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Bild 3: Verlauf von Ladestrom und Ladespan­<br />

nung beim Laden eines Bleigel-Akkumula­<br />

tors mit lU-Kenniinie nach [2]<br />

Zusätzlich ist die Temperatur des Akku­<br />

mulators während der Ladung zu überwa­<br />

chen. Bei einem bereits geschädigten Blei­<br />

gel-Akkumulator kann unter ungünstigen<br />

Umständen eine sich selbst beschleunigende<br />

Erhitzung (engl.: thermal runaway)<br />

einsetzen. Das ist gefährlich, weil dabei<br />

heißer Schwefelsäuredampf entstehen und<br />

auch das Gehäuse zerstört werden kann.<br />

Eine solche Reaktion setzt aber erst bei<br />

Temperaturen oberhalb etwa 60 oc ein. Da<br />

die Schmerzgrenze der menschlichen<br />

Haut bei etwa 50 oc liegt, gilt als Faustre­<br />

gel: Solange sich der Akkumulator noch<br />

anfassen lässt, ist alles in Ordnung. Eine<br />

leichte Erwärmung während der Ladung<br />

ist im Übrigen normal und unvermeidbar.<br />

• Regeneration<br />

in mehreren Zyklen<br />

Ob sich ein Akkumulator durch das be­<br />

schriebene Verfahren wieder in einen<br />

brauchbaren Zustand versetzen lässt,<br />

hängt vom Einzelfall ab. Es ist erfolgver­<br />

sprechend, nach der ersten Ladung meh­<br />

rere Zyklen folgen zu lassen, wobei der<br />

Akkumulator zwischendurch vollständig<br />

zu entladen ist.<br />

In der Literatur wird ein Experiment be­<br />

schrieben, das an einem Bleigel-Akkumu­<br />

lator durchgeführt wurde, der nach fünf<br />

Jahren Lagerung keinerlei Kapazität mehr<br />

aufwies. Dieser Akkumulator konnte<br />

durch insgesamt 21 Zyklen regeneriert<br />

werden und hatte schließlich wieder die<br />

volle Nennkapazität Bild 2 zeigt das an­<br />

gewendete Verfahren. Ob sich dieser Auf­<br />

wand im Einzelfall tatsächlich lohnt, ist ei­<br />

ne andere Frage.<br />

• Automatische Entsulfatierung<br />

Außerdem finden sich Geräte auf dem<br />

Markt, die Bleiakkumulatoren durch Impulsladung<br />

zu regenerieren versprechen.<br />

Dabei erhält der Akkumulator sehr kurze,<br />

aber extrem hohe Stromimpulse, mit denen<br />

die Sulfatkristalle aufgebrochen werden<br />

sollen. Die Wirkung dieser Verfahren gilt<br />

als wissenschaftlich umstritten [7]. Die<br />

oben beschriebene stellenweise Isolierung<br />

der Elektroden ließe sich damit vielleicht<br />

beheben, das Bleisulfat stellt aber das che­<br />

misch aktive Material dar. Um es wieder<br />

vollständig in den beim Laden und Entla­<br />

den ablaufenden Kreislauf einzubinden, ist<br />

eine angepasste Ladung erforderlich. Diese<br />

kann aufgrund der verringerten Oberfläche<br />

aber nur langsam und daher mit niedrigem<br />

Ladestrom erfolgen.<br />

• Schäden durch Tiefentladung<br />

Bei Bleiakkumulatoren beträgt die Entla­<br />

deschlussspannung bei Entladung mit dem<br />

Nennstrom 1,75 V pro Zelle, was bei ei­<br />

nem 12-V-Akkumulator einer Spannung<br />

von 10,5 V entspricht. Eine Entladung bis<br />

zu einer noch niedrigeren Spannung be­<br />

zeichnet man als Tiefentladung. Sie scha­<br />

det jedem Akkumulator. Bleigel-Akkumu­<br />

latoren sind aber besonders empfindlich<br />

gegen Tiefentladungen.<br />

Der Grund dafür ist, dass der Elektrolyt in<br />

einem Bleigel-Akkumulator knapp be­<br />

messen ist. Bei einer Tiefentladung kön­<br />

nen so viele Sulfat-Ionen aus dem Elektro­<br />

lyt in Form von Bleisulfat an den Platten<br />

abgeschieden werden, dass der Elektrolyt<br />

an Ladungsträgern verarmt und der Innen­<br />

widerstand des Akkumulators stark an­<br />

steigt. Bei dem Versuch einer normalen<br />

Ladung nimmt ein solcher Akkumulator<br />

keinen nennenswerten Ladestrom mehr<br />

an.<br />

Derart geschädigte Bleigel-Akkumulato­<br />

ren lassen sich aber unter Umständen re­<br />

generieren. Das dazu geeignete Ladever­<br />

fahren ist ähnlich dem zur Behebung der<br />

Sulfatierung geschilderten. S<strong>of</strong>ern der Ak­<br />

kumulator noch einen messbaren Lade­<br />

strom aufnimmt, ist die Ladung fortzuset­<br />

zen. Der Strom steigt dann zunächst lang­<br />

sam an, bis er den maximal zulässigen<br />

Wert erreicht hat, bei dem die Strombe­<br />

grenzung des Ladegerätes einsetzt. Zu die-<br />

Bild 4: Die Aufschrift eines Bleigel-Akkumu­<br />

lators enthält <strong>of</strong>t auch die Vorschriften zur<br />

richtigen Ladung. Foto: DJ3TZ<br />

Stromversorgungstechnik<br />

sem Zeitpunkt ist das während der Tief­<br />

entladung verbrauchte Elektrolyt regene­<br />

riert. Anschließend läuft die Ladung nor­<br />

mal weiter.<br />

Wenn der tiefentladene Akkumulator beim<br />

Laden mit normaler Ladespannung keine<br />

Stromaufnahme zeigt, lohnt der Versuch<br />

einer Regeneration des Akkumulators mit<br />

erhöhter Ladespannung. Die Ladespan­<br />

nung ist dafür so hoch zu wählen, dass ein<br />

gewisser Ladestrom fließt. Allerdings sind<br />

hierbei eine schnell und zuverlässig an­<br />

sprechende Strombegrenzung und mög­<br />

lichst auch eine Sicherung erforderlich.<br />

Der Grund dafür ist, dass der einsetzende<br />

Regenerationsvorgang zu einer starken<br />

Zunahme der Ladungsträgeranzahl im<br />

Elektrolyt führt und der Innenwiderstand<br />

des Akkumulators wieder sinkt. Ohne<br />

Strombegrenzung hätte die hohe Lade­<br />

spannung einen zu hohen Ladestrom zur<br />

Folge, der den Akkumulator zerstören<br />

könnte. Auch diese Art der Regeneration<br />

ist immer zu beaufsichtigen.<br />

Außerdem sollte die zur Ladung verwen­<br />

dete Stromquelle den Strom bei Kurz­<br />

schluss nicht nur begrenzen, sondern auch<br />

unterbrechen können. Unter besonders un­<br />

günstigen Bedingungen kann es bei der re­<br />

generierenden Ladung nach einer Tiefent­<br />

ladung zur Abscheidung von metallischem<br />

Blei im Separator zwischen den Elektro­<br />

den kommen, wodurch diese kurzge­<br />

schlossen werden können. Auch bei die­<br />

sem Regenerationsverfahren ist, wie oben<br />

beschrieben, die Temperatur zu überwa­<br />

chen.<br />

• Schäden<br />

durch ungenügende Ladung<br />

Eine Besonderheit der Bleigel-Akkumula­<br />

toren ist deren besondere Empfindlichkeit<br />

gegenüber einer zu niedrigen Ladespan­<br />

nung. Bleigel-Akkumulatoren werden ge­<br />

mäß einer lU-Kennlinie geladen, siehe<br />

Bild 3. Im Prinzip handelt es sich um eine<br />

Ladung mit konstanter Spannung, wobei<br />

aber der zu Beginn fließende Ladestrom<br />

begrenzt wird. Den maximalen Wert des<br />

Ladestromes gibt der Hersteller an. Ver­<br />

breitet sind Werte zwischen 0,25 · 11 und<br />

0,4. 1[.<br />

Die richtige Ladespannung für einen 12-<br />

V-Bleigel-Akkumulator liegt bei 20 oc<br />

zwischen 14,4 V und 14,9 V, was einem<br />

Wert zwischen 2,4 V und etwa 2,5 V pro<br />

Zelle entspricht. Der exakte Wert hängt<br />

von der chemischen Feinabstimmung des<br />

jeweiligen Modells ab. Er ist entweder<br />

aufgedruckt, wie in Bild 4, oder in den<br />

Herstellerunterlagen zu finden. Diese<br />

Spannung liegt deutlich oberhalb des<br />

Werts, der bei nassen Bleiakkumulatoren<br />

als sogenannte Gasungsspannung nicht<br />

überschritten werden soll. Bei Bleigel-Ak-<br />

FA 1/13 • 51

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