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Frühes Fremdsprachenlernen im Fach Englisch für schwerhörige ...

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eine qualitative Veränderung vor. Durch die anormale auditive Aufnahme der<br />

Laute ist das Sprachverständnis extrem eingeschränkt. Hohe Töne werden<br />

schlechter oder gar nicht wahrgenommen. Durch den Ausschluss oder die<br />

stark verminderte Wahrnehmung verschiedener Frequenzbereiche können die<br />

Sprechlaute mitunter nicht hinreichend unterschieden werden. Mit dieser<br />

reduzierten Diskr<strong>im</strong>inierung der unterschiedlichen Laute und damit inbegriffen<br />

der Wörter wird auch das Erkennen von Zusammenhängen <strong>im</strong> Satz<br />

beeinflusst. Dies wirkt sich negativ auf das richtige Sprachverständnis aus<br />

(Leonhardt 2002a, S. 75ff.).<br />

Neben den Problemen bei der Sinnentnahme aus Gesprächen und Texten<br />

treten bei Menschen mit sensorineuraler Schwerhörigkeit Beeinträchtigungen<br />

auf, die sowohl den Aufbau von Wortschatz und Sprachformen als auch die<br />

Artikulation betreffen. Die verschiedenen Konsequenzen bezüglich der<br />

Sprachentwicklung werden zunächst in Abhängigkeit vom Hörverlust<br />

dargestellt. Liegt eine leichte Schwerhörigkeit vor (Hörverlust von 20 – 40 dB),<br />

können st<strong>im</strong>mlose Konsonanten und Zischlaute nicht klar gehört werden. Es<br />

treten Störungen in der Lautbildung sowie Dyslalien auf, die Sprache wird<br />

verlangsamt aufgebaut (Probst, 2000 S. 201).<br />

Bei einer mittelgradigen Schwerhörigkeit kann der Großteil der Sprachlaute<br />

nicht auditiv wahrgenommen werden. Neben einer Beeinträchtigung der<br />

Sprachentwicklung mit Dysgrammatismus und einem Mangel <strong>im</strong> Bereich des<br />

Wortschatzes ist diese Form der Schwerhörigkeit durch eine schlecht zu<br />

verstehende Aussprache gekennzeichnet. Liegt eine hochgradige<br />

Schwerhörigkeit bei einem Hörverlust von 60 – 90 dB vor, ist davon<br />

auszugehen, dass jegliche spontane Entwicklung der Sprache versagt bleibt<br />

(Probst, 2000 S. 201).<br />

Im Weiteren sind nun die unterschiedlichen Folgen einer sensorineuralen<br />

Schwerhörigkeit auf die Bereiche Artikulation, Wortschatz, Grammatik und<br />

Sinnentnahme zu untersuchen.<br />

Die Auswirkungen auf die Lautbildung sind abhängig von dem Bereich, in<br />

welchem sich die nicht wahrgenommenen Teiltöne eines Lautes, die<br />

Formanten, befinden. Liegt die Störung <strong>im</strong> Hochtonbereich, können die<br />

Formanten nicht richtig zugeordnet werden. Es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass Sprachlaute und Lautverbindungen ausgelassen oder fehlerhaft<br />

produziert werden. Hiervon sind besonders Reibe- und Verschlusslaute und

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