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FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

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10<br />

Teil I / Einleitung und Zielsetzung<br />

wird. Niemand ist z. B. nur eine Frau.<br />

Denn diese hat ein bestimmtes Alter und<br />

eine geografische wie soziale Herkunft.<br />

Sie könnte eine Behinderung haben. Das<br />

alles muss berücksichtigt werden. Dann<br />

kann Diskriminierung in ihrer gesamten<br />

Bandbreite erkannt werden. Dies bietet die<br />

beste Voraussetzung zur Schaffung einer<br />

antidiskriminierenden Willkommenskultur<br />

und wirklicher Gleichheit.<br />

Andererseits ist Antidiskriminierung als<br />

integraler Bestandteil aller genannten<br />

Bereiche der sozialen Verantwortung zu<br />

verstehen. Der gegenseitige Respekt von<br />

Verbandsmitarbeitern sollte auf einem Einvernehmen<br />

aufbauen, dass Diskriminierung<br />

aufgrund von angenommener Rasse, Hautfarbe,<br />

ethnischer, nationaler oder sozialer<br />

Herkunft, Geschlecht, Sprache, Religion,<br />

politischer oder sonstiger Anschauung,<br />

Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand,<br />

sexueller Orientierung oder aus einem<br />

anderen Grund ausschliesst. In diesem<br />

Kontext bietet die <strong>FIFA</strong> z. B. Mitarbeiter als<br />

Vertrauenspersonen an, an die sich weitere<br />

<strong>FIFA</strong>-Mitarbeiter vertrauensvoll wenden<br />

können – ein Modell, das Verbände ebenso<br />

einsetzen können.<br />

Überall, auf dem Fussballplatz und um<br />

ihn herum, gedeiht soziales Leben,<br />

ebenso wie bei der Erbauung eines neuen<br />

Fussballplatzes – von der Planungsphase<br />

eines barrierefreien Stadions bis hin zu<br />

den Arbeitsbedingungen der Bauarbeiter,<br />

der Spieler. Überall wo Menschen gegen<br />

einen Ball treten und dafür sorgen, dass<br />

dies geschehen kann, spielt es deshalb<br />

eine zentrale Rolle, in individueller Vielfalt<br />

gleichermassen aufgenommen und anerkannt<br />

zu werden. Das Vorbild dabei sollte<br />

der Ball sein: Ihm ist es egal, wer mit ihm<br />

seine Tricks vorführt und den genialen Pass<br />

spielt, der zum Tor führt.<br />

2.2 Grundlagen von<br />

Antidiskriminierung<br />

als nachhaltige soziale<br />

Verantwortung<br />

Detaillierte Grundlagen für die <strong>FIFA</strong><br />

und ihre Mitgliedsverbände lieferte der<br />

ausserordentliche <strong>FIFA</strong>-Kongress im Jahre<br />

2001, der im argentinischen Buenos Aires<br />

den Schwerpunkt Rassismus im Fussball<br />

hatte. Dieser hat den Grundstein gelegt,<br />

den Bedarf in der Fussballadministration<br />

und anderen Gruppen wahrgenommen,<br />

„mit Regierungsbehörden auf sämtlichen<br />

Ebenen, der Polizei und anderen<br />

Zivilbehörden, Bildungsinstitutionen und<br />

weiteren Instanzen zusammenzuarbeiten,<br />

um angemessene, wirkungsvolle und<br />

effiziente Massnahmen zu finden“.<br />

Ziel der Weltfussballfamilie muss es sein,<br />

dass die viel zitierte „gläserne Decke“<br />

durchbrochen wird. Es muss darum gehen,<br />

den rechtlichen Rahmen, Bildung, Sanktionen,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke<br />

so einzusetzen, dass jedem Menschen ein<br />

gleicher Zugang zu allen Positionen und<br />

Ämtern gewährleistet ist – ob als Spieler<br />

oder Trainer, Funktionär oder Fan.<br />

Der ausserordentliche <strong>FIFA</strong>-Kongress<br />

von 2001 folgte damit der Erklärung des<br />

<strong>FIFA</strong>-Exekutivkomitees von März 2000.<br />

2001 verabschiedet der<br />

ausserordentliche <strong>FIFA</strong>-Kongress<br />

eine richtungsweisende<br />

Erklärung gegen Rassismus.

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