[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch

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�� 78 Unbeantwortete Fragen Ich habe viele Fragen zur Sexualität. Frage ich meinen Vater, sagt er: Geh zu deiner Mutter. Frage ich meine Mutter, sagt sie: Geh zu deinem Vater. Frage ich dann wieder meine Mutter: Nicht jetzt, komm, mach deine Hausaufgaben. Frage ich dann wieder meinen Vater: Ein andermal, muss jetzt ins Büro. Ich sitze da, habe immer noch viele Fragen- Und fühle mich so alleingelassen damit. Aus «Mädchenträume», Gedichtband der Mädchen der Kleinklassen an der Urtenen.
�� Damit die Schule qualitativ hochstehende Sexualerziehung entsprechend den empfohlenen Grundlagen leisten kann, müssen gewisse Voraussetzungen gegeben sein. Die momentan noch uneinheitliche Situation erfordert in Zukunft Optimierungen auf verschiedenen Ebenen. Eine wichtige Grundvoraussetzung für die qualitative Unterrichtsumsetzung in der Schule sind sexualpädagogisch kompetente Lehrpersonen, die z.T. in Kooperation mit externen Fachpersonen während der gesamten Volksschule kontinuierlich Themen zu Sexualität und Beziehung im Schulalltag aufgreifen und in spezifischen Settings unterrichten. Dies setzt voraus, dass die Ausbildungsstätten für Lehrpersonen Sexualpädagogik gemäss den Empfehlungen des «Kompetenzzentrums Sexualpädagogik und Schule» in die Aus- und Weiterbildung implementieren. Lehrpersonen sollen mit sexualpädagogischen Handlungskompetenzen ausgestattet werden, die sie befähigen, sowohl bei konkreten aktuellen Anlässen wie auch in der Vermittlung von Unterrichtsinhalten der Sexualerziehung adäquat zu handeln. «Lehrpersonen müssen in der Lage sein, ein für alle Beteiligten günstiges, d.h. entsprechend lernförderliches Klima herzustellen. Dies ist eine Voraussetzung, um innerhalb der Spannungsfelder «Intimität und Offenheit» bzw. «Nähe und Distanz» verantwortungsvoll Sexualerziehung unterrichten zu können.» (PHZ Luzern. 2008: 25). Damit spezifisches Fach- und Methodenwissen in der Sexualerziehung gewährleistet werden kann und ein optimales Angebot zu sexuellen Themen besteht, soll ein Kooperationsmodell mit externen Fachorganisationen aus dem Arbeitsfeld der sexuellen bzw. reproduktiven Gesundheit angestrebt werden. Eine Kooperation mit externen Fachpersonen ist in bestimmten Bereichen und Zusammenhängen sinnvoll und empfehlenswert. Die Möglichkeit zur Einbindung externer Fachpersonen bzw. -organisationen bildet für die Schule eine ideale Unterstützung und Ergänzung in der Erfüllung des Auftrages und stellt einen Beitrag zur Qualitätssicherung und Überprüfbarkeit des Unterrichts dar. (vgl. PHZ Luzern. 2008: 25). �� Gelingt es dem «Kompetenzzentrum Sexualpädagogik und Schule», dass Sexualerziehung in den Lehr- plänen der gesamten Volksschule verankert wird und alle Ausbildungsstätten von Lehrpersonen Sexualpädagogik in ihre Curricula implementieren, können die unter Punkt 3 genannten Grobziele erreicht werden. Die damit verbundenen präventiven Auswirkungen auf unerwünschte Folgen sexuellen Tuns wie sexuelle Übergriffe, ungewollte Schwangerschaften Minderjähriger und sexuelle Übertragungen von Infektionen werden feststellbar sein. �� PHZ Luzern (2007). Sexualpädagogik und Schule – eine Situationsanalyse. Zugriff 28.4.2009 www.wbza.luzern.phz.ch/seiten/dokumente/Sexualpaedagogik.pdf PHZ Luzern / HSLU – Soziale Arbeit (2008). Grundlagen papier Sexualpädagogik und Schule. Zugriff 28. 4.2009 www.wbza.luzern.phz.ch/seiten/dokumente/Grundlagenpapier_Sexualpaedagogik_Version_4_1_D.pdf Schmidt, Renate-Berenike / Schetsche, Michael (2008). Intime Kommunikation in der Schule. In: Schmidt, Renate-Berenike / Sielert, Uwe (Hrsg.) Handbuch Sexual pädagogik und sexuelle Bildung. Juventa Verlag. Weinheim und München. S. 565–573. Spencer, Brenda et al. (2001). Prévention VIH/ Sida et éducation sexuelle à l’école. Politiques et pratiques cantonales en matière de prévention VIH/Sida et d’éducation sexuelle à l’école. Risons de santé 66. IUMSP. Lausanne. 79
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