11111111111111111111111 1111111 1·2013 - Index of
11111111111111111111111 1111111 1·2013 - Index of
11111111111111111111111 1111111 1·2013 - Index of
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Antennentechnik<br />
RFD-Windom- eine etwas andere<br />
Multiband-Antenne selbst gebaut<br />
Dr.-/ng. INGO RACKOW- DF10G<br />
Amatew1unk bietet nach wie vor ein hohes Potenzial zum Experimentie<br />
ren und Optimieren. Insbesondere gilt das für Antennen. Bisher habe ich<br />
für die unteren KW-Bänder Dipole mit Paralleldrahtspeisung und einem<br />
Kopp/er bevorzugt. Multibandantennen mit Sperrkreisen oder nach dem<br />
Windam-Prinzip gehörten nicht zu meinen Favoriten. Doch die nachfol<br />
gend vorgestellte Windom-Variante sollte dies ändern.<br />
Seit geraumer Zeit wirbt der finnische An<br />
tennenhersteller IK-Telecom OY [1] für<br />
seine City-Windom, eine Drahtantenne, die<br />
über ein Koaxialkabel mit 50 Q scheinbar<br />
endgespeist wird und sechs Amateurfunk<br />
bänder 80 m, 40 m, 20 m, 17 m, 12 m und<br />
10 m ohne zusätzliches Abstimmgerät mit<br />
einem akzeptablen Stehwellenverhältnis auf<br />
der Speiseleitung abdecken soll. Das 30-m-<br />
Abspannung<br />
26m Draht<br />
2/3<br />
Bild 1: Prinzipieller Aufbau der RFD-Windom<br />
und das 15-m-Band können, wie bei allen<br />
Windom-Konzepten, die von einer Grund<br />
frequenz im 80-m-Band ausgehen und eine<br />
Längenaufteilung bezüglich des Speise<br />
punktes von 1/3 zu 2/3 haben, nur mit einem<br />
Abstimmgerät betrieben werden.<br />
Deutlicher Vorteil einer jeden endgespeis<br />
ten Konstruktion ist, dass diese im Gegen<br />
satz zu einem Dipol oder einer Wirrdom, die<br />
gewöhnlich drei Aufhängepunkte an den<br />
beiden Enden und in der Mitte an der Ein<br />
speisung besitzen, nur zwei Aufhängepunk<br />
te an den Enden erfordert. Für ungünstige<br />
Platzverhältnisse kann das eine willkomme<br />
ne Lösung sein. Auch für den Partabelein<br />
satz bietet sich diese Konstruktion an, da sie<br />
sich wie ein "Langdraht" spannen lässt. Die<br />
Neugier trieb mich voran, eine Antenne die<br />
ser Art einmal nachzubauen und zu testen.<br />
Die Antenne ist ein vollwertiger Halbwel<br />
lenstrahler für das 80-m-Band. Ein Blick<br />
auf die Herstellerseite zeigt, dass der Strah<br />
ler insgesamt aus einem 13 m langen Seg<br />
ment aus Koaxialkabel und einem weiteren<br />
Drahtsegment von 26 m Länge besteht.<br />
Beide Segmente sind über einen Übertrager<br />
miteinander verbunden. Der Strahlerab<br />
schluss auf der Seite des Koaxialkabels er<br />
folgt durch eine Drossel. Da mir weder ei<br />
ne City-Wirrdom noch weitere technische<br />
Details zur Verfügung standen, habe ich die<br />
Verschaltung der Antennenelemente nach<br />
meinem eigenen Verständnis nachempfun<br />
den (Bild 1).<br />
64 • FA 1113<br />
Obgleich sich der Anschluss für die Speise<br />
leitung am Ende der Antenne befindet, folgt<br />
diese der typischen Wirrdom-Konstruktion<br />
- Einspeisepunkt bei rund einem Drittel der<br />
Gesamtantennenlänge am gemeinsamen<br />
300-Q-Punkt. Das Koaxialkabel zwischen<br />
der Gleichtaktdrossel und dem Übertrager<br />
(Bild 1) führt einerseits die HF-Energie in<br />
das System und dient gleichzeitig als strah-<br />
Gleichtaktdrossel<br />
50Q<br />
Abspannung<br />
Jendes Element. Die Gleichtaktdrossel am<br />
Anschluss lässt Gegentaktströme vom Sen<br />
der ungehindert passieren und sperrt die<br />
Gleichtaktströme, die auf dem Koaxialka<br />
bel zurückfließen. Dadurch wird das strah<br />
lende Koaxialkabelstück vom Rest der<br />
Speiseleitung wirksam isoliert.<br />
An der Drossel bildet sich ein HF-Span<br />
nungsbauch wie auch an jedem <strong>of</strong>fenen<br />
Ende eines Strahlers aus und die Antenne<br />
endet erst an dieser Stelle. Dieses Prinzip<br />
ist aus der Literatur als "RFD - Resonant<br />
Feed-Line Dipole" bekannt. Eine elegante<br />
Bild 2: Gleichtaktdrossel aus zwölf Windungen<br />
Koaxialkabel RG58CU auf Ringkern RK3<br />
Bild 3: Gleichtaktdrossel im montierten Zustand<br />
mit Blechtreibschrauben zur Fixierung<br />
Lösung! Daher die Namensgebung RFD<br />
Windom.<br />
Das Problem besteht lediglich darin, den<br />
Außenleiter des Koaxialkabels HF-mäßig<br />
wirksam "aufzutrennen", sodass die Man<br />
telströme lediglich vom Speisepunkt bis<br />
zum Dipolende fließen und nicht weiter.<br />
Dazu sind im FA bereits zwei Beiträge er<br />
schienen [2], [3].<br />
Der Breitbandübertrager in Spartransfor<br />
mator-Ausführung transformiert den Wel<br />
lenwiderstand des Koaxialkabels auf die<br />
Fußpunktimpedanz an diesem Antennen<br />
punkt. Für eine Wirrdom-Antenne werden<br />
in der Literatur typisch 300 Q angegeben.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass die Antenne<br />
in der Regel nur einen geringen Abstand<br />
zum Boden hat, sinkt der Widerstand. Si<br />
mulationen mit EZNEC zeigen ein Opti<br />
mum bei ungefähr 150 Q bis 200 Q.<br />
Den Übertrager habe ich für eine Wider<br />
standstransformation von 1:3 ausgelegt.<br />
Auch scheint die Antenne mit 39 m Länge<br />
etwa 2 m entgegen klassischer Berechnung<br />
zu kurz. Dennoch zeigt sich, dass das Mi<br />
nimum der Welligkeit bei 80 m im CW-Be<br />
reich und bei den anderen Bändern in den<br />
oberen Bereichen liegt. Ich gehe davon aus,<br />
dass das relativ dicke Koaxialkabel und ka<br />
pazitive Endeffekte der Gleichtaktdrossel<br />
die mechanische Verkürzung bedingen.<br />
• Aufbau<br />
Wie aus den Bildern 2 bis 5 ersichtlich,<br />
habe ich für den Aufbau im Wesentlichen<br />
auf Baumarktutensilien zurückgegriffen.<br />
Die Gleichtaktdrossel und der Breitbancl<br />
übertrager finden jeweils in HT-Rohrmuf<br />
fen Platz, die mit den entsprechenden De<br />
ckeln verschlossen sind. Zur Zugentlastung<br />
der Deckel wurden an den Enden jeweils<br />
zwei Blechschrauben eingedreht. Die Ring<br />
kerne der Gleichtaktdrossel und des Über<br />
tragers sind RK3-Kerne vom DARC-Ver-<br />
Bild 4: Breitband-Spartransformator mit Ka<br />
belbinder am-RG58 zur Zugentlastung<br />
Bild 5: ln einer HT-Rohrmuffe montierter Breit<br />
bandübertrager Fotos: DF1 OG