12.10.2015 Views

FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

goodpracticeguide_German

goodpracticeguide_German

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

56<br />

Teil II / Strategischer Gesamtansatz zur Förderung von Vielfalt und Bekämpfung von Diskriminierung im Fussball<br />

können diverse Akteure – von den Trainern<br />

und Spielern bis hin zu den Fans – positive<br />

Verhaltensweisen für ihren Alltag übernehmen.<br />

Auch das Auftreten eines Fussballweltstars<br />

genauso wie das von lokalen Akteuren des<br />

Fussballplatzes will wohl überlegt sein,<br />

stehen ihre Worte und Taten doch häufig<br />

im Mittelpunkt des Interesses von Jugendlichen.<br />

Verbände und Vereine sollten überprüfen,<br />

inwiefern sie über die sportliche Ausbildung<br />

hinaus die Elemente einer sozialen<br />

Ausbildung ihrer Fussballspieler aufwerten<br />

können. Sie und andere Mitarbeiter von<br />

Verbänden und Vereinen sollten zu Vorbildern<br />

ausgebildet werden, wenn es um<br />

Vielfalt und Antidiskriminierung geht.<br />

Dabei geht es jedoch nicht nur um die Ausbildung<br />

von Jugendlichen. Auch dreht es<br />

sich nicht um den befehlenden Zeigefinger.<br />

Vielmehr hilft ein ständiges, gegenseitiges<br />

Lernen voneinander. Verbände können<br />

Räume schaffen, in denen dies bewusst<br />

gefördert wird. Dort trägt der gegenseitige<br />

Austausch von Spieloffiziellen, Vereinsvertretern<br />

und Trainern zu einem harmonischen<br />

Miteinander bei.<br />

Spezielle Trainingseinheiten sollten Elemente<br />

von sozialer Inklusion und Antidiskriminierung<br />

beinhalten. Dabei kann externe<br />

Unterstützung von sozial und pädagogisch<br />

speziell geschulten Fachkräften, Studierenden<br />

des Sports oder der Geisteswissenschaften<br />

zur Förderung der Qualität beitragen.<br />

Eingebunden werden sollten ebensolche<br />

Verbands- oder Vereinsmitglieder und weitere<br />

Ehrenämtler.<br />

Hierbei ist es unerlässlich, als Verband und<br />

Verein klare Aussagen zu Vielfalt und Antidiskriminierung<br />

parat zu halten. Genauso<br />

relevant ist es, die Alltagswelt der Auszubildenden<br />

zu verstehen. Bildung heisst,<br />

Anspielstationen zu bieten, nicht nur unter<br />

dem eigenen Dach. Es ist auch wichtig, auf<br />

die eigenen Mitglieder zuzugehen und<br />

sie in ihrem direkten Umfeld zu unterstützen.<br />

Dann kann ihr Gefühl für Vielfalt und<br />

Antidiskriminierung Schritt für Schritt und<br />

somit nachhaltig entwickelt werden.<br />

Die Verantwortlichen und Spieler sollten<br />

in einem Verbandsumfeld so agieren, dass<br />

das Engagement für Vielfalt und Diskriminierung<br />

erleichtert wird. Insbesondere die<br />

agierenden Personen – von Verbands- und<br />

Spieloffiziellen bis zu Vereinsvertretern und<br />

Trainern – sind also im Sportlichen genauso<br />

wie in der Vermittlung von Vielfalt und<br />

Antidiskriminierung als Vorbilder gefragt.<br />

10.2 Fortbildung<br />

Der Verband, seine Mitgliedsvereine und<br />

Teams machen sich durch Bildungsangebote<br />

noch attraktiver. Alle sind willkommen<br />

– zu einem solchen Bild steuern direkte<br />

Fortbildungen zu Vielfalt und Antidiskriminierung<br />

aktiv etwas bei. Aber auch allgemeine<br />

Bildungsangebote können Alternativen<br />

zu Engstirnigkeit und Diskriminierung<br />

eröffnen. Das kann ein Seminar zur Verbandshistorie,<br />

ein Erste-Hilfe-Kurs oder ein<br />

Erfahrungsaustausch zur Stressbewältigung<br />

sein. Fortbildungen finden mehr Anklang,<br />

wenn die notwendigen Bedürfnisse der Aktiven<br />

vorher erfragt werden. Dann können<br />

sie genau auf die handelnden Personen<br />

eingehen und sich einprägen.<br />

Um Vorbilder für Vielfalt und Antidiskriminierung<br />

hervorzubringen, sollte die soziale<br />

Kompetenz und das Wissen der agierenden<br />

Mitarbeiter der Verbände dazu bewusst<br />

gepflegt werden. Dies kann z. B. durch die<br />

Bereitstellung eines praxisnahen, alltagsnützlichen<br />

Portfolios oder durch entsprechende<br />

Mitarbeiterschulungen geschehen,<br />

zu denen auch externe Kursleiter berufen<br />

werden können. Werden Fortbildungsformate<br />

innerhalb des Mitgliedsverbands<br />

bzw. für die Mitarbeiter zu einem festen<br />

Bestandteil der Arbeit, so sichert dies mittelfristig<br />

ein respektvolles, authentisches<br />

Erscheinungsbild des Verbands. Dies betrifft<br />

die gegenseitige Umgangsweise innerhalb<br />

der Verbandsstrukturen genauso wie die<br />

vorteilhafte Haltung des Verbands im Austausch<br />

mit externen Partnern oder Medien.<br />

Fortbildung ist nicht nur verbands- und<br />

betriebsintern angeraten. Die <strong>FIFA</strong> bietet<br />

ihren Spielkommissaren als Teil ihrer<br />

Vorbereitung z. B. weltweit einen Informationsblock<br />

zu Vielfalt und Antidiskriminierung<br />

an. Auch weitere Spieloffizielle,<br />

insbesondere die Schiedsrichterteams<br />

sollten geschult werden. Fortbildungsformate<br />

für sie können sich auf das Trainieren<br />

von Fingerspitzengefühl beziehen, wenn<br />

es um korrekte und eindeutige Reaktionen<br />

auf Diskriminierungen auf dem Spielfeld

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!