Leere Seite - Landespflege Freiburg
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Ökologische Qualität von Triftkanälen im Pfälzer Wald Dr. Sandra Röck<br />
Im Rahmen der Studie wurden verschiedene Gewässerabschnitte eines<br />
Triftkanals hinsichtlich ihrer Fischbesiedlung untersucht. Aufgrund der<br />
Ergebnisse ergeben sich erste Hinweise inwieweit ein Rückbau der<br />
Triftanlagen aus ökologischer Sicht nötig wäre.<br />
Das Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald ist eines der größten zusammenhängenden<br />
Waldgebiete Deutschlands. Die Nutzung des Holzes war hier<br />
immer eng verknüpft mit der Nutzung der zahlreichen Gewässerläufe. Um das<br />
Holz an seinen Bestimmungsort zu bringen, wurden seit dem 14. Jahrhundert<br />
die Gewässer als Transportsystem verwendet. Mit dem Triftwesen kam es zu<br />
baulichen Veränderungen an diesen Gewässern. Sie wurden begradigt, mit<br />
Buntsandsteinquadern befestigt und mit Hilfe von Wehranlagen (sog. Klausen)<br />
aufgestaut. Der Ausbauzustand und die Anlagen waren über lange Zeiträume<br />
die prägenden Landschaftselemente im heutigen Biosphärenreservat. Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts begann mit der offiziellen Aufhebung des Triftbetriebs<br />
durch das bayerische Ministerium der Verfall vieler Anlagen. Dennoch findet<br />
man in den Wäldern auch heute noch größere intakte Teile dieses historischen<br />
Transportsystems.<br />
Aus denkmalpflegerischer Sicht sind diese Triftanlagen erhaltens- und schützenswert.<br />
Hier ergibt sich jedoch ein Spannungsfeld zu ökologischen Zielsetzungen.<br />
Begradigten und ausgebauten Gewässern wird eine geringe ökologische<br />
Funktionsfähigkeit zugesprochen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass selbst<br />
künstliche Gewässer eine hohe ökologische Funktionsfähigkeit entwickeln<br />
können (RÖCK 2004). Inwieweit eine solche positive Entwicklung bei den<br />
Triftkanälen eingesetzt hat, wurde bisher noch nicht untersucht. Durch einen<br />
Vergleich von unverbauten Gewässern im Gebiet mit verfallen und funktionstüchtigen<br />
Triftkanälen, können erste Aussagen diesbezüglich gemacht werden.<br />
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