Leere Seite - Landespflege Freiburg
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"Lichte Wälder" durch Beweidung in Baden-Württemberg Mattias Rupp<br />
Obwohl die Bedeutung „lichter Wälder“ für Naturschutz und Landschaftsbild<br />
immer wichtiger wird, nimmt dieser Lebensraum in Fläche<br />
und Vorkommen stetig ab und im Zuge dessen oft auch die Biodiversität.<br />
Verschiedene Überlegungen zur extensiven Waldnutzung sind im<br />
Gange, so zum Beispiel die Anwendung der historischen Landnuzungsform<br />
der Waldweide.<br />
Lichte Bestandesphasen der meisten Wälder Baden-Württembergs sind kleinräumig<br />
und von kurzer Dauer. Trotz verschiedener Altersklassen und Bereichen<br />
mit Naturverjüngung bleiben größere Blößen, lichtliefernde Lücken im<br />
Kronendach oder Korridore zur Migration langsam wandernder (Pflan-<br />
zen-)Arten i.d.R. aus. Lichte Wälder werden immer seltener. Durch definierte<br />
Grenzen zwischen Wald und Offenland kommt der Artentransfer zwischen<br />
diesen Bereichen zum Erliegen. Das Lebensraumangebot für die Arten des<br />
"Halboffenen" wird knapper. Die Integration von Wald in Beweidungssysteme<br />
erfolgt heute in Baden-Württemberg vornehmlich aus naturschutzfachlichen<br />
Beweggründen. Das Projekt zielt im ersten Schritt darauf ab, die aktuelle<br />
Waldweidesituation in Baden-Württemberg zu erfassen. Daraus werden die<br />
verschiedenen Weide-Zielsetzungen, -Ausprägungen und -<br />
Managementsysteme ermittelt. Im zweiten Schritt können ausgewählte rezente<br />
Waldweiden mit besonderem Blick auf das derzeitige Waldbild, die Naturschutz-Wertigkeit<br />
und auf die Phytodiversität erforscht werden. Frage ist, ob<br />
dieses Weidesystem nachhaltig dazu beitragen könnte, die Forderungen nach<br />
Vielfalt in der Landschaft zu erfüllen. Der Erhalt bzw. die Entwicklung einer<br />
abwechslungsreichen Landschaft wirkt sich auf ökonomische Sektoren aus, z.<br />
B. den Tourismus. Welche Entscheidungskriterien liegen der Etablierung von<br />
Waldweide zugrunde, z.B. in marginalen Räumen als wirtschaftliche Alternative<br />
für Landwirte, wenn die Dienstleistung der Offenhaltung bzw. Dynamisierung<br />
der Biotope als auch die hochwertigen tierischen Endprodukte gefördert<br />
bzw. vermarktet werden können?<br />
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