Leere Seite - Landespflege Freiburg
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Wasserhaushalt qualifizierter Rekultivierungsschichten Dr. Peter Wattendorf<br />
Die Rekultivierungsschicht als Teil der Deponie-Oberflächenabdichtung<br />
ist für die nachhaltige Umweltvorsorge von großer Bedeutung. Sie<br />
integriert das Deponiebauwerk in die Umgebung, schützt weitere Dichtungselemente,<br />
vor allem aber soll sie viel Niederschlagswasser verdunsten,<br />
um jetzt und zukünftig möglichst wenig Sickerwasser in die<br />
Deponie eindringen zu lassen.<br />
Hierzu ist es notwendig, dass die Rekultivierungsschicht günstige Standorteigenschaften<br />
besitzt, damit eine vitale Vegetation – meist Wald – möglichst<br />
viel Wasser verbrauchen kann. Vor allem muss der Boden eine hohe Wasserspeicherkapazität<br />
besitzen und gut durchwurzelbar sein. Beides wird nur erreicht,<br />
wenn das Bodenmaterial beim Einbau wenig gestört und gering verdichtet<br />
wird. Bislang werden die Vorteile bodenschonender Verfahren, die<br />
primär den Wasserhaushalt und die Vegetation betreffen, in der Baupraxis<br />
noch nicht hinreichend gewürdigt.<br />
Um hier ein Umdenken zu fördern, soll mit praxisnaher Forschung gezeigt<br />
werden, wie bodenschonender Einbau die Wirkung einer Rekultivierungsschicht<br />
verbessern kann. Im Jahr 2000 wurden auf der Deponie Leonberg zwei<br />
Großlysimeterfelder mit je 360 m² Fläche eingerichtet. Das erste Feld enthält<br />
eine unverdichtet eingebaute Rekultivierungsschicht, das zweite zum Vergleich<br />
eine konventionell verdichtet eingebaute Variante. Die Testfelder unterscheiden<br />
sich nur durch das Einbauverfahren und die daraus resultierenden Bodeneigenschaften.<br />
So kann der Wasserhaushalt unterschiedlich eingebauter Rekultivierungsschichten<br />
sowie die ihn beeinflussenden Faktoren qualitativ und<br />
quantitativ untersucht werden. Solche Wasserhaushaltsbetrachtungen sind nur<br />
über längere Zeiträume sinnvoll, denn es müssen die Variationen des Wetters<br />
und die Entwicklung der Gehölze und des Bodens berücksichtigt werden.<br />
Das Vorhabens hat zum Ziel, die seit dem Jahr 2000 laufenden Forschungsarbeiten<br />
zum Wasserhaushalt und zur Boden- und Vegetationsentwicklung<br />
fortzuführen, um lückenlose Datenreihen vom Initialstadium der Boden- und<br />
Vegetationsentwicklung bis zum einem geschlossenen Waldbestand zu gewinnen.<br />
Weiterhin soll eine regelmäßige Wartung den Bestand der wertvollen<br />
Leonberger Lysimeteranlage sicherstellen.<br />
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