[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch

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�� und für Sexualpädagogik 2 an Pädagogischen Hochschulen entwickelt. Diese schriftlichen Dokumente bilden die Haltung und Empfehlungen ab und geben den am Projekt Beteiligten eine Orientierung bei der Verfolgung der schweizweiten Umsetzung und Verankerung von Sexualerziehung/Sexualpädagogik. �� «Eine bedeutende Aufgabe der Schule besteht darin, allen Kindern und Jugendlichen hinsichtlich Sexualität, Geschlechterrollen und Geschlechterbeziehungen Möglichkeiten zu eröffnen, ihnen den sozialen Wandel bzw. den gesellschaftlichen common sense – der sich auch in gesetzlichen Vorgaben niederschlägt – zu erläutern und so einen Zugang zum Werte- und Normengefüge unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Die Heterogenität der Schule ist für das soziale Lernen in diesem Kontext eine optimale Vor aussetzung und trägt zur sozialen Integration bei. Kinder und Jugendliche lernen verschiedene Orientierungs- und Entscheidungshilfen für die unterschiedlichen Herausforderungen kennen, die sich ihnen in diesen Zusammenhängen stellen und werden so in ihren Lebensweltkompetenzen gestärkt.» (PHZ Luzern. 2008: 14). Auf kantonaler Ebene existieren bereits verschiedene Rahmenrichtlinien zu schulischer Sexualerziehung, die Formen und Inhalte des betreffenden Unterrichts festlegen. Der Umfang und die Inhalte von Themen zu Sexualität und Beziehung in den Lehrplänen der Volksschule sind schweizweit sehr heterogen. Es bestehen zum Teil gravierende Lücken und Mängel. Ein Schwerpunkt von Sexualerziehung wird in den meisten Kantonen auf der Oberstufe gesetzt. Zum Teil ist Sexualerziehung auch auf der 5. und 6. Primarstufe vorgesehen. In den unteren Klassen der Primarstufe ist Sexualerziehung selten Thema. Es kann nicht sein, dass Kinder und Jugendliche erst mit Eintreten der Pubertät in Sexualerziehung unterrichtet werden. Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen die Wichtigkeit einer frühzeitigen, altersadäquaten, kontiniuierlichen Behandlung von Themen zu Sexualität und Beziehung, damit der Unterricht seine gesundheitsförderliche und präventive 2 Die Begriffsklärung ist eines der Ergebnisse des Grundlagenpapiers Sexualpädagogik und Schule. Die Autorenschaft empfiehlt für die Schule die Bezeichnung Sexualerziehung zu verwenden, da dieser in allen drei Landesteilen den gleichen Bedeutungsinhalt hat. Für den Wirkung entfalten kann und Kinder und Jugendliche entsprechende Kompetenzen erwerben können. Im Spannungsfeld von Sexualität als Thema zwischen Lust und Frust, aber auch zwischen Zärtlichkeit und Aggression, muss die Schule mehr leisten als die reine Vermittlung von Informationen (z.B. Biologie-Unterricht). Emotionalen und psychosozialen Themen im Zusammenhang mit Sexualität wird oftmals zu wenig Bedeutung beigemessen. Die Schule als Sozialisierungsinstanz mit gesellschaftlichem Bildungs- und Erzeihungsauftrag sollte Kindern und Jugendlichen unter Berücksichtigung ihrer Lebenswelt einfühlsam und fachkundig Informationen und Orientierungshilfen von sexualitäts- und partnerschaftsbezogenen Lernprozessen anbieten. Sie soll allen Schülerinnen und Schülern zu einer eigenständigen Persönlichkeit verhelfen und sie beim Erwerb sozialer und sexueller Kompetenzen auf dem Weg zu veranwortungsvollem Handeln gegenüber Mitmenschen und Umwelt unterstützen. Im Zuge einer schweizweiten Harmonisierung der Sexualerziehung ist es deshalb dringend erforderlich, die Lehrpläne entsprechend zu modifizieren. (vgl. PHZ Luzern. 2008: 21) Themen im Bereich Sexualität und Beziehung sollen als Teil eines übergeordneten Fachs wie z.B, «Lebenskunde» oder «Gesundheitsförderung» explizit in den sprachregionalen Lehrplänen der Volksschule verankert werden. Grundlagen und Orientierung bezogen auf Umfang und Inhalte bilden die vom Kompetenzzentrum Sexualpädagogik und Schule ausgearbeiteten Grundlagenpapiere. Damit die Umsetzung von Sexualerziehung im Rahmen der Vorgaben der Lehrpläne qualitativ gelingt, müssen Lehrpersonen über entsprechende Kompetenzen verfügen. Die Situation heute zeigt sich diesbezüglich ebenfalls sehr heterogen und mangelhaft. Es gibt bereits jetzt Lehrerinnen und Lehrer, die den entsprechenden Unterricht optimal gestalten, manche Lehrperson ist jedoch überfordert und verunsichert und benötigt Unterstützung. Bereich der didaktisch-theoretischen Überlegungen, der die Grundlage der Lehre an pädagogischen Hochschulen bildet, wird Sexualpädagogik als eine Aspektdisziplin der Pädagogik als Begriff vorgeschlagen 77
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