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Munich School of Management Magazine 2011/12 - Fakultät für ...

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Forschung<br />

Führung und Kreativität<br />

Innovationen werden von Menschen gemacht. Hier<strong>für</strong> ist deren<br />

Kreativität eine notwendige Voraussetzung.<br />

Innovationen sind nicht nur eine bedeutende Triebfeder <strong>für</strong> die<br />

gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung, sondern<br />

stellen auch eine zentrale Einflussgröße auf den Unternehmenserfolg,<br />

insbesondere in wettbewerbsintensiven Wirtschaftszweigen,<br />

dar. Wie können Unternehmen aber die hier<strong>für</strong> notwendige<br />

Kreativität der Mitarbeiter dort fördern, wo die eigentliche Innovationsarbeit<br />

vonstattengeht, in Innovationsprojekten? Dass<br />

diese Frage von hoher Relevanz ist, zeigt sich insbesondere auch<br />

darin, dass viele Innovationsprojekte vor ihrem erfolgreichen<br />

Abschluss abgebrochen werden. Daher beschäftigen wir uns am<br />

Institut <strong>für</strong> Führung und Organisation mit neuen Ansätzen, wie<br />

Führung ihren Beitrag leisten kann, Antworten auf sich verändernde<br />

Problemstellungen im Bereich von Innovationsprojekten<br />

zu bieten.<br />

Führung und Kreativität bei Ressourcenknappheit<br />

So ist etwa in Verbindung mit hohem Konkurrenzdruck<br />

der zunehmende Innovationsdruck in vielen Branchen heutzutage<br />

immer mehr auch ein ressourcenbeengendes Merkmal.<br />

Unternehmen sind gezwungen, mit gleichbleibendem oder geringerem<br />

Ressourceneinsatz stets mehr Innovationsleistung zu<br />

Das erfolgreiche Geschäftsmodell von DELL entstand aus dem Mangel an<br />

Ressourcen des Gründers Michael Dell. (Mit freundlicher Genehmigung von<br />

Dell Inc.)<br />

6 | LMU – <strong>Munich</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> <strong>2011</strong>/<strong>12</strong><br />

generieren. Dies steht im Gegensatz zur weit verbreiteten und<br />

etablierten Ansicht in der einschlägigen Fachliteratur, dass zur<br />

Förderung von Kreativität, möglichst reichhaltige Ressourcen<br />

wie Budget, Ausrüstung, Personal und Zeit zur Verfügung zu<br />

stellen sind. Was ist aber zu tun, wenn es in einem Projekt genau<br />

an diesen Ressourcen mangelt und keine schnelle Abhilfe<br />

in Form von zusätzlichen Ressourcen zu erwarten ist? Da empirisch<br />

fundierte Erkenntnisse zu dieser Fragestellung noch weitestgehend<br />

ausstehen, beschäftigt sich ein aktuelles Forschungsprogramm<br />

an unserem Institut mit genau diesem Thema.<br />

Es baut dabei auf Befunden aus der Kognitionspsychologie<br />

auf, die zeigen, dass mehr Ressourcen nicht zwangsläufig besser<br />

<strong>für</strong> die Kreativität sein müssen. Die Theorie, die sich dahinter<br />

verbirgt, geht davon aus, dass der Standardansatz von Individuen<br />

bei der Lösung von Problemen darin besteht, die erste passende<br />

Lösungsmöglichkeit, die in den Sinn kommt, auch anzuwenden.<br />

Diese tendiert dabei aber, nur von begrenzter Kreativität<br />

zu sein. Hingegen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass kreativere<br />

Lösungen gefunden werden vor allem dann, wenn diese erste<br />

Lösungsmöglichkeit bzw. Standardlösungen nicht anwendbar<br />

sind, beispielsweise aufgrund hier<strong>für</strong> nicht vorhandener benötigter<br />

Ressourcen. Unterstützung <strong>für</strong> diese Sichtweise bieten<br />

Fallbeispiele aus der Praxis, bei denen gerade der Mangel an<br />

verfügbaren Ressourcen zur Entwicklung innovativer Produkte<br />

geführt hat. Die Idee eines aktuellen Forschungsprogramms<br />

ist es nun, herauszufinden, welche Faktoren diese kreativitätsfördernde<br />

Wirkung von Ressourcenbeschränkungen in einem<br />

organisationalen Kontext fördern bzw. hemmen. So sollen Erkenntnisse<br />

kognitionspsychologischer Grundlagenforschung in<br />

konkrete Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die Führung von Innovationsprojekten<br />

überführt werden. Erste Befunde aus diesem<br />

Forschungsprojekt legen nahe, dass insbesondere das Teamklima<br />

von entscheidender Bedeutung <strong>für</strong> die Förderung von Kreativität<br />

in Innovationsprojekten unter beengten Ressourcen ist.<br />

So waren Teams mit einem innovations förderlichen Klima eher<br />

in der Lage, mit geringerer Ausstattung an materiellen Ressourcen<br />

kreative Leistungen zu erbringen. Dies deutet klar auf die<br />

Bedeutung eines Führungsstils, der Kreativität und damit das<br />

Eingehen von Risiken und höheren Fehlerwahrscheinlichkeiten<br />

nicht nur toleriert, sondern explizit fördert. Interessante Be-

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