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Spektralatlas für Astroamateure - UrsusMajor

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<strong>Spektralatlas</strong> <strong>für</strong> <strong>Astroamateure</strong> 82<br />

19 Spektralsequenz auf dem AGB<br />

19.1 Evolution der Sterne auf dem Asymptotischen Riesenast (AGB)<br />

Der folgende, vereinfacht dargestellte Ablauf, gilt <strong>für</strong> Sterne mit 1 bis 8, je nach Quelle<br />

auch bis zu ca. 10 Sonnemassen.<br />

Roter Riesenast (Red Giant Branch RGB)<br />

Nach dem Verlassen der Hauptreihe bewegt sich der Stern im HRD zuerst auf dem Roten<br />

Riesenast (RGB) nach rechts oben. In dieser Phase verlagert sich die Fusionszone des Wasserstoffs<br />

im Sterninnern zunehmend in eine Schale rund um den wachsenden Heliumkern.<br />

Dadurch nehmen der Radius, und die Leuchtkraft des Sterns dramatisch zu, während die<br />

Dichte der Atmosphäre geringer wird und die Oberflächentemperatur sinkt.<br />

Horizontaler Ast (Horizontal Branch HB)<br />

Der sog. Heliumblitz (Helium Flash) stoppt abrupt diesen Aufstieg auf dem RGB. Dieses Ereignis<br />

wird durch die nukleare Zündung des Heliumkerns ausgelöst, welcher sich während<br />

der RGB Phase im Sternzentrum gebildet hat. Durch Heliumfusion und komplexe Zwischenprozesse<br />

wird jetzt im Zentrum Kohlenstoff und Sauerstoff gebildet. Dadurch bewegt sich<br />

der Stern zuerst ein kurzes Stück nach links und nach unten auf dem Horizontalen Ast (HB).<br />

Asymptotischer Riesenast (Asymptotic Giant Branch AGB)<br />

In einer späteren Phase beginnt das Helium in einer Schale um den Kern aus Kohlenstoff<br />

und Sauerstoff zu „brennen“ und zündet damit zusätzlich auch die Wasserstoff Fusion in<br />

einer äusseren Schale des Sterns. Dieses zeitweise mehrfache oder alternierende Schalenbrennen<br />

verursacht nun den Aufstieg des sich blähenden, instabilen Sterns entlang des<br />

AGB. Der Sternradius erreicht (bei einer Sonnenmasse) nun ca. 1.5 AE und die Leuchtkraft<br />

etwa das 10‘000 fache des früheren Hauptreihenstadiums.<br />

Post AGB Phase<br />

Im Endstadium stossen diese Sterne einen Planetarischen Nebel ab (siehe Kap. 24), welcher<br />

durch den verbliebenen, extrem heissen Kern, zur Emission von Licht angeregt wird.<br />

Dieser zentrale „Reststern“ zeigt anfänglich ähnliche Spektren wie Wolf Rayet Sterne (siehe<br />

Kap. 8). Später kühlt er ab und endet als Weisser Zwerg (White Dwarf) auf dem stellaren<br />

„Friedhof“ im unteren Teil des HRD. Im folgenden Diagrammausschnitt ist dieser Weg<br />

schematisch <strong>für</strong> Sterne von ca. 1, 5 und 10 Sonnenmassen eingetragen.<br />

Absolute Leuchtkraft M<br />

-10<br />

-8<br />

-6<br />

-4<br />

-2<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

30‘000 10‘000 7‘000 6‘000 4‘000<br />

Planetarischer Nebel<br />

10 M<br />

5 M<br />

Weisse Zwerge VII<br />

Effektive Temperatur K<br />

Riesen (II, III)<br />

Überriesen (I)<br />

Sonne<br />

O5 B0 A0 F0 G0 K0 M0<br />

Spektralklasse<br />

Helium<br />

Blitz<br />

10 5<br />

10 4<br />

10 3<br />

102 Horizontaler<br />

Ast HB<br />

10<br />

1<br />

10 -1<br />

Helligkeit relativ zur Sonne

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