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Spektralatlas für Astroamateure - UrsusMajor

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<strong>Spektralatlas</strong> <strong>für</strong> <strong>Astroamateure</strong> 134<br />

28.2 Spektren von Gasflammen<br />

Tafel 110: Swan Bänder im Vergleich von überlagerten Spektren:<br />

Butangasbrenner (Lötlampe), Komet Hyakutake, Kohlenstoffstern WZ Cassiopeiae.<br />

Die bereits in Kap. 22 beschriebenen Swan Bänder haben <strong>für</strong> die Astrophysik grosse Bedeutung.<br />

Sie werden z.B. in den kühlen Atmosphären der Kohlenstoffsterne als Absorptionsbanden<br />

und in den Kometen des Sonnensystems als Emissionsbanden erzeugt. Solche<br />

Spektren entstehen durch komplexe Rotations- und Vibrationsvorgänge bei erhitzten Molekülen<br />

[3]. Die relativ geringe, erforderliche Anregungsenergie lässt dieses spektrale Detail<br />

durch intensive Verbrennung von Kohlenwasserstoffen mit simpeln Heimwerkermitteln aus<br />

dem Baumarkt simulieren.<br />

Tafel 110 zeigt diese Swan Bänder, erzeugt mit einem Butangasbrenner! Zum Vergleich<br />

sind dort die Spektren von Komet Hyakutake und dem Kohlenstoffstern WZ Cassiopeiae<br />

(Tafel 67) überlagert. Der Kurvenverlauf des Hyakutake Spektrums (28. März 1998) wurde<br />

aus einem ESO/Caos Projekt, entsprechend skaliert, in diese Darstellung übertragen<br />

http://www.eso.org/projects/caos/.<br />

Auffallend sind hier die verblüffend ähnlichen Emissionsspektren des Kometen Hyakutake<br />

und der Butangasflamme (C4H10) im Bereich der C2 Swan Bänder – erklärbar durch dieselben<br />

hier wirksamen, physikalischen Prozesse. Bei WZ Cassiopeiae sind diese in Absorption<br />

zu sehen, weshalb dieses Spektralprofil in etwa spiegelbildlich zu den anderen verläuft.<br />

Die Wellenlängen der intensivsten C2 Band Heads sind λλ 6191, 5636, 5165, 4737 und<br />

4383. Daneben sind noch zahlreiche feinere C2 Absorptionen zu erkennen, mit Wellenlängen<br />

gemäss [110]. Einige dieser Linien sind auch bei den Profilen der Kohlenstoffsterne in<br />

Tafel 65 zu erkennen.<br />

Die Linienidentifikation basiert u. a. auf [110], [210].<br />

In der Werkstatt von Urs Flükiger (siehe Bild unten) haben wir – mit vergleichbarem Ergebnis<br />

– auch Acetylenflammen (C2H2) spektroskopiert.

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