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���������������������������������������� institutionalisierter Form, als Leistungsauftrag o<strong>der</strong> als einfa<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en Gemeinden o<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ulen und einer vom Staat anerkannten Organisation. Diese institutionelle Vielfalt kann das Konzept, dessen Finanzierung in <strong>der</strong> Vergangenheit in man<strong>ch</strong>en Kantonen bedroht war, no<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong> gefährden. Was den Ansatz an si<strong>ch</strong> betrifft, ist das Modell dur<strong>ch</strong> die Abstände zwis<strong>ch</strong>en den punktuellen Interventionen einges<strong>ch</strong>ränkt. Die S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>üler absolvieren nämli<strong>ch</strong> ab ihren ersten S<strong>ch</strong>uljahren etwa alle zwei Jahre einen Sexualkundekurs (<strong>der</strong> jeweils 2 Stunden dauert). Dazwis<strong>ch</strong>en stellen si<strong>ch</strong> natürli<strong>ch</strong> viele Fragen – do<strong>ch</strong> die Pädagogin ist ni<strong>ch</strong>t da. Das sind Gelegenheiten, die zur Behandlung des Themas verpasst werden. Die Diskontinuität dieses pädagogis<strong>ch</strong>en Angebots ma<strong>ch</strong>t eine gute Koordination des gesamten Lehrkörpers erfor<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>. Dieser muss in <strong>der</strong> Lage sein, auf die vers<strong>ch</strong>iedenen Fragen einzugehen, entwe<strong>der</strong> indem er sie selbst mit den S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>ülern <strong>im</strong> Quers<strong>ch</strong>nitt behandelt o<strong>der</strong> die S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>üler auf ein externes Angebot verweist (Besu<strong>ch</strong> bei <strong>der</strong> Familienplanungsstelle mit <strong>der</strong> Klasse, persönli<strong>ch</strong>e Beratung bei <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>uls<strong>ch</strong>wester o<strong>der</strong> bei einer Fa<strong>ch</strong>stelle, Verweis auf geeignete Websites usw.). ����������������������������� ������������������������ Das gesamte Sexualpädagogik-Konzept in <strong>der</strong> Wests<strong>ch</strong>weiz stützt si<strong>ch</strong> auf das Re<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Jugendli<strong>ch</strong>en auf Information und Bildung <strong>im</strong> Berei<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Sexualität. Um den Zugang und die Qualität zu gewährleisten, werden abs<strong>ch</strong>liessend einige Empfehlungen abgegeben: Die Sexualpädagogik sollte systematis<strong>ch</strong> in die S<strong>ch</strong>ulprogramme aller Kantone aufgenommen werden. Die wi<strong>ch</strong>tige Rolle externer Pädagoginnen mit entspre<strong>ch</strong>en<strong>der</strong> Ausbildung und die Qualität ihrer Leistungen sollten von den öffentli<strong>ch</strong>en Behörden besser anerkannt und geför<strong>der</strong>t werden. Die Lehrpersonen sollten in <strong>der</strong> Grundausbildung sensibilisiert werden o<strong>der</strong> sogar in den Genuss einer Fortbildung in diesem Berei<strong>ch</strong> kommen, damit si<strong>ch</strong> die Zusammenarbeit mit den externen Fa<strong>ch</strong>leuten verbessert. Das von externen Fa<strong>ch</strong>leuten erbra<strong>ch</strong>te Leistungsangebot für Eltern sollte ausgebaut werden (Vorträge, S<strong>ch</strong>ulungen, Beratung, Austaus<strong>ch</strong>). Die Zahl <strong>der</strong> Einsätze von externen Fa<strong>ch</strong>leuten in den Klassen sollte erhöht werden. Dadur<strong>ch</strong> könnte man mehr Themen behandeln und besser auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>üler eingehen. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> wäre es zweckmässig, Männer für die Sa<strong>ch</strong>e zu gewinnen, denn diese fehlen in dem Beruf fast völlig. Das ist ni<strong>ch</strong>t zuletzt auf die Rahmenbedingungen zurückzuführen (Teilzeit s<strong>ch</strong>eint <strong>der</strong> Hauptgrund zu sein). ������ Im Tessin gehört die Sexualkunde in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ule zum Lehrplan und ist für alle S<strong>ch</strong>üler obligatoris<strong>ch</strong>. Der Sexualkundeunterri<strong>ch</strong>t wird hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> von den Lehrpersonen erteilt. Diese erhalten Unterstützung von externen Fa<strong>ch</strong>leuten, namentli<strong>ch</strong> von den Familienplanungsstellen. Die Pädagogis<strong>ch</strong>e Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule Locarno bietet in Zusammenarbeit mit den externen Fa<strong>ch</strong>leuten Aus- und Weiterbildung für Lehrpersonen an. Ein Beri<strong>ch</strong>t, <strong>der</strong> 2006 vom GLES (Gruppo di Lavoro per l’Educazione Sessuale / Arbeitsgruppe Sexualpädagogik) <strong>im</strong> Auftrag des Forums zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ule (Forum per la promozione della salute nella scuola) erstellt wurde, definiert konzeptuelle Grundlagen und Ri<strong>ch</strong>tlinien für die Sexualkunde in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ule (www.ti.<strong>ch</strong>/Generale/forumsalutescuola/org_sottogruppi.htm).Abs<strong>ch</strong>liessend empfiehlt er einen Ansatz, bei dem si<strong>ch</strong> die Akteure – Lehrpersonen und externe Fa<strong>ch</strong>leute – gegenseitig ergänzen. ������������ ARTANES, <strong>2009</strong>, Berufsbild (Référentiel de métier), www.artanes.<strong>ch</strong> CIIP, 2008, Wests<strong>ch</strong>weizer Lehrplan, Entwurf in Vernehmlassung, Stand per 16. September 2008. IPPF, 2008, Erklärung <strong>der</strong> sexuellen Re<strong>ch</strong>te, Art. 8 www.ippf.org/en/Resources/Statements/Sexual+rig hts+an+IPPF+declaration.htm Koutaissoff D., Is<strong>ch</strong>y F., So-Barazetti B., Meystre-Agustoni G., Dubois-Arber F. (<strong>2009</strong>). Rapport d´évaluation des prestations du service d´éducation sexuelle de Profa en milieu scolaire. Lausanne: Institut universitaire de médecine sociale et préventive. 85