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FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

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<strong>FIFA</strong> Good Practice Guide zu Vielfalt und Antidiskriminierung 19<br />

Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand,<br />

sexueller Orientierung oder aus einem<br />

anderen Grund. Diese Lösungswege sollen<br />

konzeptionelle und praktische Elemente<br />

enthalten. Das Motto dabei ist es, proaktiv<br />

und präventiv zu agieren und zu reagieren.<br />

Sich ihrer Stärken bewusst, will die <strong>FIFA</strong>-<br />

Arbeitsgruppe handeln, anstatt behandelt<br />

zu werden.<br />

Dabei berücksichtigt sie unterschiedliche<br />

Blickwinkel und Expertisen, um sie zielorientiert<br />

in konkrete Vorschläge umzuwandeln.<br />

Dazu gehört eine gewissenhafte<br />

Prüfung des gesamten Arsenals an Ideen –<br />

eine ständige, gegenseitige Weiterbildung.<br />

Denn um einen Aktionsplan zu Vielfalt<br />

und Antidiskriminierung so aufzustellen,<br />

dass alle <strong>FIFA</strong>-Mitgliedsverbände ihm etwas<br />

abgewinnen können, müssen bestehende<br />

Massnahmen und Stellungnahmen<br />

überprüft und den gegenwärtigen Entwicklungen<br />

angepasst werden. Globale<br />

Einschätzungen und Antworten müssen aus<br />

juristischer und fachlich-praktischer Sicht<br />

regional anwendbar werden.<br />

Hierbei war es immer wichtig, die staatsund<br />

verbandsrechtlichen Unterschiede aller<br />

<strong>FIFA</strong>-Mitgliedsverbände, die unterschiedlichen<br />

sportlichen, sportpolitischen, aber<br />

auch sozialen Verhältnisse im Hinterkopf<br />

zu behalten, um schliesslich Ergebnisse zu<br />

produzieren, die gleichermassen realistisch<br />

und progressiv sind.<br />

Vor allem muss man dazu bereit sein,<br />

Bestehendes weiterzuentwickeln oder gar<br />

ganz zu verwerfen. Es geht darum, nicht<br />

nur die institutionelle Sicht auf den Fussball<br />

zu akzeptieren, sondern auch Spieler und<br />

andere Akteure im und um den Fussball<br />

individuell am Dialog zur Findung von<br />

Lösungswegen zu beteiligen. Darunter<br />

müssen sich Menschen wiederfinden, die<br />

Diskriminierung im Fussball beobachten<br />

oder gar auf schmerzhafte Weise erfahren<br />

mussten. Ebenso solche, die Diskriminierung<br />

im Fussball fachlich und professionell<br />

entgegentreten oder erforschen. Dazu<br />

sagte ein Mitglied der Arbeitsgruppe im<br />

Jahr 2013: „Die Spieler haben eindeutig<br />

nicht genug Unterstützung erfahren, und<br />

das ist ein Hohn. Die Spieler arbeiten hart,<br />

der Fussball ist ihr Leben und ihr Beruf,<br />

und wir müssen mehr dafür tun, um sie zu<br />

unterstützen.“<br />

Die <strong>FIFA</strong>-Arbeitsgruppe erörtert Diskriminierung<br />

über ihre offensichtlichen<br />

Ausdrucksformen oder deutlich rechtsextreme<br />

Ausprägungen wie diskriminierende<br />

Schimpfwörter oder körperliche Angriffe<br />

hinaus. Es geht auch um versteckte Formen<br />

der Diskriminierung. Gemeint sind<br />

gefühlte Erniedrigungen, die denen, die sie<br />

ausüben, häufig leider nicht bewusst sind.<br />

Das können z. B. rassistische, sexistische<br />

oder behindertenfeindliche Witze sein. Es<br />

kann sich um die einseitige Bevorzugung<br />

von Menschen einer bestimmten Gruppe<br />

oder eines Geschlechts handeln. Diese<br />

breite Herangehensweise und gegenseitige<br />

Offenheit der eingeladenen Mitglieder und<br />

Berater waren Garanten der bisherigen<br />

Sitzungsergebnisse.<br />

So konnte die <strong>FIFA</strong>-Arbeitsgruppe neue<br />

Wege bauen und steht der <strong>FIFA</strong> auch auf<br />

dem Weg zur Seite, den sie derzeit in<br />

Richtung <strong>FIFA</strong> Fussball-Weltmeisterschaft<br />

Russland 2018 beschreitet.<br />

Der Arbeitsgruppe gehören verschiedenste<br />

Experten an. Hier abgebildet (von links<br />

nach rechts): Piara Powar (Exekutivdirektor<br />

von Fare network), Theo van Seggelen<br />

(FIFPro-Generalsekretär) und Yury Boychenko<br />

(Leiter der Abteilung zur Bekämpfung von<br />

Diskriminierung beim Hochkommissar der<br />

Vereinten Nationen für Menschenrechte).

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