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• Frequenzverhalten<br />

Feldstärke und Induktion von Kernen, die<br />

magnetischen Wechselfeldern ausgesetzt<br />

sind, lassen sich als komplexe Größen dar­<br />

stellen. Infolgedessen kann auch die Per­<br />

meabilität komplex, also durch einen Real­<br />

und einen Imaginäranteil beschrieben wer­<br />

den. Dabei steht für die Induktivitätsper­<br />

meabilität das Formelzeichen JA , und für<br />

die Widerstandspermeabilität das Zeichen<br />

JA " [ 1]. Der Betrag der komplexen Permeabilität<br />

ist die Scheinpermeabilität<br />

JAs = }t'-}JA".<br />

Der Verlustwinkel wird mit<br />

(I)<br />

tan 0=<br />

JA"<br />

--<br />

(2)<br />

Jl,<br />

bestimmt, er ist frequenzabhängig, ebenso<br />

wie die komplexe Permeabilität (Bild 7).<br />

8 8<br />

Bild 6: Hystereseschleife und Koerzitiv­<br />

feldstärke bei hartmagnetischem (links)<br />

und weichmagnetischem Werkst<strong>of</strong>f<br />

(rechts)<br />

In Bild 8 ist das Ersatzschaltbild einer<br />

Spule mit Ferritstabkern zu sehen. Der<br />

Wechselstromverlustwiderstand R5 setzt<br />

sich aus Hysterese- (R11), Wirbelstrom­<br />

(Rw) und Nachwirkverlustwiderstand (R11)<br />

zusammen.<br />

Der Verlustwinkel tan 0 besteht demnach<br />

ebenfalls aus drei Teilen. In der nachste­<br />

henden Formel erkennt man den feldab­<br />

hängigen Hystereseverlustwinkel hHe, den<br />

frequenzabhängigen Wirbelstromverlust­<br />

winkel wfund den konstanten Restverlustwinkel<br />

n.<br />

h w n<br />

tan 0 = - · He + - · f + - · (3)<br />

2n 2n 2n<br />

Um den sogenannten bezogenen Verlustfaktor<br />

zu erhalten, werden die beiden feldunabhängigen<br />

Anteile zusammengefasst<br />

und durch die Anfangspermeabilität /Ai dividiert<br />

[2]:<br />

tan Ow + tan On tan 0<br />

...,. .- -- -- - = ( 4)<br />

/Ai<br />

/Ai<br />

In Bild 9 wird die Frequenzabhängigkeit<br />

des bezogenen Verlustfaktors dargestellt.<br />

Sein Wert bei der gewünschten Arbeitsfre­<br />

quenz ist maßgebend für die Verwendbar­<br />

keit eines Ferritmaterials. In Bild 7 er­<br />

kennt man deutlich, dass die Anfangsper-<br />

H<br />

meabilität /Ai als Funktion der Frequenz<br />

zunächst konstant verläuft, um dann nach<br />

einer Resonanzüberhöhung st�rk abzufal­<br />

len. Zumeist stellt der Endpunkt des line­<br />

aren Verlaufs die obere Anwendungsfre­<br />

quenzgrenze dar, sie liegt also meist kurz<br />

vor dem Resonanzhöcker.<br />

Allgemein gilt: Je niedriger die Anfangs­<br />

permeabilität des Ferritwerkst<strong>of</strong>fes, desto<br />

höher der Frequenzbereich, für den sich<br />

dieser Werkst<strong>of</strong>f einsetzen lässt.<br />

Für höhere Frequenzen eignen sich bevor­<br />

zugt Nickel-Zink-Ferrite mit einer gerin­<br />

gen Anfangspermeabilität JA i.<br />

• Der geschlossene<br />

magnetische Kreis<br />

Die magnetischen Eigensch!ften eines<br />

Kerns werden nicht nur vom Werkst<strong>of</strong>f,<br />

sondern auch maßgeblich von seiner Geo-<br />

1000<br />

100<br />

10<br />

-<br />

�<br />

I 1\<br />

Ii "<br />

-p<br />

1 1 3 10 30 100<br />

tiM Hz<br />

Bild 7: Komplexe Permeabilität als Funktion<br />

der Frequenz; p ' ist der induktive Real- und<br />

p " der ohmsehe Imaginärteil (Verlustanteil).<br />

metrie geprägt [1]. Die in den Werkst<strong>of</strong>f­<br />

tabellen und Materialdatenblättern ange­<br />

gebenen Werte, beispielsweise für die An­<br />

fangspermeabilität, beziehen sich auf ei­<br />

nen dünnen Ringkern, bei dem man einen<br />

konstanten magnetischen Fluss annehmen<br />

kann. Man spricht deshalb auch von der<br />

Ringkernpermeabilität Bei anderen tech­<br />

nischen Kernformen sind diese Vorausset­<br />

zungen nicht erfüllt. Zur Berechnung müs­<br />

sen deshalb sogenannte Formfaktoren an­<br />

gewandt werden.<br />

Für die Ermittlung der Windungszahl N<br />

von Spulen wird der magnetische Leitwert<br />

herangezogen. Man bezeichnet ihn auch<br />

als Induktivitätsfaktor oder als AL-Wert.<br />

Es gilt die Formel:<br />

u ·u ·A<br />

A _ A _ r·o rr e<br />

LJ - L -<br />

le<br />

0�<br />

L Rcu Rh Rw Rn<br />

Bild 8: Verlustwiderstände der Stabkern­<br />

spule<br />

I<br />

(5)<br />

1000<br />

tano<br />

T;<br />

x/06<br />

100<br />

10<br />

./<br />

V<br />

/<br />

/<br />

I<br />

V<br />

V<br />

Funk<br />

1 1 3 10 30<br />

tiM Hz<br />

Bild 9: Der bezogene Verlustfaktor als Funk­<br />

tion der Frequenz<br />

Der Kehrwert des magnetischen Leitwertes<br />

ist der magnetische Widerstand R111:<br />

R m =<br />

le<br />

/A o · /A r · Ae<br />

(6)<br />

Die Konstante /Ao kennzeichnet dabei die<br />

Permeabilität des leeren (luftgefüllten)<br />

Raumes. Es gilt:<br />

Jlo = 1,256 · I0- 6 Vs/Am.<br />

Die Permeabilitätszahl /Ar gibt an, um wie­<br />

vielmal besser der Werkst<strong>of</strong>f die magneti­<br />

schen Feldlinien leitet als Luft oder der<br />

luftleere Raum. Ae steht für den magne­<br />

tisch effektiven Kernquerschnitt und le für<br />

die effektive magnetische Feldlinienlänge.<br />

Das Verhältniss leiAe wird als Formfaktor<br />

C bezeichnet.<br />

In Bild 10 ist ein Ringkern mit Kreisquer­<br />

schnitt zu sehen. Die Berechnung des<br />

Formfaktors lässt sich wie folgt durchfüh­<br />

ren:<br />

le D · n<br />

c- - - -<br />

-<br />

A -<br />

d2. n<br />

e<br />

4<br />

(7)<br />

Während bei Ringkernen der Formfaktor<br />

relativ einfach zu bestimmen ist, gestaltet<br />

sich die Ermittlung bei anderen Kernfor­<br />

men deutlich schwieriger. Es sind dabei<br />

die Auswirkungen aller Weglängen und<br />

Bild 10: Ringkern mit kreisförmiger Querschnittsfläche<br />

Ae und effektiver (mittlerer)<br />

magnetischer Feldlinienlänge fe<br />

d<br />

FA 1/13 • 23

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