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Bild 3: SMD-Bauteile werden auf der nicht<br />

kaschierten Seite einer einseitigen Platine an<br />

den Gehäusen aufgeklebt. Die Bauteile sind<br />

hier noch unverdrahtet.<br />

• Bestückung<br />

Das Einstecken muss genau nach Plan er­<br />

folgen. Ein kurzes Anheften genügt, später<br />

folgt das richtige Verlöten. Vor dem Um­<br />

legen der Anschlussdrähte und dem an­<br />

schließenden Verwenden als Lötbrücken<br />

rate ich ab, weil ein etwaiger Austausch zu<br />

schwierig ist. Kleine Teile drückt man mit<br />

einem Lappen um den Finger, wegen der<br />

Wärme, vorsichtig am Gehäuse auf die<br />

Platine und hält sie bis zum Anheften dort<br />

fest. Danach sind die Anschlüsse bis zur<br />

Lötstelle zu kürzen. Nun erfolgt das Legen<br />

der Leiterzüge und Brücken mit 0,2-mm­<br />

Kupferdraht sowie das Verlöten. Auch hier<br />

peinlich genau nach Vorlagen die Löcher<br />

auszählen, sonst führt das unweigerlich zu<br />

Fehlern.<br />

Eine große Stopfnadel ist beim Verlegen<br />

der Drähte vorteilhaft. Am Ende ist eine<br />

Leiterplatte entstanden, die nicht nur gut<br />

aussieht, sondern die auch technisch bis zu<br />

hohen Frequenzen brauchbar ist. Der Platz<br />

wurde bestmöglich genutzt, kleiner geht<br />

es in dieser Form mit diskreten Bauteilen<br />

kaum noch. Die Platine lässt sich sogar im<br />

Nachhinein noch verändern, weil keine<br />

unveränderlichen Leiterzüge vorhanden<br />

sind, siehe Bild 5.<br />

• Noch kleiner<br />

So eine einfache bequeme Umsetzung wäre<br />

auch mit SMD-Bauteilen wünschenswert.<br />

Bild 4: Auf der Oberseite sind die Bauteile dicht<br />

gepackt angeordnet. Fotos: Quietzsch<br />

Die Lochrasterplatinen sind dazu ungeeig­<br />

net. Ich suchte einen anderen Weg, bei<br />

dem keine gedruckte Leiterplatte Verwen­<br />

dung findet. Über eines sollten wir uns ei­<br />

nig sein: An die Packungsdichte der von<br />

der Industrie hergestellten Platinen kommt<br />

man nur schwer heran. Aber ein gedräng­<br />

ter Aufbau ist Amateuren ebenso möglich.<br />

• Vergehensweise<br />

Zuerst sollte wieder ein Probeaufbau mit<br />

bedrahteten Bauelementen erfolgen. Falls<br />

z. B. ICs nur in SMD-Bauform erhältlich<br />

sind, müssen sie auf kleine Adapterplati­<br />

nen gelötet und dann in IC-Fassungen des<br />

Versuchsaufbaus gesteckt werden. Alle be­<br />

drahteten Bauteile können später gegen<br />

ihre SMD-Äquivalente ausgetauscht wer­<br />

den. Über die Aufdrucke der SMD-Teile<br />

zu reden, ist überflüssig. Was es da an<br />

Kürzeln gibt, ist, wenn überhaupt, kaum<br />

verwertbar. Zur Überprüfung der SMD­<br />

Bauteile genügen die in Bild 3 gezeigten<br />

Geräte völlig. Das Zangenmessinstrument<br />

unten in der Mitte ist sehr empfehlenswert.<br />

Bei mir hat sich eine Hilfseinrichtung zur<br />

Kontaktierung von SMD-Transistoren und<br />

-Dioden im gleichen Gehäuse bewährt,<br />

siehe Bild 6. Ohne diese ist es nahezu un­<br />

möglich, alle drei Anschlüsse gleichzeitig<br />

zur Prüfung zu erfassen.<br />

Wenn der Versuchsaufbau funktioniert,<br />

sind auf weißem Papier die SMD-Bauteile<br />

vergrößert und mit den später vorgesehe­<br />

nen kleinen Abständen aufzuzeichnen, so­<br />

dass die Anschlüsse mit möglichst kurzen<br />

Drähten verbunden werden können. Alle<br />

Bauteile und Verbindungen sind auf die<br />

Bestückungsseite gesehen mit Bleistift ein­<br />

zuzeichnen. Kreuzungen spielen diesmal<br />

keine Rolle und werden hingenommen.<br />

• Praktischer Aufbau<br />

Ein Stück einseitiges Leiterplattenmaterial<br />

ist mit der Kupferfläche als Abschirmung<br />

nach unten auf die Arbeitsfläche zu legen.<br />

Danach sind die SMD-Bauteile mit den<br />

Bild 5: Ansicht der mit 0,2-mm-Kupferdraht<br />

auf der Unterseite hergestellten Leiterzüge<br />

Praktische Elektronik<br />

Bild 6: Der unter einem dünnen Messing­<br />

blech gleitende Schieber drückt durch die<br />

Federspannung das SMD-Bauteil sanft ge­<br />

gen die anderen beiden Messkontakte.<br />

Anschlüssen nach oben entsprechend Plan<br />

mit Sekundenkleber an den Gehäusen auf­<br />

zukleben. Einzige Ausnahme sind Bau­<br />

teile, deren Anschlüsse auf der Unterseite<br />

liegen. Bei Transistoren oder ICs sind<br />

die Anschlüsse vorher in die Waagerechte<br />

zu biegen, damit sie etwas über der Pla­<br />

tine liegen und sich so besser verlöten<br />

lassen.<br />

Beim Hantieren mit den SMD-Bauteilen<br />

ist Vorsicht walten zu lassen. Was einmal<br />

weggepustet wurde oder aus der Pinzette<br />

gesprungen ist, bleibt meist für immer ver­<br />

schwunden. 10 min nach dem Aufkleben<br />

der SMD-Bauteile kann mit der freien<br />

Verdrahtung begonnen werden. Dabei sind<br />

die Leiterzüge mit Draht oberhalb der<br />

Bauteile nachzubilden. Bei Kreuzungen<br />

wird der oben liegende 0,2-mm-Kupfer­<br />

draht mit einem kleinen Bogen über den<br />

unteren geführt.<br />

Das Verlöten muss nur schnell genug er­<br />

folgen, damit sich die zweite Seite des<br />

Drahts oder der Kleber nicht wieder löst.<br />

Die Stabilität ist auf Grund der kurzen<br />

Verbindungen recht hoch. Nach erfolgter<br />

Erprobung wird alles mit gelöstem Kolo­<br />

phonium überstrichen. Das schützt vor<br />

Oxidation, stabilisiert zusätzlich und lässt<br />

sich gegebenenfalls wieder lösen. Das<br />

sieht ungewöhnlich aus, funktioniert aber<br />

bestens.<br />

• Schlussbetrachtungen<br />

Bei beiden Verfahren ist eine runde blei­<br />

stiftartige Lötspitze notwendig. 1-mm-Löt­<br />

zinn eignet sich am besten für die bedrah­<br />

teten Bauteile, für die SMD-Bauteile ist<br />

dünneres geeigneter. Diese amateurmä­<br />

ßige Arbeitsweise ist für Einzelstücke<br />

durchaus angebracht. Die Lochrasterpla­<br />

tine und bei Verwendung von SMD-Bau­<br />

teilen das Fixieren mit Kleber machen ein<br />

zügiges Vorankommen in kürzester Zeit<br />

möglich. Die unkonventionelle Art der<br />

Verarbeitung ist nur gewöhnungsbedürf­<br />

tig.<br />

Ich kann nur jedem empfehlen , nach den<br />

oben beschriebenen Methoden zu werkeln,<br />

vielleicht kommt dabei auch mal etwas<br />

heraus, was uns alle interessiert.<br />

FA 1/13 • 45

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