<strong>of</strong>enster sowie Abgase in<br />
nicht gekannter Intensität. Und dass man<br />
dort nicht augenblicklich Opfer eines Ver<br />
kehrsunfalls wird, grenzt fast an ein Wun<br />
der.<br />
Irgendwann müssen sich die Taxifahrer<br />
dann doch noch erinnert haben, in welches<br />
Hotel wir nun wollten oder wo es sich be<br />
findet. So kamen wir reichlich erledigt im<br />
"Mariador Palace" an und bezogen unsere<br />
Zimmer. Der Tag endete immerhin mit ei<br />
nem kühlen Bier.<br />
• Spass, Spiel und Spannung<br />
Am nächsten Morgen begann s<strong>of</strong>ort der<br />
Aufbau der Antennen und der Stationen.<br />
Zum Glück hatten wir im Hotel uneinge<br />
schränkte Handlungsfreiheit, was derlei<br />
Aktivitäten betraf.<br />
Zunächst wurden ein Spiderbeam sowie<br />
verschiedene Vertikalantennen für 30 m<br />
und 40 m aufgebaut. Damit konnte es schon<br />
einmal losgehen. Während der Aufbau wei-