Munich School of Management Magazine 2011/12 - Fakultät für ...

B A P – das Bayerische Absolventenpanel
Ergebnisse der Befragung von
BWL-Absolventen der LMU fünf Jahre
nach dem Studium
Neben dem Institut für Produktionswirtschaft und Controlling
an unserer Fakultät leitet Prof. H.-U. Küpper seit 1995 zusätzlich
das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung und
Hochschulplanung (IHF). Vor Jahren überlegte man im Staatsinstitut,
womit diese spezielle bayerische Einrichtung der Hochschulforschung
noch bekannter gemacht und mit einem eigenen
„Produkt“ verbunden werden könnte. Seit langem war es ein
besonderes Anliegen, den Informationsstand der Hochschulen
zu verbessern, z.B. durch die Schaffung des Datawarehouses
CEUS, die Einrichtung einer vernünftigen Hochschulrechnung
und eines Berichtssystems für das Wissenschaftsministerium.
Nachdem zwischenzeitlich Lehrevaluationen und Rankings üblich
geworden waren, sah man im IHF das größte Defizit in dem
(Nicht-) Wissen darüber, was mit den Absolventen unserer Hochschulen
nach dem Studium passiert. Zwar führt die von Bund
und Ländern finanzierte HIS (Hochschulinformationssystem)
GmbH auch in diesem Bereich Befragungen durch. Diese beruhen
jedoch auf Stichproben und erlauben keine Aussagen für die
einzelnen Hochschulen und Fakultäten. In diese Lücke sollte das
Bayerische Absolventenpanel BAP stoßen.
Forschung
Das Wissenschaftsministerium und alle bayerischen Universitäten
sowie Fachhochschulen förderten seine Entwicklung. Inzwischen
läuft es seit mehr als fünf Jahren. In ihm werden die
Absolventen der wichtigsten Studiengänge aller bayerischen Hochschulen
ca. 1,5 Jahre, 5 Jahre und 10 Jahre nach ihrem Examen befragt.
Die erste Befragung findet dabei als Vollerhebung statt. Mit
einer Rücklaufquote von fast 40 % erhält man sehr genaue Ergebnisse.
Dadurch kann das IHF neben der Gesamtauswertung jeder
Hochschule einen eigenen Bericht liefern, dem sie die Beschäftigung,
die Zufriedenheit, das Einkommen und viele weitere Informationen
ihrer eigenen Absolventen auch im Vergleich zum Landes-
und zum Bundesdurchschnitt entnehmen kann.
Vor einem Jahr konnte das IHF erstmals eine Zweitbefragung
fünf Jahre nach dem Examen durchführen. Sie beruht darauf,
dass die Adressen aus der drei Jahre früher erfolgten Erstbefragung
als Panel „gepflegt“ wurden. Auf diese Weise konnten fast
4000 Absolventen erneut befragt werden, mit einer Antwortquote
von immerhin 70%.
Sehr gute Chancen für LMU-Absolventen
der Betriebswirtschaftslehre
Auch wenn sich jetzt nur noch wenige Spezialauswertungen
für einzelne Hochschulen und Studiengänge, beispielsweise für
die Betriebswirtschaftslehre an der LMU, vornehmen lassen, zeigen
sich interessante Ergebnisse. Die meist genannten Branchen,
in denen die Absolventen der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre
an der LMU arbeiten, sind das Banken und Kreditgewerbe
sowie Beratungen. Nach fünf Jahren haben unsere Absolventen
fast durchweg eine gute Stelle, bei den männlichen LMU-Absolventen
in Betriebswirtschaftslehre sind es 100%. Bei den Absolventinnen
sind fünf Jahre nach dem Studium 93% erwerbstätig
(die restlichen sieben Prozent sind in Elternzeit, in einer Weiterbildung
oder in einem weiteren Studium). Keiner unserer befragten
Absolventen bezeichnete sich als arbeitslos. Für unsere
Absolventen spricht ebenfalls, dass sie im bayernweiten Vergleich
häufiger Budget- und Personalverantwortung haben sowie in
leitenden Positionen tätig sind. Weiterhin ist die Selbstständigkeitsquote
höher als im bayernweiten Durchschnitt. So sind oder
waren 21% unserer Absolventen in den ersten fünf Jahren nach
dem Studium selbstständig, bayernweit sind es lediglich 16% der
Absolventen der Betriebswirtschaftslehre.
Generell haben Betriebswirte nach fünf Jahren das höchste
Monatseinkommen von ca. 4.600 Euro unter allen Fächern –
und, wirklich überraschend, eine Promotion lohnt sich, nicht nur
in Bezug auf die Zufriedenheit mit der Tätigkeit, sondern sogar
im Einkommen. Mit diesen Ergebnissen können unser Fach und
unsere Fakultät also durchaus zufrieden sein.
Prof. Hans-Ulrich Küpper
LMU – Munich School of Management 2011/12 | 23