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terer Antennen fortgeführt wurde, ging<br />

3XY lD auf12m in CW in die Luft.<br />

Wie die Teilnehmer es schon in den Tagen<br />

zuvor von zuhause festgestellt hatten, wa­<br />

ren die Ausbreitungsbedingungen hervor­<br />

ragend. Endlich öffneten die höherfrequen­<br />

ten Bänder wieder ganztägig, teilweise si­<br />

multan in alle Richtungen. Damit stand<br />

schnell fest, dass es hier nicht langweilig<br />

werden würde.<br />

In der Folgezeit war der Aufbau bald kom­<br />

plett. Es wurde mit fünf Stationen und<br />

selbstgebauten Transistor-PAs an zwei Spi­<br />

derbeams, mehreren Vertikalantennen, In­<br />

verted-Vees, einem vertikalen Drahtbeam<br />

und auf 6 m mit einer Yagi-Antenne auf<br />

dem Dach unseres Hotels gefunkt. Leider<br />

erwies sich der Empfänger des 6- m-Gerätes<br />

als defekt, was frustrierend war. Wir wuss­<br />

ten, dass man unser Signal laut hörte. Sämt­<br />

liche Versuche, den Transceiver zu reparie­<br />

ren, schlugen fehl.<br />

Ein weiterer Negativaspekt war die Situa­<br />

tion auf den niederfrequenten Bändern, be­<br />

sonders auf 160m. Trotz optimaler Anten­<br />

nenausrüstung und bester Lage unmittelbar<br />

am Meer schienen die Bänder fast ausge­<br />

storben. Es wurde reichlich Zeit in Versu­<br />

che mit verschiedenen Antennenkonfigura­<br />

tionen investiert, leider ohne spürbaren Er­<br />

folg. Besonders bemerkenswert war dabei,<br />

dass nicht weit entfernte Stationen aus<br />

Gambia sowie anderen Regionen Afrikas<br />

<strong>of</strong>fensichtlich bessere Ausbreitungsbedin­<br />

gungen auf 160 m vorfanden.<br />

• CQWWDXSSB<br />

Als letzten einschränkenden Faktor muss<br />

man die leider häufigen Stromausfälle er­<br />

wähnen. Sie dauerten von wenigen Sekun­<br />

den bis hin zu 20 min. Conakry, eine Stadt<br />

mit mehreren Millionen Einwohnern, ver­<br />

fügt über keinerlei Infrastruktur im Bereich<br />

der Stromversorgung. Wenn es Strom gibt,<br />

so entstammt der einem hauseigenen Ge­<br />

nerator. Mit Blick auf Wartung und Befül­<br />

lung sind derartige Ausfälle also fast nor­<br />

mal. Es stört auch niemanden, wenn man<br />

abends im Hotelrestaurant schon mal plötz­<br />

lich 5 min im Dunkeln sitzt, sein Gegenü­<br />

ber nur noch hört und man die einzig denk­<br />

bare Speise, eine "Pizza Conakry", blind<br />

verschlingt.<br />

Wir hatten einer Teilnahme am CQ-WW­<br />

SSB-Wettbewerb zunächst eine Absage er­<br />

teilt, uns jedoch dann kurzfristig anders ent­<br />

schieden. Die Bedingungen, besonders auf<br />

lO m, machten unsere Aktivität zu einem<br />

besonderen Erlebnis. Für mich als Nicht­<br />

Contester war dieser Einsatz, in SSB noch<br />

dazu, besonders spannend.<br />

Als angenehm stellte sich die Absicht her­<br />

aus, Funkbetrieb nicht nach einem definier­<br />

ten Schichtplan zu machen. So war nie­<br />

mand festgelegt und bei sechs Mann an<br />

Antennenaufbau (v.l. n. r.): Georg, DK7LX, Wolf,<br />

DL4WK, und Frank, DL7UFR<br />

fünf Stationen würde eigentlich auch keiner<br />

ZU kurz kommen, immerhin hatten vvir den<br />

Aufenthalt für zwei Wochen gyplant.<br />

• Land und Leute<br />

Conakry ist ein Ort, der auch schon einmal<br />

bessere Zeiten gesehen hat. Knapp 2 Mio.<br />

Einwohner leben in dieser recht schön auf<br />

einer riesigen Landzunge im Atlantik gele-<br />

Eine von mehreren Vertikalantennen, aufge­<br />

stellt im Garten des Hotels<br />

genen Stadt. Ein großer Teil der Stadt be­<br />

steht aus Bretterbuden, und befestigte Stra­<br />

ßen gibt es auch kaum. Insgesamt scheint<br />

alles sehr marode und herabgewirtschaftet<br />

- dennoch nicht uninteressant. Wenn man<br />

Westafrika einmal richtig erleben möchte,<br />

hier kann man es. Trotz all dieser Umstän­<br />

de erscheinen einem die Menschen, wie so<br />

<strong>of</strong>t in Afrika, herzlich und fröhlich. Ein ho­<br />

hes Maß an bitterer Armut ist jedoch nicht<br />

zu leugnen.<br />

• Antenne zur Hochzeit<br />

Wie entspannt man so manches in Afrika<br />

sieht, zeigte sich auch, als uns eine im Ho-<br />

Volle Konzentration im Pile-up (v.l. n. r.): Ge­<br />

org, DK7LX, Jan, SP3CYY, und Sigi, DL7DF<br />

Amateurfunk<br />

tel geplante Hochzeit angekündigt wurde.<br />

Einer unserer Beams zierte jedoch exakt<br />

den Bereich, auf dem die Trauung stattfin­<br />

den sollte: die Außenterrasse unmittelbar<br />

arn Atlantik. Dort schwankte unser Richt­<br />

strahler, fachmännisch auf einem Bambus­<br />

rohr befestigt. Allerdings war dies auch<br />

gleichzeitig die Festfläche für die Hochzeit.<br />

Ein Abbau erschien jedoch überflüssig, nie­<br />

mand empfand die Antenne als störend.<br />

Wie man auf unserer QSL-Karte erkennt­<br />

als Motiv nicht wegzudenken-tanzten und<br />

feierten die Hochzeitsgäste buchstäblich<br />

unmittelbar unterm Beam. Die Befürch­<br />

tung, wir könnten mit unseren Sendem die<br />

neben der Antenne aufgebaute Beschal­<br />

lungsanlage stören, bewahrheitete sich zum<br />

Glück nicht, und so wurde mit voller Leis­<br />

tung weitergefunkt.<br />

Bei einem Ausflug in die Stadt hatten wir<br />

die Gelegenheit, Westafrikas größte Mo­<br />

schee, den Hafen, den Markt, das Sportsta­<br />

dion sowie die Universität zu besuchen. Bei<br />

einer Visite der örtlichen Telekommunika­<br />

tionsbehörde zeigte man sich an Amateur­<br />

funk durchaus interessiert. Ein angekündig­<br />

ter Besuch der Behörde in unserem Hotel<br />

kam leider nicht zustande. Stattdessen er­<br />

hielten wir eines Abends während des Es­<br />

sens einen Besuch vom Außenminister Gu­<br />

ineas. Eine nette Überraschung unseres Be­<br />

treuers Khalil. Das zeigt allerdings einmal<br />

mehr, welchen Einflusses es bedarf, um in<br />

einem solchen Land zu einer Funklizenz zu<br />

gelangen. Mit dem Abbau der Antennen bei<br />

brütender Hitze endeten zwei ereignisrei­<br />

che Wochen mit einem fantastischen Team<br />

und fast 54 000 Funkkontakten.<br />

Repu�Uquede<br />

Guinee ---- -- -- -- ,<br />

----<br />

3XY1D<br />

- -_<br />

-�<br />

Unser Dank gilt allen Unterstützern, Spen­<br />

dern und QSO-Partnern. Bezüglich unserer<br />

Sponsoren verweise ich auf [5].<br />

Literatur<br />

lll Sigi Presch - DL7DF and Crew DXpeditions:<br />

3XY7C - Guinea - October/November 2002.<br />

www.d/7df.com/3x/index.html<br />

[2] Knöß, G., DK7LX: TX7LX- 5116 QSOs von<br />

Mayotte. FUNKAMATEUR 57 (2008) H. 10,<br />

S. 1124--1125<br />

[3] Knöß. G., DK7LX: S92LX funkt vom Äquator:<br />

7515 QSOs von den Kakao-Inseln. FUNKAMA­<br />

TEUR 58 (2009) H. 12, S. 1272<br />

14] Knöß, G., DK7LX: XX9TLX - mit mehr als<br />

8100 QSOs aus Macau erfolgreich. FUNKAMA­<br />

TEUR 60 (2011) H 5, S. 563<br />

[51 3XY 1D- Guinea- October/November 20 II:<br />

www.d/7df.com/3xy1 d<br />

FA 1113 • 15

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