MINUTES - FIFA.com
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168 PROTOKOLL – 63. <strong>FIFA</strong>-KONGRESS, MAURITIUS 2013<br />
Jeffrey Webb, Vorsitzender der Arbeitsgruppe gegen<br />
Rassismus und Diskriminierung sowie <strong>FIFA</strong>-Vizepräsident,<br />
liest die Resolution gegen Rassismus und Diskriminierung<br />
vor, die den Delegierten jedes Mitgliedsverbands<br />
mit den Kongressunterlagen abgegeben wurde (siehe<br />
Anhang 1), und zitiert anschliessend Nelson Mandela:<br />
„Der Sport kann die Welt verändern. Er kann inspirieren<br />
und die Menschen wie kaum etwas sonst vereinen. Er<br />
spricht zur Jugend in einer Sprache, die sie versteht.“<br />
Er erinnert anschliessend an die besondere Verantwortung<br />
und Chance der <strong>FIFA</strong>-Familie, Rassismus aus dem<br />
Fussball zu verbannen, und erwähnt die vielen Herausforderungen<br />
in der 109-jährigen Geschichte der <strong>FIFA</strong><br />
wie der Zweite Weltkrieg, der Spieler, Fans und Offizielle<br />
an die Front gezwungen habe, der Sportboykott gegen<br />
Südafrika 1976 oder die Forderung der norwegischen<br />
Delegierten Ellen Wille 1986 in Mexiko-Stadt, mehr<br />
für den Frauenfussball zu tun und im Fussball Gleichberechtigung<br />
zu schaffen. Zum letzten Punkt verweist<br />
er auf den 25. Geburtstag des <strong>FIFA</strong>-Frauenfussballs vor<br />
wenigen Tagen. Er betont, dass die <strong>FIFA</strong> bislang jede<br />
Herausforderung gemeistert habe und folglich auch die<br />
Herausforderung von Rassismus und Diskriminierung<br />
meistern werde. Zum Schluss ruft er die <strong>FIFA</strong>-Familie<br />
auf, Rassismus die rote Karte zu zeigen und mit der<br />
Verabschiedung der Resolution gegen Rassismus und<br />
Diskriminierung Geschichte zu schreiben.<br />
*******<br />
Ein Video zur <strong>FIFA</strong>-Kampagne gegen Rassismus und<br />
Diskriminierung im Fussball wird eingespielt.<br />
*******<br />
Der Präsident fasst die wichtigsten Punkte der Resolution<br />
gegen Rassismus und Diskriminierung zusammen,<br />
ehe sie mit folgendem Ergebnis verabschiedet wird:<br />
– 204 Ja-Stimmen<br />
– 1 Nein-Stimme<br />
Tokyo Sexwale, südafrikanischer Minister für Menschensiedlungen<br />
und Vertreter der Nelson Mandela Foundation,<br />
hält fest, dass Rassismus in der Welt noch immer<br />
ein Problem sei und die Verabschiedung einer Resolution<br />
durch den <strong>FIFA</strong>-Kongress im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit<br />
ein überaus starkes, unmissverständliches<br />
Bekenntnis der <strong>FIFA</strong>-Familie zur Bekämpfung von Rassismus<br />
sei. Nach 15 Jahren Haft als Freiheitskämpfer<br />
auf Robben Island mit Nelson Mandela wisse er nur zu<br />
gut, was Rassismus bedeute. Obwohl sich die <strong>FIFA</strong> in<br />
erster Linie um den Fussball kümmern müsse, könne<br />
sie angesichts der Gefahr, die diese Geissel für den<br />
Sport darstelle, nicht wegschauen. Als Beispiel nennt<br />
er einen Vorfall kürzlich im italienischen Fussball, bei<br />
dem der Spieler Mario Balotelli nach rassistischen Verunglimpfungen<br />
durch Fans damit gedroht habe, das<br />
Spielfeld zu verlassen. Tokyo Sexwale erklärt, dass er<br />
die Reaktion des Spielers verstehen könne, da solche<br />
Beschimpfungen dem Spieler die Spielfreude nehmen<br />
und ihn sowie seine Gemeinschaft, Nation und Mitmenschen<br />
verletzen würden.<br />
Er betont ferner, wie wichtig es sei, dass eine Organisation<br />
wie die <strong>FIFA</strong>, die der Welt Freude bereiten wolle,<br />
eine solche Resolution verabschiede, und würdigt die<br />
Unterstützung der <strong>FIFA</strong> für Südafrika in all den Jahren,<br />
angefangen bei der ersten Aktion gegen Rassismus<br />
1964 bis zur Vergabe der <strong>FIFA</strong> Fussball-Weltmeisterschaft<br />
2010 an Südafrika. Die <strong>FIFA</strong> habe damit<br />
bewiesen, dass sie nicht bloss eine nicht rassistische<br />
Organisation sei, die Rassismus bekämpfen wolle, sondern<br />
auch willens sei, Afrika erstmals als WM-Gastgeber<br />
einzubinden.<br />
Er gratuliert der <strong>FIFA</strong> zu den getroffenen Schritten,<br />
warnt aber gleichzeitig vor unüberlegten Sanktionen<br />
und empfiehlt der Arbeitsgruppe gegen Rassismus