[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch
[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch
[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
�����������������������������������<br />
52<br />
KKA1 & KKA2 an die Damen und Herren<br />
3.–8. Klasse Bundesrätinnen und Bundesräte<br />
Altes S<strong>ch</strong>ulhaus z.H. Herrn Pascal Cou<strong>ch</strong>epin<br />
3322 Urtenen- S<strong>ch</strong>önbühl Generalsekretariat GS- EDI<br />
031 859 05 00 Inselgasse 1<br />
Lieber Herr Bundesrat Cou<strong>ch</strong>epin, liebe Bundesrätinnen, liebe Bundesräte<br />
3003 Bern<br />
Urtenen-S<strong>ch</strong>önbühl, 20.11.08<br />
Im Auftrag <strong>der</strong> Eidgenössis<strong>ch</strong>en Kommission für Kin<strong>der</strong>- und Jugendfragen gestalten wir für die Bieler Tagung<br />
2008 eine Ausstellung mit dem Titel «Liebe, Freunds<strong>ch</strong>aft, Sexualität». Wir haben uns intensiv mit diesen Themen<br />
auseinan<strong>der</strong>gesetzt, so sind eindrückli<strong>ch</strong>e Objekte entstanden.<br />
In <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz wird s<strong>ch</strong>on viel unternommen, damit si<strong>ch</strong> die Jugendli<strong>ch</strong>en in diesen Berei<strong>ch</strong>en gut entwickeln<br />
können. Das finden wir grossartig. Denno<strong>ch</strong> gibt es ein paar Anliegen, die wir Ihnen heute mit diesem Brief vorbringen<br />
mö<strong>ch</strong>ten: Häufig kommt es vor, dass Jugendli<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>einaufgeklärt sind. Es ist ni<strong>ch</strong>t in allen Kulturen<br />
selbstverständli<strong>ch</strong>, dass die Eltern die Jugendli<strong>ch</strong>en umfassend aufklären. Das haben wir be<strong>im</strong> Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>ieren oft<br />
festgestellt. Alle Eltern sollen wissen, dass sie die Verantwortung für ihre Jugendli<strong>ch</strong>en tragen. Viellei<strong>ch</strong>t ist es gar<br />
nötig, dass die Eltern Kurse besu<strong>ch</strong>en, damit sie lernen, wie sie ihre Kin<strong>der</strong> aufklären können. Bei Kursabs<strong>ch</strong>luss<br />
müssen dann alle Jugendli<strong>ch</strong>en aufgeklärt sein. Eltern dürfen den Fragen ihrer Kin<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr auswei<strong>ch</strong>en<br />
und sind verpfli<strong>ch</strong>tet, korrekt zu antworten.<br />
Die S<strong>ch</strong>ulen sollten ihren Auftrag ebenfalls erfüllen. Wir wüns<strong>ch</strong>en uns, dass in <strong>der</strong> ganzen S<strong>ch</strong>weiz die Inhalte<br />
<strong>der</strong> Lehrpläne wirkli<strong>ch</strong> gelten und dass alle Jugendli<strong>ch</strong>en in <strong>der</strong> se<strong>ch</strong>sten Klasse aufgeklärt werden; Dispensationen<br />
vom Sexualunterri<strong>ch</strong>t werden ni<strong>ch</strong>t mehr akzeptiert.<br />
Uns ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass wir ni<strong>ch</strong>t nur bei den Politikerinnen und Politkern For<strong>der</strong>ungen deponieren und selber<br />
ni<strong>ch</strong>ts unternehmen: Wir wollen in Zukunft offen und respektvoll über die Sexualität spre<strong>ch</strong>en und dazu stehen,<br />
wenn wir etwas ni<strong>ch</strong>t verstehen. Wir for<strong>der</strong>n unser Re<strong>ch</strong>t auf Aufklärung aktiv ein, au<strong>ch</strong> dann, wenn kulturelle<br />
Barrieren <strong>im</strong> Wege stehen.<br />
Liebe Bundesrätinnen, liebe Bundesräte, die Sexualität und die Liebe sind für uns Jugendli<strong>ch</strong>e sehr wi<strong>ch</strong>tige Themen,<br />
die uns viele tiefe Gefühle, die das Herz berühren und wun<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>öne Momente s<strong>ch</strong>enken können, aber lei-<br />
<strong>der</strong> man<strong>ch</strong>mal au<strong>ch</strong> Sorgen, Ängste und Ratlosigkeit bes<strong>ch</strong>eren. Damit wir besser über das Thema Bes<strong>ch</strong>eid wissen,<br />
und lernen damit umzugehen, brau<strong>ch</strong>en wir Eltern, Lehrpersonen und Vorbil<strong>der</strong>, die uns begleiten und an denen<br />
wir uns orientieren können. Alleine können wir mit so vielen Gefühlen, Fragen und Gedanken ni<strong>ch</strong>t umgehen.<br />
Wir wüns<strong>ch</strong>en uns von Ihnen, dass Sie uns helfen, die Leute in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz für die Themen zu sensibilisieren und<br />
ein Tabu zu bre<strong>ch</strong>en. Wenn si<strong>ch</strong> alle Leute Gedanken darüber ma<strong>ch</strong>en und si<strong>ch</strong> bemühen, weniger oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />
und ehrli<strong>ch</strong>er über diese heiklen Themen zu spre<strong>ch</strong>en, kann si<strong>ch</strong> das Zusammenleben in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz no<strong>ch</strong> positiver<br />
entwickeln. Au<strong>ch</strong> haben die Jugendli<strong>ch</strong>en so wirkli<strong>ch</strong>e Vorbil<strong>der</strong> und können si<strong>ch</strong> zu jungen erwa<strong>ch</strong>senen<br />
Mens<strong>ch</strong>en entwickeln, die später die Verantwortung für ihre Kin<strong>der</strong> übernehmen, ihre Kin<strong>der</strong> begleiten und aufklären,<br />
und das über alle Kulturen hinweg.<br />
Mit <strong>der</strong> Bieler Tagung und unserer Ausstellung wird ein Anfang gema<strong>ch</strong>t. Wir bitten Sie höfli<strong>ch</strong>, dass Sie uns helfen<br />
und si<strong>ch</strong> mit uns unermüdli<strong>ch</strong> einsetzen, dass wir die gefor<strong>der</strong>ten Ziele errei<strong>ch</strong>en können.<br />
Wir freuen uns au<strong>ch</strong>, wenn Sie si<strong>ch</strong> die <strong>Zeit</strong> nehmen und unsere Ausstellung genau studieren, denn wir haben<br />
viel Interessantes und S<strong>ch</strong>laues erda<strong>ch</strong>t und herausgearbeitet.<br />
Für Ihre Arbeit – bei <strong>der</strong> Sie viel Verantwortung tragen – wüns<strong>ch</strong>en wir weiterhin helle Köpfe, viel Herz, Offenheit,<br />
Gespür, Interesse und Mut au<strong>ch</strong> Sa<strong>ch</strong>en anzuspre<strong>ch</strong>en, die die S<strong>ch</strong>weizerinnen und S<strong>ch</strong>weizer viellei<strong>ch</strong>t<br />
etwas unbequem finden.<br />
Mit freundli<strong>ch</strong>en Grüssen<br />
von den Kin<strong>der</strong>n des Kleinklassenverbandes an <strong>der</strong> Urtenen