[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch

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�� 74 «Sexualität kann ganz schön kompliziert sein und man kann sich auch davor fürchten.» «Über Sexualität wird oft gesprochen. Es werden dumme Witze gemacht. Das ist manchmal doof, weil man doch gerne vernünftig darüber reden will.»
�� und Berufsbildung) wird die Abdeckung als gering eingeschätzt. (vgl. Situationsanalyse. PHZ Luzern. 2007: 5–6) �� Die konkrete Umsetzung der Sexualerziehung in der Deutschschweiz erfolgt mehrheitlich im Rahmen des sogenannten «internen Modells». Dabei wird die Hauptverantwortung für die Sexualerziehung der jeweiligen Lehrperson übertragen. Die Themenwahl und der zeitliche Umfang sind dementsprechend von der individuellen Kompetenz und dem Engagement der Lehrperson abhängig. Aus Befragungen von Schülerinnen und Schülern aus den Kantonen Luzern, Basel Stadt, Graubünden und St. Gallen/ Appenzell-Ausserrhoden lässt sich ableiten, dass bereits viele Lehrerinnen und Lehrer Themen in Bezug zu Sexualität und Beziehung im Unterricht berücksichtigen, obwohl nur etwa ein Drittel darin ausgebildet wurde. (vgl. Situationsanalyse. PHZ Luzern. 2007:12). Die für die Umsetzung erforderlichen sexualpädagogischen Kompetenzen können Lehrpersonen in ihrer Ausbildung jedoch nur beschränkt erwerben. Sexualpädagogik wird in den Lehrerausbildungsstätten uneinheitlich oder gar nicht gelehrt. Der inhaltliche und zeitliche Umfang für die Vermittlung variiert zudem stark. Aktuell zeichnen sich in den kantonalen Deutschschweizer Lehrplänen nach Schulstufen zwei grössere Unterrichtsbereiche ab, in denen sich HIV-/ Aidsprävention und Sexualerziehung in den letzten Jahren verorten konnten. Auf der einen Seite im Unterricht mit folgenden Bezeichnungen: «Mensch und Umwelt», «Natur-Mensch-Mitwelt», «Lebenskunde» oder «Lebenskunde und Realien» – und auf der anderen Seite im Unterricht «Gesundheitsförderung und Prävention». (vgl. PHZ Luzern. 2008: 18) Bezüglich des für den Unterricht aufgewendeten Zeitbudgets für Sexualerziehung bestehen in den Kantonen grosse Unterschiede. Der Zentralschweizer Lehrplan, als ein Beispiel aus der Deutschschweiz, beinhaltet im Rahmen der Lebenskunde Sexualerziehung. Für das 7. und 8. Schuljahr sind dafür je 23 und für das 9. Schuljahr 12 Lektionen zur Verfügung gestellt. Diese Lektionen können sie selbst oder teilweise in Kooperation mit externen Fachorganisationen 1 Für den Unterricht der Lebenskunde für beide Bereiche «Persönlichkeit und Gemeinschaft» und «Sexualität» stehen für das 7. und inhaltlich gestalten. Dieses eher knapp bemessene Zeitbudget kann durch Einbezug der Lektionen des Bereichs «Persönlichkeit und Gemeinschaft» auf ein Mass erweitert werden 1, das Lehrpersonen ermöglicht, Grundlagen für sexualitäts- und partnerschaftsbezogene Lernprozesse durch breit gefächerte Information und Erfahrungsaustausch sicherzustellen. In verschiedenen Kantonen und Städten der Deutschschweiz zeichnet sich in den letzten Jahren durch die Einrichtung von sexualpädagogischen Fachstellen und deren Ausstattung mit Leistungsverträgen eine Kooperation mit Schulen ab (z.B. in Luzern, Zürich, Bern). Dieses Zusammenspiel von Schule und Externen – bzw. der fachlich begründete Einbezug von Fachpersonen in den Unterricht – ist zu begrüssen. �� Das Kompetenzzentrum Sexualpädagogik und Schule der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz PHZ, Luzern verfolgt – im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit BAG – folgende Grobziele: Alle Kinder und Jugendlichen in der Schweiz sind durch den Schulunterricht altersadäquat über Sexualität, HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Infektionen informiert und zu sexueller und reproduktiver Gesundheit befähigt. Alle Lehrpersonen werden im Rahmen ihrer Aus-/ Weiterbildung in Sexualpädagogik ausgebildet. Die folgenden Schwerpunkte der nächsten Projektphase (2009–2011) bilden die Meilensteine für die Erreichung oben genannter Grobziele: Entwicklung von Curricula für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen und deren praktische Erprobung und Implementierung an den Pädagogischen Hochschulen Verankerung und Vereinheitlichung von Sexualerziehung in den Lehrplänen der Volksschule Aufbau einer Dokumentation mit Medienempfehlungen als Dienstleistung für Lehrpersonen und sexualpädagogisch tätige Fachpersonen. Das Kompetenzzentrum hat national abgestimmte wissenschaftliche Grundlagen für Sexualerziehung an Schulen (Grundlagenpapier. PHZ Luzern. 2008) 8. Schuljahr je 70 Lektionen bzw. für das 9. Schuljahr 35 Lektionen zur Verfügung. 75
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