Leere Seite - Landespflege Freiburg
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Waldzunahme versus Offenhaltung der Landschaft Dr. Claudia Bieling<br />
Dr. Franz Höchtl<br />
Das Spannungsfeld zwischen Waldzunahme und Offenhaltung der<br />
Landschaft steht im Zentrum dieses Projektes. Dabei werden für das<br />
Land Baden-Württemberg die zeitlichen und räumlichen Dimensionen<br />
der Veränderungen aufgezeigt, deren ökologische Auswirkungen untersucht<br />
und Ideen für politische Lösungsansätze entwickelt.<br />
In vielen Regionen Europas steigt gegenwärtig der Waldanteil als Folge der<br />
Extensivierung oder Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung von Grenzertragsstandorten<br />
an. Die Waldvermehrung birgt einerseits ökologische Chancen,<br />
bringt andererseits aber häufig Probleme für Gemeinden, Tourismus und<br />
Naturschutz mit sich, insbesondere einen Verlust artenreicher offener und<br />
halboffener Kulturlandschaften. Deswegen ist das Verständnis der Prozesse,<br />
Folgen und politischen Steuergrößen der Waldzunahme von hoher gesellschaftlicher<br />
Bedeutung.<br />
Ziel des Projektes ist es, Aussagen über die bisherige und künftige Dimension<br />
und die ökologischen Auswirkungen der Waldvermehrung in Baden-Württemberg<br />
zu treffen. Darauf aufbauen sollen Instrumente zur Steuerung durch<br />
Politik und Landschaftsplanung entworfen werden.<br />
Dazu werden eine historische Landschaftsanalyse sowie eine Analyse bestehender<br />
politischer Programme und lokaler Steuerungsansätze durchgeführt.<br />
Ein breites Spektrum von Einzeluntersuchungen beleuchtet z.B. die Auswirkungen<br />
einer Waldzunahme auf Klima und Tourismus oder bewertet verschieden<br />
Optionen der Landnutzung aus landespflegerischer Sicht. Über die<br />
Identifikation und Fortschreibung von Triebkräften der Landschaftsentwicklung<br />
werden Szenarien der künftigen Wald-Offenland-Verteilung entwickelt.<br />
Ein Frühwarnsystem soll dazu beitragen, unterwünschten Landschaftsentwicklungen<br />
rechtzeitig gegensteuern zu können.<br />
Das Projekt ist transdisziplinär angelegt und zielt darauf ab, auf hohem wissenschaftlichem<br />
Niveau praxistaugliche Ergebnisse zu erarbeiten. Das Wissen und<br />
die Sichtweisen der betroffenen Akteure werden während der gesamten Projektlaufzeit<br />
eingebunden, etwa über einen ständigen Beirat aus Vertretern der<br />
im Themenfeld engagierten Gruppen oder über Veranstaltungen "vor Ort" in<br />
den Schwerpunkt-Untersuchungsgemeinden.<br />
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