[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch
[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch
[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
�����������������������������������<br />
Im Beitrag von Peter Kaenel steht die Bedeutung <strong>der</strong><br />
Online-Beratung für die Jugendli<strong>ch</strong>en <strong>im</strong> Zentrum.<br />
Ausgehend von <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>ung des Nutzens dieser<br />
Beratung formuliert <strong>der</strong> Autor <strong>im</strong> Namen <strong>der</strong> EKKJ<br />
For<strong>der</strong>ungen für <strong>der</strong>en Qualitätssi<strong>ch</strong>erung: Angesi<strong>ch</strong>ts<br />
des Wildwu<strong>ch</strong>ses mehr o<strong>der</strong> weniger professioneller<br />
Anbieter muss <strong>der</strong> Qualität dieser Beratung<br />
beson<strong>der</strong>e Bea<strong>ch</strong>tung ges<strong>ch</strong>enkt werden. Die Zahlen<br />
<strong>der</strong> Erhebung <strong>der</strong> Universität Basel weisen darauf<br />
hin, dass viele Jugendli<strong>ch</strong>e, insbeson<strong>der</strong>e Jungen,<br />
keine Anspre<strong>ch</strong>personen für sexuelle Themen<br />
haben und einen grossen Teil ihres Wissens aus dem<br />
Internet beziehen. Online-Beratung hat für diese Jugendli<strong>ch</strong>e<br />
eine na<strong>ch</strong>haltige Bedeutung.<br />
Wie steht es um die Rolle <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ule? In <strong>der</strong> Romandie,<br />
<strong>im</strong> Tessin und in <strong>der</strong> deuts<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>weiz existieren<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Modelle, wie und dur<strong>ch</strong> wen<br />
in den S<strong>ch</strong>ulen Sexualerziehung angeboten werden<br />
soll. In ihren Beiträgen s<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>n Gabriela Jegge sowie<br />
Anita Cotting und Caroline Jacot-Descombes die<br />
Situation in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Dabei wird nebst <strong>der</strong> Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen,<br />
eine stärkere Verankerungen in den Lehrplänen<br />
und eine Vereinheitli<strong>ch</strong>ung <strong>der</strong> Modelle auf<br />
nationaler Ebene gefor<strong>der</strong>t.<br />
Wie geht es – bezügli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Sexualität – den Jugendli<strong>ch</strong>en<br />
mit Migrationshintergrund? Gerade das sexuelle<br />
Verhalten dieser Jugendli<strong>ch</strong>en prägt das mediale<br />
Bild. Dabei bilden ungere<strong>ch</strong>tfertigterweise Generalisierungen<br />
und Stereotypisierungen sowie Problematisierungen<br />
meist die Regel in <strong>der</strong> Beri<strong>ch</strong>terstattung.<br />
Das Bild, wel<strong>ch</strong>es Jael Bueno in ihren Beitrag<br />
zei<strong>ch</strong>net, ist vielfältiger und weist auf subtile Seiten<br />
des Sozialisationsprozesses <strong>der</strong> Jugendli<strong>ch</strong>en mit Migrationshintergrund<br />
hin. Insbeson<strong>der</strong>e das Problem<br />
<strong>der</strong> Fremdzus<strong>ch</strong>reibung <strong>der</strong> Sexualität wird näher<br />
erläutert.<br />
�������������������������������������<br />
In ihren Beiträgen erwähnen die Autorinnen und<br />
Autoren mögli<strong>ch</strong>e Präventionsmassnahmen <strong>im</strong> Berei<strong>ch</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Jugendsexualität</strong> und betonen oft die Tatsa<strong>ch</strong>e,<br />
dass Regelungen und Vereinheitli<strong>ch</strong>ungen auf<br />
nationaler Ebene, beispielsweise in Bezug auf die<br />
Lehrpläne, fehlen würden. Die EKKJ will mit <strong>der</strong><br />
Aufstellung sozialpolitis<strong>ch</strong>er For<strong>der</strong>ungen auf Missstände<br />
und Verbesserungsmögli<strong>ch</strong>keiten hinweisen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e ist es <strong>der</strong> EKKJ ein Anliegen, dass differenziert<br />
und positiv über Sexualität und die Jugend<br />
gespro<strong>ch</strong>en wird, und zwar <strong>im</strong> tägli<strong>ch</strong>en Leben und<br />
vor allem au<strong>ch</strong> in den Medien. Viele Akteure sind bei<br />
<strong>der</strong> Informationsvermittlung und Aufklärung <strong>der</strong> Jugendli<strong>ch</strong>en<br />
gefragt und sollten ihre Verantwortung<br />
verstärkt wahrnehmen. Na<strong>ch</strong> wie vor werden Kin<strong>der</strong><br />
zu spät aufgeklärt; Väter nehmen dabei in den<br />
seltensten Fällen ihre Verantwortung wahr, aktiv zur<br />
Aufklärung beizutragen. Wie Pierre-André Mi<strong>ch</strong>aud<br />
und Christina Akré in ihrem Beitrag betonen, liegt es<br />
in <strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> Erwa<strong>ch</strong>senen, Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendli<strong>ch</strong>e zu einer respektvollen, lustvollen und<br />
liebevollen Sexualität zu begleiten.<br />
Die EKKJ hofft, mit dem vorliegenden Beri<strong>ch</strong>t zu<br />
einem wi<strong>ch</strong>tigen Aspekt des Verhaltens Jugendli<strong>ch</strong>er<br />
einen Anstoss für eine kritis<strong>ch</strong>e Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit dem Thema <strong>Jugendsexualität</strong> zu geben.<br />
Nancy Bodmer, Mitglied <strong>der</strong> EKKJ<br />
9