28.01.2013 Aufrufe

11111111111111111111111 1111111 1·2013 - Index of

11111111111111111111111 1111111 1·2013 - Index of

11111111111111111111111 1111111 1·2013 - Index of

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Praktische Elektronik<br />

Einsatz von Universalplatinen<br />

beim Schaltungsaufbau<br />

LOTHAR QUIETZSCH<br />

Wer heutzutage eine Leiterplatte entwerfen möchte, ätzt sich eine im<br />

Heimlabor oder überlässt pr<strong>of</strong>essionellen Herstellern diese Arbeit. Mit<br />

Erfolg sind jedoch bei sorgfältigem Aufbau auch Universalleiterplatten<br />

bis weit in den UKW-Bereich einsetzbar. Bei SMD-Bauteilen lässt sich<br />

eine ähnliche Technologie anwenden.<br />

Es ist schon etwas Wahres an dem, was im<br />

Editorial des FA 3/10 geschrieben wurde:<br />

Basteln und Friemeln aus der Not heraus<br />

ist vorbei! Aber es bleiben immer noch ge­<br />

nügend Freiräume zur Verwirklichung von<br />

Ideen. Auch das Nachvollziehen von Schal-<br />

tungen oder das Kennenlernen neuer elek­<br />

tronischer Bauelemente kann schon faszi­<br />

nierend sein. Es muss nicht immer ein so­<br />

fort erkennbarer praktischer Nutzen dahin­<br />

terstecken. Die beim Basteln gewonnenen<br />

Erkenntnisse und Erfahrung sind genauso<br />

wichtig und fließen vielleicht einmal in ein<br />

Projekt ein.<br />

Doch egal wie umfangreich die Schaltung<br />

werden soll: Es ist eine optimale Vorge­<br />

hensweise erforderlich, um schnell Ergeb­<br />

nisse zu erzielen.<br />

• Probeaufbau<br />

Grundsätzlich sollte man jede Schaltung<br />

vor dem Aufbau einer Leiterplatte auspro­<br />

bieren. Gut eignen sich dafür Lötösenpla­<br />

tinen mit IC-Sockeln in der Mitte, wie in<br />

Bild I zu sehen. Transistoren, Trimmkon­<br />

densatoren, feste oder einstellbare Wider­<br />

stände usw. lassen sich mit ungekürzten<br />

Anschlussdrähten problemlos an die Ösen<br />

löten und zusätzliche Verbindungen mit<br />

Draht herstellen. So ein Aufbau kann bis<br />

weit in den UKW-Bereich hinein funktio­<br />

nieren. Änderungen an der Schaltung oder<br />

Dimensionierung sind schnell erledigt.<br />

Voraussetzung für das erfolgreiche Bas­<br />

teln sind ein Regelnetzteil mit Strom- und<br />

Spannungsanzeige, ein Digitalmultimeter<br />

und gegebenenfalls ein Oszilloskop sowie<br />

ein Generator. Damit lassen sich 80% al­<br />

ler Aufgaben abdecken. Was bleibt, sind<br />

spezielle Geräte, besonders für die Hoch­<br />

frequenz- und Sendetechnik. Wenn der<br />

44 • FA 1/13<br />

Versuchsaufbau läuft, sollte er am besten<br />

bis zum endgültigen Aufbau auf einer Lei­<br />

terplatte erhalten bleiben. Nur so kann<br />

man beim Vergleich beider Schaltungen<br />

ermitteln, wo der Fehler steckt, wenn et­<br />

was nicht funktioniert.<br />

Bild2:<br />

Ein kleiner<br />

Messgerätepark<br />

erleichtert das<br />

Basteln sehr. Ein<br />

Digitalmultimeter,<br />

ein oder zwei<br />

Bauteiltester und<br />

nicht zuletzt ein LC­<br />

Meter von AADE<br />

ermöglichen die<br />

sichere Unter­<br />

scheidung der<br />

Bauteile.<br />

Bild 1:<br />

Für den Versuchs­<br />

aufbau reichen<br />

Platinen mit<br />

Lötösen an den<br />

Seiten.<br />

Jetzt käme das mühsame Anfertigen einer<br />

Leiterplatte infrage, mit seinen vielen Ein­<br />

zelaufgaben: Erstellen des Layouts, Reini­<br />

gen der Platine, Fotobelichten oder Ankör­<br />

nen der Bohrungen und Zeichnen der Lei­<br />

terzüge, Bohren, Erwärmen des Ätzbads,<br />

Schwenken der Platine darin, danach das<br />

Spülen, Entfernen des Lacks und der Oxi­<br />

dationsschutz mit Kolophonium. Am Ende<br />

stellt man dann trotz Sorgfalt fest, dass ein<br />

Leiterzug fehlt oder manches unterätzt ist.<br />

Die zweite Möglichkeit besteht darin, die<br />

Platine bei einem darauf spezialisierten<br />

Hersteller anfertigen zu lassen. Doch das<br />

ist bei Einzelstücken relativ teuer dauert<br />

etliche Tage.<br />

• Universalplatinen<br />

All diesen Ärger, die Chemie und den<br />

Dreck, spare ich mir. Bei Einzelanferti­<br />

gung nutze ich nur noch Universalplatinen<br />

mit Lötaugen. Bei der Verwendung von<br />

Streifenleiterplatten müssen Trennungen<br />

vorgenommen werden, wodurch sie keinen<br />

gedrängten Aufbau zulassen und schnell<br />

unübersichtlich werden. Diese Lochplatten<br />

sind schon längere Zeit verfügbar, aber ihr<br />

Potenzial wurde als zu unpr<strong>of</strong>essionell ein­<br />

geschätzt. Daher hier eine Reminiszenz, es<br />

einmal mit ihnen zu versuchen.<br />

• Vorarbeit<br />

Zuerst ist ein grober Papierentwurf zu er­<br />

stellen, wobei nur auf die optimale Anord­<br />

nung der Bauteile zu achten ist und Kreu­<br />

zungen hinnehmbar sind. Danach erfolgt<br />

auf kariertem Papier die genaue Anord­<br />

nung der Bauteile mit korrekten Abstän­<br />

den und Platzbedarf - möglichst ohne<br />

Kreuzungen. Jeder Kreuzungspunkt der<br />

Karos entspricht einem Lötauge auf der<br />

Lochrasterplatine. Bei Leitungskreuzun­<br />

gen ist je Drahtbrücke ein Lötaugenplatz<br />

vorzusehen. Die Drahtbrücken werden im­<br />

mer auf der Bauteilseite gelegt.<br />

Nach dem Einzeichnen aller Bauteile ist<br />

Blaupapier unterzulegen und alles auf die<br />

Rückseite durchzupausen. So entsteht ent-<br />

sprechend zur späteren Platine eine zwei­<br />

seitige Papiervorlage mit Bestückungs-und<br />

Verdrahtungsseite.<br />

• Bauteile überprüfen<br />

Vor dem Bestücken sind alle Bauteile un­<br />

bedingt zu prüfen. Die Bezeichnungen da­<br />

rauf sind zum Teil verwirrend. Farbringe<br />

oder Punkte sind zwischen Gelb, Orange<br />

und Braun kaum zu unterscheiden. Teils ist<br />

nur das Erahnen des Bauteiltyps möglich,<br />

da Kondensatoren, Dioden und Festinduk­<br />

tivitäteil manchmal nahezu identisch aus­<br />

sehen. Auch LEDs, Fotodioden oder Foto­<br />

transistoren besitzen gleiche Gehäuse. Da­<br />

rüber hinaus sind Transistoren gleichen<br />

Typs mit unterschiedlichen Anschlussbele­<br />

gungen erhältlich.<br />

Zum Ausmessen der vielen Typen eignet<br />

sich gut ein Halbleiterprüfgerät, wie in<br />

Bild 2 oben in der Mitte zu sehen. Die an­<br />

deren Geräte genügen zur Überprüfung<br />

der übrigen Bauteile.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!