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[PDF] Jugendsexualität im Wandel der Zeit (2009) - Jugendarbeit.ch

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Anita Cotting, Ges<strong>ch</strong>äftsführerin von PLANeS, S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Stiftung für sexuelle und reproduktive<br />

Gesundheit / Caroline Jacot-Descombes, Präsidentin von ARTANES, Wests<strong>ch</strong>weizer und Tessiner Verband<br />

für Sexualpädagoginnen und -pädagogen<br />

In <strong>der</strong> Wests<strong>ch</strong>weiz besu<strong>ch</strong>en ausgebildete Sexualpädagoginnen<br />

o<strong>der</strong> -pädagogen die S<strong>ch</strong>ulen, um den Sexualkundeunterri<strong>ch</strong>t<br />

zu erteilen. Die S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>ülern<br />

<strong>der</strong> besu<strong>ch</strong>ten Klassen sind zwis<strong>ch</strong>en 6 und 15 Jahre alt.<br />

Mit diesen Präventionsprogrammen sollen vor allem Selbsta<strong>ch</strong>tung,<br />

Respekt gegenüber an<strong>der</strong>en und kritis<strong>ch</strong>es Denken<br />

geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Be<strong>im</strong> sogenannten «externen» Wests<strong>ch</strong>weizer Modell<br />

erteilen s<strong>ch</strong>ulexterne Personen, die eine zweijährige<br />

berufli<strong>ch</strong>e Fortbildung absolviert haben, den S<strong>ch</strong>ülerinnen<br />

und S<strong>ch</strong>ülern Sexualkundeunterri<strong>ch</strong>t. Ein<br />

Diplom lehrgang in sexueller und reproduktiver<br />

Gesundheit wurde als Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en<br />

den Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>uleinri<strong>ch</strong>tungen von Lausanne und<br />

Genf, <strong>der</strong> HES-SO (Wests<strong>ch</strong>weizer FH für Soziales)<br />

als Weiterbildungsgremium und <strong>der</strong> Stiftung PLANeS<br />

als Da<strong>ch</strong>organisation <strong>der</strong> Beratungsstellen für sexuelle<br />

und reproduktive Gesundheit sowie <strong>der</strong> Fa<strong>ch</strong>stellen<br />

für Sexualpädagogik in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz eingeführt.<br />

Die Fa<strong>ch</strong>verbände sind <strong>im</strong> wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Beirat<br />

des Lehrgangs vertreten. Die Sexualpädagoginnen 1<br />

werden na<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>luss einer zweijährigen theoretis<strong>ch</strong>en<br />

(Sexologie, Soziologie, Psy<strong>ch</strong>ologie, Re<strong>ch</strong>t,<br />

Ethik) und praktis<strong>ch</strong>en Ausbildung diplomiert. PLA-<br />

NeS bestätigt die Ausbildung mit einem Berufstitel,<br />

<strong>der</strong> na<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>luss des Lehrgangs vergeben wird und<br />

<strong>der</strong> den Erwerb von spezifis<strong>ch</strong>en Kompetenzen sowie<br />

die Qualität <strong>der</strong> Leistungen gewährleistet.<br />

Die Eltern werden in diesen s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>en Sexualkundeunterri<strong>ch</strong>t<br />

einbezogen und spielen eine äusserst<br />

wi<strong>ch</strong>tige Rolle. Wenn ein Sexualkundekurs angeboten<br />

wird, werden sie zu einem Informationsabend<br />

eingeladen, an dem sie mit einer Fa<strong>ch</strong>person diskutieren<br />

können, die das Programm und dessen Ziele vorstellt.<br />

Die Eltern können verlangen, dass ihre Kin<strong>der</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t am Kurs teilnehmen. Obwohl sie diese Mögli<strong>ch</strong>keit<br />

haben, ma<strong>ch</strong>en nur sehr wenige Eltern davon<br />

Gebrau<strong>ch</strong>. Ausserdem besteht ein persönli<strong>ch</strong>es Beratungsangebot<br />

für Eltern, die dies wüns<strong>ch</strong>en.<br />

1 Der Begriff «Sexualpädagogin» wird in weibli<strong>ch</strong>er Form verwendet,<br />

da dieser Beruf in <strong>der</strong> Regel von Frauen ausgeübt wird.<br />

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Der Sexualkundeunterri<strong>ch</strong>t beruht gemäss Wests<strong>ch</strong>weizer<br />

Konzept auf dem gegenseitigen Austaus<strong>ch</strong><br />

mit <strong>der</strong> Klasse. Die inhaltli<strong>ch</strong>e Gestaltung wird den<br />

S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>ülern angepasst und entwickelt<br />

si<strong>ch</strong> aufgrund <strong>der</strong>en eigenen Fragen. Best<strong>im</strong>mte<br />

Themen werden aber <strong>im</strong>mer behandelt – vor allem<br />

affektive und sexuelle Beziehungen, sexuelle Ausri<strong>ch</strong>tung,<br />

Verhütung und S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aft, S<strong>ch</strong>utz<br />

vor sexuell übertragbaren Krankheiten und sexueller<br />

Missbrau<strong>ch</strong>. Diese Themen sind eng mit den mit<br />

Kompetenzen verbunden, die geför<strong>der</strong>t werden sollen:<br />

dazu zählen Selbsta<strong>ch</strong>tung, Ents<strong>ch</strong>eidungsfähigkeit,<br />

Respekt gegenüber an<strong>der</strong>en und kritis<strong>ch</strong>es Denken,<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> Hinblick auf die Sexualisierung <strong>der</strong><br />

Medien. Der Sexualkundekurs will insgesamt eine<br />

positive Annäherung an die Sexualität ermögli<strong>ch</strong>en<br />

und zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> inhaltli<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> aus, dass er die<br />

obligatoris<strong>ch</strong>en (<strong>im</strong> Bildungsauftrag <strong>der</strong> Sexualpädagogik<br />

aufgeführten) Themen ges<strong>ch</strong>ickt mit den Wüns<strong>ch</strong>en<br />

und Bedürfnissen <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>üler<br />

verbindet. Der Kurs umfasst einerseits sexuelle<br />

Information, bei <strong>der</strong> best<strong>im</strong>mte Kenntnisse (z.B. über<br />

die Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts- und Fortpflanzungsorgane), wel<strong>ch</strong>e<br />

die S<strong>ch</strong>ülerinnen und S<strong>ch</strong>üler bereits erworben haben<br />

müssten, aufgefris<strong>ch</strong>t werden. An<strong>der</strong>erseits stehen<br />

nützli<strong>ch</strong>e Informationen <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund, auf<br />

wel<strong>ch</strong>e die Jugendli<strong>ch</strong>en bei Bedarf zurückgreifen<br />

können. Dazu gehören Informationen über die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

S<strong>ch</strong>utz- und Verhütungsmethoden (pr<strong>im</strong>äre<br />

Prävention) sowie Kontaktpersonen, an die si<strong>ch</strong><br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendli<strong>ch</strong>en wenden können: Berater<br />

und Beraterinnen <strong>der</strong> Stellen für sexuelle und reproduktive<br />

Gesundheit, <strong>der</strong> Verbände, die Jugendli<strong>ch</strong>en<br />

eine Austaus<strong>ch</strong>plattform bieten (z.B. www.ts<strong>ch</strong>au.<br />

<strong>ch</strong>), o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Organisationen, die si<strong>ch</strong> auf best<strong>im</strong>mte<br />

Berei<strong>ch</strong>e wie sexuelle Gewalt, Homosexualität o<strong>der</strong><br />

Jugendre<strong>ch</strong>te spezialisiert haben.<br />

Im Gegensatz zu best<strong>im</strong>mten Formen <strong>der</strong> Sexualpä dagogik<br />

in <strong>der</strong> Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz und in Europa bes<strong>ch</strong>ränkt<br />

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