[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch
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institutionalisierter Form, als Leistungsauftrag o<strong>der</strong><br />
als einfa<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en Gemeinden<br />
o<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ulen und einer vom Staat anerkannten Organisation.<br />
Diese institutionelle Vielfalt kann das<br />
Konzept, dessen Finanzierung in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
in man<strong>ch</strong>en Kantonen bedroht war, no<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong><br />
gefährden.<br />
Was den Ansatz an si<strong>ch</strong> betrifft, ist das Modell<br />
dur<strong>ch</strong> die Abstände zwis<strong>ch</strong>en den punktuellen Interventionen<br />
einges<strong>ch</strong>ränkt. Die S<strong>ch</strong>ülerinnen und<br />
S<strong>ch</strong>üler absolvieren nämli<strong>ch</strong> ab ihren ersten S<strong>ch</strong>uljahren<br />
etwa alle zwei Jahre einen Sexualkundekurs<br />
(<strong>der</strong> jeweils 2 Stunden dauert). Dazwis<strong>ch</strong>en stellen<br />
si<strong>ch</strong> natürli<strong>ch</strong> viele Fragen – do<strong>ch</strong> die Pädagogin ist<br />
ni<strong>ch</strong>t da. Das sind Gelegenheiten, die zur Behandlung<br />
des Themas verpasst werden. Die Diskontinuität<br />
dieses pädagogis<strong>ch</strong>en Angebots ma<strong>ch</strong>t eine gute<br />
Koordination des gesamten Lehrkörpers erfor<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>.<br />
Dieser muss in <strong>der</strong> Lage sein, auf die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Fragen einzugehen, entwe<strong>der</strong> indem er sie selbst mit<br />
den S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>ülern <strong>im</strong> Quers<strong>ch</strong>nitt behandelt<br />
o<strong>der</strong> die S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>üler auf ein<br />
externes Angebot verweist (Besu<strong>ch</strong> bei <strong>der</strong> Familienplanungsstelle<br />
mit <strong>der</strong> Klasse, persönli<strong>ch</strong>e Beratung<br />
bei <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>uls<strong>ch</strong>wester o<strong>der</strong> bei einer Fa<strong>ch</strong>stelle, Verweis<br />
auf geeignete Websites usw.).<br />
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Das gesamte Sexualpädagogik-Konzept in <strong>der</strong> Wests<strong>ch</strong>weiz<br />
stützt si<strong>ch</strong> auf das Re<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Jugendli<strong>ch</strong>en<br />
auf Information und Bildung <strong>im</strong> Berei<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Sexualität.<br />
Um den Zugang und die Qualität zu gewährleisten,<br />
werden abs<strong>ch</strong>liessend einige Empfehlungen<br />
abgegeben:<br />
Die Sexualpädagogik sollte systematis<strong>ch</strong> in die<br />
S<strong>ch</strong>ulprogramme aller Kantone aufgenommen<br />
werden.<br />
Die wi<strong>ch</strong>tige Rolle externer Pädagoginnen mit<br />
entspre<strong>ch</strong>en<strong>der</strong> Ausbildung und die Qualität ihrer<br />
Leistungen sollten von den öffentli<strong>ch</strong>en Behörden<br />
besser anerkannt und geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Die Lehrpersonen sollten in <strong>der</strong> Grundausbildung<br />
sensibilisiert werden o<strong>der</strong> sogar in den Genuss einer<br />
Fortbildung in diesem Berei<strong>ch</strong> kommen, damit<br />
si<strong>ch</strong> die Zusammenarbeit mit den externen Fa<strong>ch</strong>leuten<br />
verbessert.<br />
Das von externen Fa<strong>ch</strong>leuten erbra<strong>ch</strong>te Leistungsangebot<br />
für Eltern sollte ausgebaut werden (Vorträge,<br />
S<strong>ch</strong>ulungen, Beratung, Austaus<strong>ch</strong>).<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Einsätze von externen Fa<strong>ch</strong>leuten in<br />
den Klassen sollte erhöht werden. Dadur<strong>ch</strong> könnte<br />
man mehr Themen behandeln und besser auf die<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>üler eingehen.<br />
S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> wäre es zweckmässig, Männer für die<br />
Sa<strong>ch</strong>e zu gewinnen, denn diese fehlen in dem Beruf<br />
fast völlig. Das ist ni<strong>ch</strong>t zuletzt auf die Rahmenbedingungen<br />
zurückzuführen (Teilzeit s<strong>ch</strong>eint <strong>der</strong><br />
Hauptgrund zu sein).<br />
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Im Tessin gehört die Sexualkunde in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ule<br />
zum Lehrplan und ist für alle S<strong>ch</strong>üler obligatoris<strong>ch</strong>.<br />
Der Sexualkundeunterri<strong>ch</strong>t wird hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> von<br />
den Lehrpersonen erteilt. Diese erhalten Unterstützung<br />
von externen Fa<strong>ch</strong>leuten, namentli<strong>ch</strong> von den<br />
Familienplanungsstellen. Die Pädagogis<strong>ch</strong>e Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule<br />
Locarno bietet in Zusammenarbeit mit den<br />
externen Fa<strong>ch</strong>leuten Aus- und Weiterbildung für<br />
Lehrpersonen an. Ein Beri<strong>ch</strong>t, <strong>der</strong> 2006 vom GLES<br />
(Gruppo di Lavoro per l’Educazione Sessuale / Arbeitsgruppe<br />
Sexualpädagogik) <strong>im</strong> Auftrag des Forums zur<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ule (Forum per la<br />
promozione della salute nella scuola) erstellt wurde,<br />
definiert konzeptuelle Grundlagen und Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />
für die Sexualkunde in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ule (www.ti.<strong>ch</strong>/Generale/forumsalutescuola/org_sottogruppi.htm).Abs<strong>ch</strong>liessend<br />
empfiehlt er einen Ansatz, bei dem si<strong>ch</strong><br />
die Akteure – Lehrpersonen und externe Fa<strong>ch</strong>leute –<br />
gegenseitig ergänzen.<br />
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ARTANES, <strong>2009</strong>, Berufsbild (Référentiel de métier),<br />
www.artanes.<strong>ch</strong><br />
CIIP, 2008, Wests<strong>ch</strong>weizer Lehrplan, Entwurf in Vernehmlassung,<br />
Stand per 16. September 2008.<br />
IPPF, 2008, Erklärung <strong>der</strong> sexuellen Re<strong>ch</strong>te, Art. 8<br />
www.ippf.org/en/Resources/Statements/Sexual+rig<br />
hts+an+IPPF+declaration.htm<br />
Koutaissoff D., Is<strong>ch</strong>y F., So-Barazetti B., Meystre-Agustoni<br />
G., Dubois-Arber F. (<strong>2009</strong>). Rapport<br />
d´évaluation des prestations du service d´éducation<br />
sexuelle de Profa en milieu scolaire. Lausanne: Institut<br />
universitaire de médecine sociale et préventive.<br />
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