FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
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12<br />
Teil I / Einleitung und Zielsetzung<br />
– fordert die Ausrichter von Wettbewerben<br />
auf, für heikle Spiele Beobachter<br />
zu benennen, um rassistische<br />
Manifestationen jeglicher Art und Form<br />
zu überwachen und zu melden;<br />
– fordert die Mitarbeiter der Stadien zur<br />
Zusammenarbeit mit der Polizei auf,<br />
um alle Personen schnell und eindeutig<br />
erkennen und aus dem Stadion weisen<br />
zu können, die gegen diese Regeln<br />
verstossen;<br />
– fordert die Organisatoren von Spielen<br />
auf, erforderliche und wirksame<br />
Massnahmen zu ergreifen, um diese<br />
Übeltäter daran zu hindern, weiteren<br />
Spielen beizuwohnen;<br />
– fordert die Fussballfans auf, die<br />
Organisatoren und Zivilbehörden bei<br />
der Identifikation rassistischer Elemente<br />
und deren Entfernung aus dem<br />
Zuschauerbereich zu unterstützen;<br />
– fordert die Klubs auf, einen Geist der<br />
sozialen Integration unter den Spielern<br />
zu fördern, indem sie sicherstellen, dass<br />
sie Mitspieler, Gegner, Schiedsrichter,<br />
Offizielle, Zuschauer und alle anderen<br />
Personen – ob diese in das Spiel involviert<br />
sind oder nicht – respektvoll und ohne<br />
Diskriminierung ihrer ethnischen<br />
Zugehörigkeit behandeln;<br />
– fordert Mannschaftstrainer und<br />
Vereinsoffizielle auf, wirksame<br />
Strafmassnahmen gegen die Spieler<br />
unter ihrer Obhut zu verhängen, die in<br />
irgendeiner Weise rassistisches Benehmen<br />
an den Tag legen oder dies dulden, sei<br />
es auf dem Spielfeld, während ihres<br />
öffentlichen oder privaten Lebens;<br />
– fordert von allen Fussballgremien auf<br />
allen Ebenen die Sicherstellung eines<br />
ethnischen Gleichgewichts hinsichtlich<br />
Anstellung, Aufstellung und Wahl von<br />
Personen in allen Aktivitätsbereichen<br />
und die Zusammenarbeit mit ethnischen<br />
Gruppen, um diese enger in die<br />
Fussballaktivitäten zu integrieren;<br />
– fordert die Schiedsrichter auf, in Bezug<br />
auf Gesten und verbale Äusserungen<br />
rassistischer Natur zwischen Spielern<br />
und/oder Trainern und/oder der<br />
Öffentlichkeit wachsamer zu sein und<br />
sofortige Strafmassnahmen gegen die<br />
Täter zu ergreifen und solche Vorfälle<br />
unmissverständlich und lückenlos zu<br />
melden;<br />
– fordert die Medien auf, jegliches<br />
rassistisches Verhalten oder<br />
entsprechende Bemerkungen jeder<br />
Person oder Gruppe aufs Schärfste zu<br />
verurteilen sowie davon abzusehen,<br />
über derartiges Verhalten oder<br />
solche Äusserungen in einer Weise<br />
zu berichten, die möglicherweise<br />
weitere Konfrontationen provozieren<br />
könnte; ebenso werden die Betreiber<br />
von Fussball-Websites im Internet<br />
(einschliesslich der Websites von Klubs<br />
und Verbänden) aufgerufen, auf der<br />
Homepage prägnante Botschaften gegen<br />
den Rassismus zu veröffentlichen;<br />
– fordert alle Mitglieder der weltweiten<br />
Fussballgemeinschaft auf, jede<br />
Gelegenheit wahrzunehmen, um den<br />
sozialen Einfluss des Fussballs auszubauen<br />
und die soziale Eingliederung und die<br />
Verbannung des Rassismus aus der<br />
Gesellschaft voranzutreiben;<br />
– fordert alle Konföderationen<br />
auf, sämtliche Anstrengungen im<br />
Zusammenhang mit dem Kampf gegen<br />
Rassismus im Fussball aufmerksam zu<br />
verfolgen und dem <strong>FIFA</strong>-Exekutivkomitee<br />
regelmässig Bericht zu erstatten.<br />
2.3 Fussball als Mittel zur<br />
Förderung von Vielfalt und<br />
Antidiskriminierung in der<br />
Gesellschaft<br />
Immer wieder wird das integrative Potenzial<br />
des Fussballs weltweit hervorgehoben.<br />
Benötigt werden zwar nur ein Ball und ein<br />
Fussballfeld, aber ohne die nötigen sozialen<br />
Ingredienzen stets auf ein Neues vernünftig<br />
abzuwägen und jeden Menschen mit<br />
seinen Besonderheiten willkommen zu<br />
heissen, kann Fussball auf Einzelne auch<br />
ausgrenzende Potenziale in Bewegung<br />
bringen. Im Fussball spielen nicht nur elf<br />
Spieler zusammen mit den elf der anderen<br />
Mannschaft. Sie spielen eben auch gegen<br />
sie. Da entstehen Rivalitäten, die sich im<br />
negativen Fall aggressiv steigern können,<br />
bei Spielern wie bei den Fans.<br />
So sehr jeder den grossen Derbys gegen<br />
den Lokalrivalen auch entgegenfiebert,<br />
sollte das Gegenüber auch geschätzt