11111111111111111111111 1111111 1·2013 - Index of
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sich selbst beschleunigende Überhitzung<br />
einsetzen.<br />
• Bleiakkumulatoren<br />
richtig entsorgen<br />
Wenn ein Bleiakkumulator irgendwann<br />
tatsächlich defekt ist, muss er zur Wieder<br />
verwertung an einen Händler oder den<br />
Hersteller zurückgegeben werden. In vie<br />
len Gemeinden nehmen auch kommunale<br />
Entsorgungseinrichtungen, wie zum Bei<br />
spiel Wertst<strong>of</strong>fhöfe, defekte Akkumulato<br />
ren an. Die beispielsweise im Einzelhan<br />
del <strong>of</strong>t anzutreffenden Sammelboxen des<br />
"Gemeinsamen Rücknahmesystems Bat<br />
terien" sind dagegen nur für sogenannte<br />
Gerätebatterien bestimmt, zu denen Blei<br />
akkumulatoren abfallrechtlich nicht gehö<br />
ren. Bei Bleiakkumulatoren enthält nicht<br />
nur das chemisch aktive Material an den<br />
Elektroden Blei, sondern auch die Strom<br />
ableiter und Anschlüsse bestehen aus die<br />
sem Metall. Defekte Akkumulatoren ent<br />
halten Blei in höherer Konzentration und<br />
Reinheit als Bleierz. Sie lassen sich ohne<br />
aufwendige Vorbehandlung im Hoch<strong>of</strong>en<br />
zu neuem Blei wiederverwerten. Das Plas<br />
tikgehäuse verbrennt dabei und spart da<br />
mit einen Teil des Brennst<strong>of</strong>fs, der zum<br />
Beheizen des Hoch<strong>of</strong>ens sowieso notwen<br />
dig wäre.<br />
Nach dem Batteriegesetz [13] sind die<br />
Verbraucher verpflichtet, defekte Bleiak<br />
kumulatoren zurückzugeben - Hersteller<br />
und Handel müssen sie zurücknehmen.<br />
Abfallrechtlich sind Bleiakkumulatoren<br />
entweder Fahrzeugbatterien oder Indus<br />
triebatterien. Die Einordnung erfolgt an<br />
hand der ursprünglichen Bestimmung des<br />
Akkumulators. Eine Autobatterie gilt ab<br />
fallrechtlich auch dann als Fahrzeugbatte<br />
rie, wenn sie ausschließlich zum Betrieb<br />
einer Amateurfunkstation verwendet wur<br />
de. Diese Unterscheidung ist für uns Ver<br />
braucher vor allem deshalb wichtig, weil<br />
beim Verkauf einzelner - also nicht in ein<br />
Auto eingebauter - Fahrzeugbatterien ein<br />
Pfand in Höhe von 7,50 € anfällt, das bei<br />
Rückgabe des Akkumulators erstattet<br />
wird.<br />
• Zusammenfassung<br />
Bleiakkumulatoren sind robuste und ver<br />
gleichsweise preiswerte Stromquellen für<br />
Fortabeibetrieb und Notfunk. Außer den<br />
normalen Alterungsvorgängen, die irgend<br />
wann zum Ausfall führen, gibt es auch ei<br />
nige Schäden, die sich durch eine gezielte<br />
Regeneration beheben lassen.<br />
Sowohl nasse Bleiakkumulatoren als auch<br />
Bleigel-Akkumulatoren sind bei längerer<br />
Lagerung vom Problem der Sulfatierung<br />
betr<strong>of</strong>fen. Diese tritt insbesondere auf,<br />
wenn der Akkumulator nicht vollständig<br />
geladen ist. Eine Regeneration ist durch<br />
eine vorsichtige Ladung mit erhöhter<br />
Spannung möglich, wobei der Akkumula<br />
tor ausnahmsweise eine etwas höhere<br />
Temperatur von 40 oc haben sollte.<br />
Um einem Schaden durch Sulfatierung<br />
vorzubeugen, ist ein Bleiakkumulator<br />
möglichst kühl und nur vollständig gela<br />
den zu lagern und der Ladezustand im Ab<br />
stand von einigen Monaten zu kontrollie<br />
ren.<br />
Bei Bleigel-Akkumulatoren sind noch<br />
zwei andere Schäden möglich. Bei einer<br />
Tiefentladung ist das Aufbrauchen des<br />
knapp bemessenen Elektrolyts möglich,<br />
wodurch der Akkumulator hochohmig<br />
wird und bei einer anschließenden Ladung<br />
keinen nennenswerten Strom annimmt.<br />
Auch hier ist eine Regeneration durch vor<br />
sichtiges Laden mit erhöhter Spannung<br />
möglich. In beiden Fällen ist die Regene<br />
ration zu überwachen. Das Ladegerät<br />
muss eine Strombegrenzung und mög<br />
lichst auch eine Sicherung haben. Die<br />
Temperatur des Akkumulators darf 60 oc<br />
nicht überschreiten.<br />
Der zweite, für Bleigel-Akkumulatoren<br />
typische Schaden ist ein Kapazitätsverlust<br />
aufgrund zu geringer Ladespannung. Für<br />
eine vollständige Ladung sind für 12-V<br />
Akkumulatoren Spannungen zwischen<br />
14,4 V und 14,9 V erforderlich, was etwa<br />
2,4 V bis 2,5 V pro Zelle entspricht. Die<br />
unterschiedlichen Werte resultieren aus<br />
den verschiedenen chemischen Feinab<br />
stimmungen der einzelnen Modelle; hier<br />
sind die Herstellerangaben zu beachten.<br />
Die Ladespannung eines Bleigel-Akku<br />
mulators liegt absichtlich oberhalb der Ga<br />
sungsspannung nasser Akkumulatoren.<br />
Eine Ladung mit niedrigeren Spannungen<br />
führt schon nach wenigen Lade-Entlade<br />
zyklen zu einem deutlichen Kapazitätsver<br />
lust. Die zu niedrige Ladespannung führt<br />
dazu, dass sich das chemisch aktive Mate<br />
rial an der positiven Elektrode nur teil<br />
weise auflädt. Durch eine zweitägige La<br />
dung mit ausreichend hoher Spannung<br />
lässt sich der Kapazitätsverlust beheben.<br />
Im normalen Betrieb wirkt es sich auf die<br />
Lebensdauer günstig aus, wenn man das<br />
vollständige Entladen des Akkumulators<br />
vermeidet und ihn auch nach nur teilwei-<br />
Bild 6: Nach fünf Jahren in einem PKW war<br />
der Stromableiter der positiven Elektrode<br />
durch Gitterkorrosion zerfressen. Quelle [12]<br />
120<br />
K[%]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
Stromversorgungstechnik<br />
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z<br />
Bild 7: Erreichbare Lebensdauer (Zyklenanzahl<br />
Z) von Bleigel-Akkumulatoren in Abhängigkeit<br />
von der Entladungstiefe nach [5]<br />
ser Entladung wieder nachlädt. Einen dau<br />
ernden Kapazitätsverlust durch nur teil<br />
weises Laden (eng!.: memory effect) gibt<br />
es bei Bleiakkumulatoren nicht.<br />
dj3tz@darc.de<br />
Literatur und Bezugsquelle<br />
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FA 1113 • 53