Leere Seite - Landespflege Freiburg
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Agroforst - neue Optionen für eine nachhaltige<br />
Landnutzung<br />
Tatjana Reeg<br />
Im Verbundprojekt "Agroforst" werden die verschiedenen Aspekte von<br />
modernen Agroforstsystemen in Deutschland untersucht. Im Teilprojekt<br />
<strong>Landespflege</strong> liegt der Schwerpunkt auf dem Wert derartiger<br />
Nutzungssysteme für den Naturschutz sowie auf der Beurteilung des<br />
entstehenden Landschaftsbildes.<br />
Agroforstsysteme, die Forstwirtschaft – im Falle dieses Projektes die Produktion<br />
hochwertiger Edellaubhölzer – mit einer landwirtschaftlichen Nutzung<br />
kombinieren, besitzen weltweit große Relevanz, sind in Deutschland aber<br />
derzeit wenig verbreitet. Vor dem Hintergrund des aktuellen Agrarstrukturwandels<br />
stellt sich die Frage, ob auch hier moderne agroforstliche Systeme eine<br />
Alternative zur reinen landwirtschaftlichen Nutzung darstellen können. Untersuchungsregionen<br />
sind die Bundesländer Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern<br />
mit ihren sehr unterschiedlichen naturräumlichen und<br />
agrarstruklturellen Voraussetzungen. Aufgrund der großen standörtlichen<br />
Vielfalt innerhalb Baden-Württembergs wurden vier Beispielgemeinden ausgewählt,<br />
die die waldreichen Mittelgebirge, traditionelle Streuobstregionen,<br />
Grünland- und Ackerbaugebiete repräsentieren. Für diese wurde exemplarisch<br />
erarbeitet, wie Agroforstsysteme im jeweiligen Gebiet gestaltet sein könnten,<br />
um für den Landwirt praktikabel und sinnvoll zu sein und gleichzeitig einen<br />
größtmöglichen Gewinn für Natur und Landschaft zu bedeuten. Im Rahmen<br />
von Workshops wurden die Optionen mit Fachleuten und Landwirten vor Ort<br />
diskutiert. Der erste inhaltliche Schwerpunkt des Teilprojekts <strong>Landespflege</strong><br />
liegt auf einer Abschätzung der Biotopqualitäten moderner Agroforstsysteme,<br />
mit dem Fokus auf einer ökologischen Aufwertung von Agrarlandschaften und<br />
einem Beitrag zum Biotopverbund. Für detailliertere Aussagen wurden von<br />
Experten Gutachten über die voraussichtlich zu erwartende Artenausstattung<br />
und –verschiebung in der Avifauna und bei den Coleoptera erstellt. Der zweite<br />
Schritt besteht in der landschaftsästhetischen Beurteilung der angedachten<br />
Systeme. Um die Wirkung auf den Menschen und die Akzeptanz dieser bisher<br />
ungewohnten Strukturen zu beurteilen, werden Expertenbefragungen durchgeführt.<br />
Zur Veranschaulichung der optischen Wirkung stehen im Projekt angefertigte<br />
Fotomontagen zur Verfügung.<br />
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