FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
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Vorwort 5<br />
Vorwort<br />
„Der Fussball verbindet die Menschen,<br />
erzeugt Hoffnung und hat mehr Kraft,<br />
religiöse und politische Grenzen zu überwinden<br />
als jede Regierung“, sagte der<br />
unvergessene Nelson Mandela. Seine Worte<br />
sind aktueller denn je. Dies spüren wir<br />
jeden Tag.<br />
Unser Sport entwickelt dort seine grösste<br />
soziale Macht, wo die Menschen um ihre<br />
Existenz kämpfen, wo sie von Krisen und<br />
Kriegen gebeutelt sind. Diskriminierung<br />
und Rassismus haben in den Stadien und<br />
auf den Spielfeldern nichts verloren.<br />
Dieser Grundsatz ist in unseren Statuten in<br />
Kapitel I unter Artikel 3 klar formuliert:<br />
„Jegliche Diskriminierung eines Landes,<br />
einer Einzelperson oder von Personengruppen<br />
aufgrund von Rasse, Hautfarbe, ethnischer,<br />
nationaler oder sozialer Herkunft,<br />
Geschlecht, Sprache, Religion, politischer<br />
oder sonstiger Anschauung, Vermögen,<br />
Geburt oder sonstigem Stand, sexueller<br />
Orientierung oder aus einem anderen<br />
Grund ist unter Androhung der Suspension<br />
und des Ausschlusses verboten.“<br />
1,6 Milliarden Menschen sind direkt oder<br />
indirekt in den Fussball involviert. Spieler,<br />
Schiedsrichter, Trainer, Funktionäre, Fans –<br />
dazu ihre Familien und Freunde. Diese Zahl<br />
macht deutlich, welche Energie im Fussball<br />
steckt. Der Fussball kann selbst in aussichtslosen<br />
Situationen Hoffnung vermitteln und<br />
den Anstoss zu diplomatischen Verhandlungen<br />
geben.<br />
Deshalb muss immer das Prinzip gelten: Der<br />
Fussball ist für alle da – unabhängig von<br />
Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie<br />
oder Religion. Mit Entwicklungs- und<br />
Nachwuchsprojekten engagiert sich die<br />
<strong>FIFA</strong> direkt an der Basis und hilft dort, wo<br />
die breite Öffentlichkeit nicht hinschaut.<br />
Sei es durch Infrastrukturprojekte, technische<br />
Entwicklung oder die Organisation<br />
von Wettbewerben.<br />
Doch jetzt müssen wir noch einen Schritt<br />
weitergehen und den Kampf gegen<br />
alle negativen Einflüsse im sozialen und<br />
kulturellen Bereich forcieren. Der hier<br />
vorliegende <strong>FIFA</strong> Good Practice Guide zu<br />
Vielfalt und Antidiskriminierung soll als Instrument<br />
zur systematischen Eindämmung<br />
jeglicher Auswüchse dienen. „Nachhaltigkeit“<br />
muss auch in dieser Thematik unser<br />
höchstes Ziel sein.<br />
Die <strong>FIFA</strong>-Arbeitsgruppe gegen Rassismus<br />
und Diskriminierung hat wertvolle Grundlagenarbeit<br />
geleistet. Nun gilt es, diese<br />
Gedan ken auf die Fussballfelder dieser<br />
Welt hinauszutragen.<br />
Mit der weltweiten Einführung von<br />
Spielbeobachtern für Antidiskriminierung<br />
setzt die <strong>FIFA</strong> ein wichtiges Zeichen. Alle<br />
Beteiligten müssen in die Verantwortung<br />
gezogen werden. Vor allem sind auch die<br />
Spieler in ihrer Vorbildfunktion gefordert.<br />
Denn was die Stars im Scheinwerferlicht<br />
machen, wird von den Amateuren und der<br />
Jugend an der Basis kopiert.<br />
Es ist uns ein persönliches Anliegen, dass<br />
wir Intensität und Tempo dieser Anstrengungen<br />
weiter steigern. Denn letztlich<br />
geht die Kraft unseres Sports weit über die<br />
Seitenlinie und die Dauer eines Spiels hinaus.<br />
Dank der Ausstrahlung und Popularität<br />
des Fussballs haben wir die grosse Chance,<br />
Menschen zusammenzubringen, Respekt<br />
und Verständnis zu vermitteln – Vorurteile<br />
und Missverständnisse abzubauen. Wir<br />
dürfen diese Chance auf keinen Fall<br />
verpassen – und müssen dem Rassismus und<br />
jeglicher Form von Diskriminierung die rote<br />
Karte zeigen. Für immer.<br />
Für das Spiel. Für die Welt.<br />
<strong>FIFA</strong>