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Amateurtunktechnik<br />
Elecraft-K3s kleiner Bruder KX3:<br />
hochklassiges KW/6-m-SDR mit QRP<br />
BERND PETERMANN- DJ1TO; CHRIST/AN REIMESCH- DL2KCK<br />
Der Elecraft K3, den wir in [1] vorstellten, ist inzwischen unter engagier<br />
ten Funkamateuren zu hohem Ansehen gelangt. Viele Eigentümer schwö<br />
ren auf dieses Gerät und etliche bedeutende DXpeditionen bedienten sich<br />
seiner. Schauen wir, was dessen neuer kleiner Bruder zu bieten hat.<br />
Der KX3 ist wie der K3 [1] modular auf<br />
gebaut, sodass jeder seine Wunschausstat<br />
tung selbst bestimmen kann. Es gibt ihn als<br />
Fertiggerät oder Bausatz. Letzteres bedeu<br />
tet aber nicht, alles zusammenzulöten, son<br />
dern "nur" mechanisch zusammenzubauen,<br />
was Experten in weniger als drei Stunden<br />
bewerkstelligt haben wollen.<br />
S<strong>of</strong>twaredefiniertes Radio bedeutet auch,<br />
dass dessen Eigenschaften in hohem Maße<br />
von der ständig weiterentwickelten Firm<br />
ware abhängen, was sich auch in geänder<br />
ter Bedienung niederschlagen kann. Ent<br />
wicklerteam und die Nutzer tauschen sich<br />
per Community über wünschenswerte wie<br />
machbare Verbesserungen aus, sodass<br />
auch ein KX3 nie wirklich fertig ist.<br />
• Erster Eindruck<br />
Der KX3 ist ein stabiles Gerät in einer<br />
Stahlblechkonstruktion, wie aus Bild 4 zu<br />
ersehen. Alternativ zu internen Akkumula<br />
toren kann man ihn auch über eine Hohl<br />
stiftbuchse mü 9 V bis 15 V versorgen. Un<br />
gewöhnlich ist die Betriebslage des KX3,<br />
mittels zweier hinten herausklappbarer<br />
Metallstreifen etwa im Winkel von etwa<br />
25° aufgestellt und für eine ermüdungs<br />
freie Bedienung auf einem Tisch überaus<br />
praktisch. Auch der optimale Ablesewin<br />
kel des ansonsten mit dem K3 identischen<br />
Displays wurde darauf ausgerichtet.<br />
Bezüglich des anzuschraubenden Morse<br />
Paddels (Bild 1) wäre mir eine flache Po<br />
sition eigentlich lieber, andere Funkama-<br />
16 • FA 1113<br />
teure kamen damit jedoch gut zurecht.<br />
Diese Option hat den wichtigen Vorteil,<br />
dass das Prddel ohne eine schwere und<br />
große Grundplatte durch den KX3 exzel<br />
lent fixiert ist; das spart Transportmasse.<br />
Alle Bedi�nelemente, 20 + 4 Tasten, 5<br />
Knöpfe und 4 LEDs ( 41, 11, 13 beim K3)<br />
befinden sich auf der Frontplatte, alle<br />
Bild 1:<br />
Der betriebsbereite<br />
KX3 mit CW-Paddel<br />
KXPD3, das sich<br />
ohne Werkzeuge<br />
anschrauben lässt.<br />
Bei Tageslicht kommt<br />
der KX3 dank reflek<br />
tivem Display, wie<br />
hier zu sehen, sehr<br />
gut ohne seine (nicht<br />
in ihrer Intensität ver<br />
änderliche)Hinter grundbeleuchtung<br />
aus, was etwa 20 mA<br />
spart.<br />
Fotos: DJHO<br />
Buchsen an der linken Seitenfläche (Bild 2),<br />
nur die Antennenbuchse(n) an der rechten.<br />
Auch das in Relation zum Miniaturtrans<br />
ceiver sehr große Mikr<strong>of</strong>on wird über einen<br />
(vierpoligen) Klinkenstecker angeschlos<br />
sen.<br />
Zwar gibt es beim KX3 keinen Zweitemp<br />
fänger und einige weitere Details fehlen,<br />
trotzdem machen 25 Bedienelemente an<br />
stelle 52 bdim K3 die Bedienung ungeach<br />
tet allerlei !Kniffe komplizierter. Doppel-<br />
Bild 2: Außer der/den Antennenbuchse(n) be<br />
finden sich alle anderen an der linken Geräte<br />
seite. Wer viel Peripherie anschließen möchte,<br />
sollte zum Zubehör-Kabelset KX-KCPT mit<br />
abgewinkelten Klinkensteckern greifen, das<br />
u. a. ein getbiltes Kabel für ACC2 enthält. Un<br />
ten im Bild der linke der hereingeklappten<br />
Aufstellbügel.<br />
belegungen der Tasten, verschieden lange<br />
Betätigung, von der Sendeart und manch<br />
mal der Vorgeschichte abhängige Funktio<br />
nen, Knöpfe mit Tastenfunktion usw. sind<br />
die eingesetzten Mittel.<br />
Trotzdem haben es die Entwickler ge<br />
schafft, häufig gebrauchte Bedienhandlun<br />
gen ohne Umwege zu ermöglichen. Dabei<br />
nutzten sie konsequent einen auf die Betä<br />
tigung eines Bedienelements folgenden<br />
kurzzeitigen Wechsel der sekundären Fre<br />
quenzanzeige auf die des aktuellen Ein<br />
stellwerts. Das <strong>of</strong>feriert als Zugabe eine<br />
Kontrolle darüber, wozu das Bedienele<br />
ment gerade "gut ist". Nach einer gewis<br />
sen Zeit wird in vielen Fällen als Lauf<br />
schrift eine Erklärung zum aktuellen Me<br />
nüpunkt eingeblendet.<br />
• Menüsystem<br />
Elecraft hat es so geschafft, die immense<br />
Funktionsvielfalt des K3 in ein viel klei<br />
neres Gerät zu übertragen. Eine Folge die<br />
ser Not ist beispielsweise· das ungewohnte<br />
Einschalten durch gleichzeitiges Drücken<br />
der zweiten und vorletzten Taste auf der<br />
linken Geräteseite. Das Menü des KX3 äh<br />
nelt mit seinen 66 Punkten logischerweise<br />
weitgehend dem des K3 und wird auch<br />
ebenso bedient. Zusätzlich gehören einige<br />
SDR-typische Parameter dazu. Weniger<br />
wichtige Menüpunkte lassen sich ausblen<br />
den, etliche kritische sind sicherheitshalber<br />
erst nach 3 s langem Drücken auf die kHz/<br />
rate-Taste aufrufbar. Ein ganz extravagan<br />
ter Kniff sind die zur direkten Frequenz<br />
eingabe, aber auch im Rahmen des Menü<br />
systems definierten "Zifferntasten": sie<br />
ben Tasten unten links und Tippfunktion<br />
der drei Knöpfe darüber. Darauf muss man<br />
erst einmal kommen.<br />
Wegen der großen Funktionsähnlichkeit,<br />
die sich größtenteils aus der zu wesent<br />
lichen Teilen übereinstimmenden Firm<br />
ware herleitet, sei bezüglich Bedienung,<br />
Speichern, Suchlauf und einigen anderen<br />
Dingen aus Platzgründen auf den Testbe<br />
richt zum K3 [ 1], der auch auf der 2009er<br />
FA-Jahrgangs-CD enthalten ist, verwie<br />
sen. Diese Ähnlichkeit reicht von der Kon<br />
zeption der DSP-Filter bis zu der PSK31-<br />
und RT TY-Funktionalität, die das Senden<br />
über Telegrafieeingabe inklusive Semi<br />
BK und entsprechend die Empfangsdeco<br />
dierung, sogar von CW, bewerkstelligt<br />
und die Textausgabe per sechsstelliger<br />
Laufschrift realisiert.<br />
Einige herausragende Eigenheiten seien<br />
hier zumindest genannt: Dual-Watch (statt<br />
Zeitempfänger, aber nur einige Kilohertz<br />
Versatz und bei gleichen Empfängerein<br />
stellungen), Zweitongenerator, Audio-Ef<br />
fekte, Referenz-Oszillator-Kalibrierung,<br />
Quittungstöne variablen Tempos in CW<br />
usw. (s. auch [2]). Die Frequenzstabilität