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FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

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<strong>FIFA</strong> Good Practice Guide zu Vielfalt und Antidiskriminierung 51<br />

empfunden wird; ungeachtet ob sich<br />

der Vorfall verbandsgerichtlich bestätigt<br />

oder nicht. Unabhängig vom juristischen<br />

Weg kann ein Verband oder Verein in<br />

solchen Situationen signalisieren, dass er<br />

potenziell und tatsächlich von Diskriminierung<br />

Getroffenen Gespräche anbietet.<br />

Auch sogenannte Erst- oder Opferberatungsstellen,<br />

falls vorhanden, können<br />

vermittelt werden.<br />

Seit Jahren bindet die UEFA ihre<br />

Mitgliedsverbände in ihre Kampagne<br />

„Vereinigt gegen Rassismus“ ein. Hier<br />

vor dem Qualifikationsspiel Wales –<br />

Bosnien und Herzegowina für die EURO<br />

2016 in Frankreich.<br />

Im Kampf für Vielfalt und gegen Diskriminierung<br />

sollte ein Verband zeigen, dass er<br />

einen möglichen Vorfall ernst nimmt und<br />

ihn gewissenhaft bewertet. Des Weiteren<br />

gibt es Punkte zu beachten, die sich als wenig<br />

hilfreich erweisen. Es ist höchst sinnvoll,<br />

Aussagen zu vermeiden, die einen im Raum<br />

stehenden Vorfall pauschal herunterspielen.<br />

Folgende Beispiele stammen aus der Analyse<br />

der <strong>FIFA</strong> von solchen Situationen. Sie<br />

sollen keine Sprachregelung definieren,<br />

sondern Beispiele aus der Erfahrung liefern<br />

und zum Nachdenken anregen:<br />

• „Jedes Land in Kontinent X hat dieses<br />

Problem. Wir sollten nicht immer über<br />

Vorfälle in einem/unseren Land sprechen.“<br />

Erklärung: Eine solche oder ähnliche<br />

Aussage ist irrelevant und wirkt relativierend,<br />

da ein Vorfall/die Situation im<br />

Einzugsgebiet eines Verbandes nicht<br />

besser wird, wenn auf ein anderes Land<br />

verwiesen.<br />

• „Wir sollten den wenigen Leuten, die<br />

rassistische Dinge sagen, nicht zu viel<br />

Aufmerksamkeit schenken./Es sollte<br />

nicht zu viel darüber berichtet werden.<br />

Das stärkt nur ihr Selbstbewusstsein und<br />

spielt ihnen neue Zuhörer und Anhänger<br />

in die Hände.“<br />

Erklärung: Wenn nicht über Diskriminierungsvorwürfe<br />

und -vorfälle berichtet<br />

wird, kann kein Bewusstsein dafür wachsen.<br />

Die o. g. Aussage zeugt ebenso von<br />

wenig Selbstvertrauen in die Mehrheit<br />

der eigenen Mitglieder und die Einwohner<br />

des eigenen Landes.<br />

Bei einem <strong>FIFA</strong>-Workshop vor der <strong>FIFA</strong><br />

Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien<br />

2014 zur Audiodeskription, die<br />

speziell für Blinde und Menschen mit<br />

Sehbehinderung entworfen wurde,<br />

präsentiert der frühere <strong>FIFA</strong>-Schiedsrichter<br />

Arnaldo Cezar Coelho ein T-Shirt mit<br />

seinem Namen in Blindenschrift.

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