FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
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Teil II / Strategischer Gesamtansatz zur Förderung von Vielfalt und Bekämpfung von Diskriminierung im Fussball<br />
von Diskriminierung betroffen waren. So<br />
kann ein Verband das gesamte Wissen in<br />
seiner Organisation in gleichberechtigter<br />
Weise nutzbar machen.<br />
Es ist empfehlenswert, dass sich solche<br />
Arbeitsgruppen regelmässig treffen. Das<br />
macht von plötzlichen, öffentlich diskutierten<br />
Ereignissen unabhängig. Es unterstützt<br />
die konzeptionelle Herangehensweise eines<br />
Verbands an die Förderung von Vielfalt und<br />
Antidiskriminierung. Regelmässigkeit lässt<br />
selbstbewusster und zielgenauer agieren,<br />
als unter Druck stehend zu reagieren. Da<br />
das Themenspektrum und die persönlichen<br />
wie beruflichen Zugänge zu Vielfalt und<br />
Antidiskriminierung individuell unterschiedlich<br />
sein können, sollte den Arbeitsgruppen<br />
die nötige Zeit gewährt werden,<br />
um eine gemeinsame Arbeitsebene und<br />
folglich Ziele zu entwickeln. Die Qualität einer<br />
solchen Arbeitsgruppe lässt sich je nach<br />
den Tagungsthemen durch die Einladung<br />
von Gastexperten aufwerten.<br />
Organisationsübergreifende<br />
Arbeitsgruppen<br />
Interdisziplinäre Experten, die Fussball mit<br />
Vielfalt und Antidiskriminierung verbinden,<br />
können auch in eine ständige Arbeitsgruppe<br />
eingeladen werden. Sie berät den Verband.<br />
Einer solchen Arbeitsgruppe können<br />
also nicht nur die relevanten Abteilungen<br />
eines Verbands angehören, sondern auch<br />
die jeweilige Konföderation, Fussballvereine,<br />
staatliche und nichtstaatliche Instanzen<br />
(z. B. aus Wissenschaft und Polizei), Fanorganisationen<br />
und zum Thema profilierte<br />
Journalisten.<br />
Ein Beispiel dafür ist die <strong>FIFA</strong>-Arbeitsgruppe<br />
gegen Rassismus und Diskriminierung, die<br />
seit 2012 jährlich tagt. Ihre Arbeit ist für die<br />
<strong>FIFA</strong> richtungsweisend, damit Richtlinien<br />
und Resolutionen in der Praxis umgesetzt<br />
und bevorstehende Turniere hinsichtlich<br />
Vielfalt und Antidiskriminierung analysiert<br />
werden können.<br />
Solche Arbeitsgruppen können Ratschläge<br />
zur Überarbeitung von Verbandsrichtlinien<br />
und Entwürfe für ein Leitbild zu Vielfalt<br />
und Antidiskriminierung erstellen. Ein<br />
Expertenbeirat kann die Sanktionspraxen<br />
eines Verbands begleiten. Eine gemischte<br />
Arbeitsgruppe kann Ratschläge für mehr<br />
Vielfalt und Antidiskriminierung in der<br />
Medienberichterstattung entwickeln.<br />
Verbände sollten solche interdisziplinären<br />
Arbeitsgruppen nutzen, um die in diesem<br />
Handbuch genannten Säulen der Vielfalt<br />
und Antidiskriminierung im Fussball und<br />
ihre daraus entstehenden Aktionspläne<br />
stets zu erneuern.<br />
In jedem Fall sollte ein Verband von vornherein<br />
die Möglichkeiten, aber auch die<br />
Grenzen der Kompetenzen einer solchen<br />
Arbeitsgruppe aufzeigen, um sie mit den<br />
Erwartungen der Teilnehmenden abzugleichen.<br />
Fussballspiel für Blinde und<br />
Menschen mit Sehbehinderung<br />
während des <strong>FIFA</strong>-Footbal-for-<br />
Hope-Festivals 2014 in Caju.