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[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch

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<strong>Jugendsexualität</strong> ist ein Thema, das alle interessiert, in den Medien – oft mit reisseris<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>lagzeilen – omnipräsent ist und meistens zu wenig differenziert diskutiert wird.<br />

Die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Sexualität – mit dem<br />

si<strong>ch</strong> entwickelnden Körper, dem eigenen und dem<br />

an<strong>der</strong>en Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t sowie den dazu gehörenden Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terrollen,<br />

führt zu einem erarbeiteten Selbstverständnis<br />

eines Jugendli<strong>ch</strong>en und beeinflusst dessen<br />

Beziehungsgestaltung und Lebensentwurf.<br />

Angesi<strong>ch</strong>ts <strong>der</strong> Wi<strong>ch</strong>tigkeit dieses Themas für Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

wie für die Gesells<strong>ch</strong>aft, wählte die EKKJ<br />

das Thema <strong>Jugendsexualität</strong> für die Bieler Tagung<br />

2008. Hinzu kam, dass die EKKJ 2008 ihr 30-jähriges<br />

Jubiläum feierte und somit ein Rückblick anstand. Anhand<br />

<strong>der</strong> Art, wie in einer best<strong>im</strong>mten Epo<strong>ch</strong>e Sexualität<br />

gelebt o<strong>der</strong> darüber reflektiert und gespro<strong>ch</strong>en<br />

wird, kann man gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en <strong>Wandel</strong> feststellen.<br />

Es entstand die Idee, zum <strong>Zeit</strong>punkt des Jubiläums<br />

<strong>der</strong> EKKJ einen Rückblick auf diesen Berei<strong>ch</strong><br />

jugendli<strong>ch</strong>en Verhaltens zu initiieren und mögli<strong>ch</strong>e<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>im</strong> Sexualverhalten Jugendli<strong>ch</strong>er in<br />

den letzten drei Jahrzehnten zu untersu<strong>ch</strong>en.<br />

Wie haben si<strong>ch</strong> Verhaltensweisen, Wissen und<br />

Einstellungen bezügli<strong>ch</strong> Sexualität seit <strong>der</strong> sexuellen<br />

Revolution in den 1960er Jahren verän<strong>der</strong>t? Wel<strong>ch</strong>en<br />

Einfluss hatten beispielsweise die hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong> dem Ausbru<strong>ch</strong> von Aids entwickelten Präventionskampagnen<br />

o<strong>der</strong> die kaum zu stoppende mediale<br />

Überflutung des Alltags dur<strong>ch</strong> sexuelle Inhalte?<br />

Wie wirkten si<strong>ch</strong> die Einführung <strong>der</strong> Pille und <strong>der</strong><br />

erlei<strong>ch</strong>terte Zugang dazu auf das Verhalten <strong>der</strong> Jugendli<strong>ch</strong>en<br />

aus? Wer n<strong>im</strong>mt heute wel<strong>ch</strong>e Rolle bei<br />

<strong>der</strong> Aufklärung <strong>der</strong> Jugendli<strong>ch</strong>en wahr?<br />

Das komplexe Thema <strong>Jugendsexualität</strong> kann in diesem<br />

Beri<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>öpfend behandelt werden.<br />

Es wurde eine Auswahl an Themen und Fragestellungen<br />

getroffen. Die Publikation umfasst einerseits<br />

Artikel, die wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> fundierte sowie erfahrungsbasierte<br />

Antworten auf oben erwähnte, sowie<br />

auf weitere spezifis<strong>ch</strong>e Fragen zu geben versu<strong>ch</strong>en.<br />

Einen S<strong>ch</strong>werpunkt des Beri<strong>ch</strong>ts bilden an<strong>der</strong>erseits<br />

Beiträge <strong>der</strong> Jugendli<strong>ch</strong>en selbst. Die EKKJ versteht<br />

si<strong>ch</strong> unter an<strong>der</strong>em als eine Antenne für die Jugendli<strong>ch</strong>en;<br />

deshalb legt sie in ihrer Arbeit stets grossen<br />

Wert auf <strong>der</strong>en Partizipation. So liess sie au<strong>ch</strong> bei<br />

diesem sehr persönli<strong>ch</strong>en Thema Jugendli<strong>ch</strong>e zu<br />

Wort kommen und rückte damit <strong>der</strong>en Perspektive<br />

ebenfalls in den Fokus. Die EKKJ stellte dazu sozialpolitis<strong>ch</strong>e<br />

For<strong>der</strong>ungen auf; diese For<strong>der</strong>ungen bilden<br />

zusammen mit Umsetzungsvors<strong>ch</strong>lägen und mögli<strong>ch</strong>en<br />

Adressaten den S<strong>ch</strong>luss des Beri<strong>ch</strong>ts.<br />

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Einen verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität<br />

zu lernen, wird als wi<strong>ch</strong>tige Entwicklungsaufgabe<br />

des Jugendalters betra<strong>ch</strong>tet. Als Entwicklungsaufgabe<br />

versteht man in <strong>der</strong> Psy<strong>ch</strong>ologie eine Anfor<strong>der</strong>ung<br />

zu einem best<strong>im</strong>mten Lebensabs<strong>ch</strong>nitt, die dur<strong>ch</strong> das<br />

Individuum gelöst werden muss. Deren erfolgrei<strong>ch</strong>e<br />

Bewältigung führt zu persönli<strong>ch</strong>em Glücksempfinden<br />

und erhöht den Erfolg bei <strong>der</strong> Bewältigung weiterer<br />

Aufgaben. Versagen bei <strong>der</strong> Bewältigung einer<br />

Entwicklungsaufgabe ist hingegen mit Unglückli<strong>ch</strong>sein<br />

und Missbilligung dur<strong>ch</strong> die Gesells<strong>ch</strong>aft – o<strong>der</strong><br />

je na<strong>ch</strong> Anfor<strong>der</strong>ung dur<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> selbst o<strong>der</strong> die nähere<br />

Umgebung – sowie S<strong>ch</strong>wierigkeiten bei <strong>der</strong> Lösung<br />

weiterer Anfor<strong>der</strong>ungen verbunden. Die Frage<br />

ist, was heute unter einem verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Sexualität zu verstehen ist und wie, unter<br />

wel<strong>ch</strong>en Bedingungen, dieser gelernt wird.<br />

Gibt es hierzu grundlegende Verän<strong>der</strong>ungen <strong>im</strong><br />

Verglei<strong>ch</strong> zu früher? Falls ja, wel<strong>ch</strong>e und mit wel<strong>ch</strong>en<br />

Konsequenzen sind sie verbunden? Gemäss dem Pädagogen<br />

Helmut Fend gibt es vers<strong>ch</strong>iedene Entwicklungspfade,<br />

die zu einem mehr o<strong>der</strong> weniger verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Sexualität führen.<br />

Zu einer gelungenen Bewältigung dieser Entwicklungsaufgabe<br />

gehört, gemäss Fend, unter an<strong>der</strong>em<br />

<strong>der</strong> Aufbau von Beziehungsidealen und Kompetenzen<br />

<strong>im</strong> Umgang mit kritis<strong>ch</strong>en Situationen sowie<br />

die Bereits<strong>ch</strong>aft moralis<strong>ch</strong>e Verantwortung zu übernehmen<br />

und selbstbewusstes Exper<strong>im</strong>entieren.<br />

Sozialwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> orientierte Studien untersu<strong>ch</strong>ten<br />

in den letzten Jahrzehnten mehrheitli<strong>ch</strong> Bedingungen<br />

für sexuelle Risikoverhaltensweisen Jugendli<strong>ch</strong>er.<br />

Au<strong>ch</strong> die Medien fokussieren hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

auf deviante Verhaltensweisen und erwecken somit<br />

den Eindruck, dass sexuelle Gewalt den Alltag Jugendli<strong>ch</strong>er<br />

zunehmend best<strong>im</strong>mt. Relevante Studien<br />

in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz und in Deuts<strong>ch</strong>land wiesen dagegen<br />

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