11111111111111111111111 1111111 1·2013 - Index of
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• Frequenzverhalten<br />
Feldstärke und Induktion von Kernen, die<br />
magnetischen Wechselfeldern ausgesetzt<br />
sind, lassen sich als komplexe Größen dar<br />
stellen. Infolgedessen kann auch die Per<br />
meabilität komplex, also durch einen Real<br />
und einen Imaginäranteil beschrieben wer<br />
den. Dabei steht für die Induktivitätsper<br />
meabilität das Formelzeichen JA , und für<br />
die Widerstandspermeabilität das Zeichen<br />
JA " [ 1]. Der Betrag der komplexen Permeabilität<br />
ist die Scheinpermeabilität<br />
JAs = }t'-}JA".<br />
Der Verlustwinkel wird mit<br />
(I)<br />
tan 0=<br />
JA"<br />
--<br />
(2)<br />
Jl,<br />
bestimmt, er ist frequenzabhängig, ebenso<br />
wie die komplexe Permeabilität (Bild 7).<br />
8 8<br />
Bild 6: Hystereseschleife und Koerzitiv<br />
feldstärke bei hartmagnetischem (links)<br />
und weichmagnetischem Werkst<strong>of</strong>f<br />
(rechts)<br />
In Bild 8 ist das Ersatzschaltbild einer<br />
Spule mit Ferritstabkern zu sehen. Der<br />
Wechselstromverlustwiderstand R5 setzt<br />
sich aus Hysterese- (R11), Wirbelstrom<br />
(Rw) und Nachwirkverlustwiderstand (R11)<br />
zusammen.<br />
Der Verlustwinkel tan 0 besteht demnach<br />
ebenfalls aus drei Teilen. In der nachste<br />
henden Formel erkennt man den feldab<br />
hängigen Hystereseverlustwinkel hHe, den<br />
frequenzabhängigen Wirbelstromverlust<br />
winkel wfund den konstanten Restverlustwinkel<br />
n.<br />
h w n<br />
tan 0 = - · He + - · f + - · (3)<br />
2n 2n 2n<br />
Um den sogenannten bezogenen Verlustfaktor<br />
zu erhalten, werden die beiden feldunabhängigen<br />
Anteile zusammengefasst<br />
und durch die Anfangspermeabilität /Ai dividiert<br />
[2]:<br />
tan Ow + tan On tan 0<br />
...,. .- -- -- - = ( 4)<br />
/Ai<br />
/Ai<br />
In Bild 9 wird die Frequenzabhängigkeit<br />
des bezogenen Verlustfaktors dargestellt.<br />
Sein Wert bei der gewünschten Arbeitsfre<br />
quenz ist maßgebend für die Verwendbar<br />
keit eines Ferritmaterials. In Bild 7 er<br />
kennt man deutlich, dass die Anfangsper-<br />
H<br />
meabilität /Ai als Funktion der Frequenz<br />
zunächst konstant verläuft, um dann nach<br />
einer Resonanzüberhöhung st�rk abzufal<br />
len. Zumeist stellt der Endpunkt des line<br />
aren Verlaufs die obere Anwendungsfre<br />
quenzgrenze dar, sie liegt also meist kurz<br />
vor dem Resonanzhöcker.<br />
Allgemein gilt: Je niedriger die Anfangs<br />
permeabilität des Ferritwerkst<strong>of</strong>fes, desto<br />
höher der Frequenzbereich, für den sich<br />
dieser Werkst<strong>of</strong>f einsetzen lässt.<br />
Für höhere Frequenzen eignen sich bevor<br />
zugt Nickel-Zink-Ferrite mit einer gerin<br />
gen Anfangspermeabilität JA i.<br />
• Der geschlossene<br />
magnetische Kreis<br />
Die magnetischen Eigensch!ften eines<br />
Kerns werden nicht nur vom Werkst<strong>of</strong>f,<br />
sondern auch maßgeblich von seiner Geo-<br />
1000<br />
100<br />
10<br />
-<br />
�<br />
I 1\<br />
Ii "<br />
-p<br />
1 1 3 10 30 100<br />
tiM Hz<br />
Bild 7: Komplexe Permeabilität als Funktion<br />
der Frequenz; p ' ist der induktive Real- und<br />
p " der ohmsehe Imaginärteil (Verlustanteil).<br />
metrie geprägt [1]. Die in den Werkst<strong>of</strong>f<br />
tabellen und Materialdatenblättern ange<br />
gebenen Werte, beispielsweise für die An<br />
fangspermeabilität, beziehen sich auf ei<br />
nen dünnen Ringkern, bei dem man einen<br />
konstanten magnetischen Fluss annehmen<br />
kann. Man spricht deshalb auch von der<br />
Ringkernpermeabilität Bei anderen tech<br />
nischen Kernformen sind diese Vorausset<br />
zungen nicht erfüllt. Zur Berechnung müs<br />
sen deshalb sogenannte Formfaktoren an<br />
gewandt werden.<br />
Für die Ermittlung der Windungszahl N<br />
von Spulen wird der magnetische Leitwert<br />
herangezogen. Man bezeichnet ihn auch<br />
als Induktivitätsfaktor oder als AL-Wert.<br />
Es gilt die Formel:<br />
u ·u ·A<br />
A _ A _ r·o rr e<br />
LJ - L -<br />
le<br />
0�<br />
L Rcu Rh Rw Rn<br />
Bild 8: Verlustwiderstände der Stabkern<br />
spule<br />
I<br />
(5)<br />
1000<br />
tano<br />
T;<br />
x/06<br />
100<br />
10<br />
./<br />
V<br />
/<br />
/<br />
I<br />
V<br />
V<br />
Funk<br />
1 1 3 10 30<br />
tiM Hz<br />
Bild 9: Der bezogene Verlustfaktor als Funk<br />
tion der Frequenz<br />
Der Kehrwert des magnetischen Leitwertes<br />
ist der magnetische Widerstand R111:<br />
R m =<br />
le<br />
/A o · /A r · Ae<br />
(6)<br />
Die Konstante /Ao kennzeichnet dabei die<br />
Permeabilität des leeren (luftgefüllten)<br />
Raumes. Es gilt:<br />
Jlo = 1,256 · I0- 6 Vs/Am.<br />
Die Permeabilitätszahl /Ar gibt an, um wie<br />
vielmal besser der Werkst<strong>of</strong>f die magneti<br />
schen Feldlinien leitet als Luft oder der<br />
luftleere Raum. Ae steht für den magne<br />
tisch effektiven Kernquerschnitt und le für<br />
die effektive magnetische Feldlinienlänge.<br />
Das Verhältniss leiAe wird als Formfaktor<br />
C bezeichnet.<br />
In Bild 10 ist ein Ringkern mit Kreisquer<br />
schnitt zu sehen. Die Berechnung des<br />
Formfaktors lässt sich wie folgt durchfüh<br />
ren:<br />
le D · n<br />
c- - - -<br />
-<br />
A -<br />
d2. n<br />
e<br />
4<br />
(7)<br />
Während bei Ringkernen der Formfaktor<br />
relativ einfach zu bestimmen ist, gestaltet<br />
sich die Ermittlung bei anderen Kernfor<br />
men deutlich schwieriger. Es sind dabei<br />
die Auswirkungen aller Weglängen und<br />
Bild 10: Ringkern mit kreisförmiger Querschnittsfläche<br />
Ae und effektiver (mittlerer)<br />
magnetischer Feldlinienlänge fe<br />
d<br />
FA 1/13 • 23