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Leere Seite - Landespflege Freiburg

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Heimatlandschaft - Zur Landschaftswahrnehmung und<br />

Landschaftsnutzung durch Migranten<br />

Silke Lanninger<br />

Die Landschaftswahrnehmung und Landschaftsnutzung von Migranten<br />

ist in Deutschland bisher nur marginal erforscht. Das Forschungsprojekt<br />

verfolgt einen interdisziplinären, methodisch vielfältigen und perspektivenreichen<br />

Ansatz.<br />

Eine historische Studie analysiert den Einfluss durch Migranten von und nach<br />

Deutschland im 18. und 19. Jahrhundert verbunden mit der Migrationstheorie<br />

des Push-andPull-Paradigmas.<br />

Die wenigen Waldensischen Glaubensflüchtlinge aus den Cottischen Alpen<br />

hatten einen geringen, aber spürbaren Einfluss auf die Landschaft Württembergs<br />

zu Beginn des 18. Jhdts und führten lokal die Kartoffel sowie verschieden<br />

Werkzeuge und Praktiken ein. Stärker war der Einfluss der Deutschen<br />

Auswanderer nach Russland, Osteuropa und Amerika, die teilweise eigens<br />

angeworben wurden, um Land urbar zu machen und ihre landwirtschaftlichen<br />

Praktiken zu verbreiten.<br />

Der theoretische Teil der Arbeit untersucht den Beitrag von Landschaft zu<br />

Identität und leitet anhand theoretischer Erkenntnisse aus Soziologie, Psychologie<br />

und Kulturwissenschaft neuen Handlungsbedarf für die Landschaftsplanung<br />

ab. Die vordringlichste Aufgabe des Planers der Zukunft ist es, die Verbindung<br />

zwischen Mensch und Landschaft lebendig zu halten und Menschen<br />

fehlende Zugänge zu Landschaft zu öffnen.<br />

Der empirische Teil der Arbeit besteht aus der Entwicklung einer neuen Methode<br />

der Bildbefragung in der Gruppe. Ziel ist, auch Menschen, die wenig<br />

Deutsch können oder Angst vor Interviewsituationen haben, ohne eine Fokussierung<br />

auf sprachliche Mittel an einer Studie zu beteiligen, die für sie angenehm<br />

ist und valide Ergebnisse zu ihrer Landschaftswahrnehmung ermöglicht.<br />

Es wurden 210 Menschen aus dem Netzwerk der Interkulturellen Gärten,<br />

sowie aus muslimischen Kulturzentren oder vor Gotteshäusern befragt. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass die Erinnerung an die alte Heimat auch die Wahrnehmung<br />

der neuen Heimat bestimmt und dass es interkulturelle Präferenzen für<br />

bestimmte Landschaftstypen und Merkmale gibt.<br />

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