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Spektralatlas für Astroamateure - UrsusMajor

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<strong>Spektralatlas</strong> <strong>für</strong> <strong>Astroamateure</strong> 72<br />

Oberflächlich gesehen gleichen sich die beiden Profile tatsächlich sehr stark, obwohl Pollux<br />

(K0 lllb) ein Riese und die Sonne (G2V) ein Hauptreihenstern ist. Offenbar setzt sich auch in<br />

der G-Klasse der Trend fort, dass die Leuchtkraft-bedingten Unterschiede in den Profilen<br />

zunehmend geringer werden.<br />

Innerhalb der obigen G- und frühen K-Subklassen treten offensichtlich noch keine spektakulären<br />

Änderungen spektraler Merkmale auf. Genauer betrachtet sind dann aber doch diverse<br />

Unterschiede bez. Intensität und Kontinuumsverlauf festzustellen. Die Spektrallinien sind<br />

jetzt vorwiegend auf neutrale Atome oder einfache, diatomische Moleküle zurückzuführen.<br />

Die Intensität der neutralen Metalle nimmt weiter zu, diejenige des neutralen Kalziums Ca l<br />

bei λ 4227 hat bei der Klasse K5 das G-Band übertroffen (Detail in Tafel 50 rot markiert).<br />

Letzteres wird schwächer und „zerfällt“ ca. ab K5 in mehrere diskrete Einzellinien. Die H-<br />

Balmerserie wird so schwach, dass sie ausser der Hα- und der stark geschrumpften Hβ- Linie,<br />

immer schwieriger auszumachen ist. Das Magnesium Triplet wirkt immer noch auffällig.<br />

Im Laufe der späteren K-Subklassen erfolgt ein markanter Umbruch und die Ähnlichkeit zum<br />

Sonnenspektrum geht zunehmend verloren. Ab ca. K5 erscheinen, vor allem in der langwelligen<br />

(roten) Hälfte des Spektrums, Titanoxid (TiO) Bänder, welche zunehmend die diskreten<br />

Linien und die tellurischen H2O und O2 Absorptionen überprägen. Deshalb war Aldebaran,<br />

mit der heutigen Klassierung K5 lll, bereits Pater Angelo Secchi als Übergangsstern <strong>für</strong><br />

das Auftreten der Bandenspektren aufgefallen.<br />

In Gebrauch sind lediglich die Klassen K1 – K5 und K7. K6, K8 und K9 sind bisher nicht<br />

zugeteilt worden. Das Intensitätsmaximum des realen Kontinuums verschiebt sich in den<br />

Rotbereich des sichtbaren Spektralbereichs. Die Grafik zeigt qualitativ den Kontinuumsverlauf<br />

eines K4 lll Standardsterns gemäss Vspec Tools/Library.<br />

17.4 Kommentierte Spektren<br />

Tafel 50: Arcturus (α Boo) und Alterf (λ Leo)<br />

Die Entwicklung der K- Subklassen wird hier durch die überlagerte Darstellung je eines frühen<br />

und späten Spektraltypen mit breitbandigen Übersichtsspektren demonstriert (200L<br />

Gitter).<br />

Arcturus (37 Lj) ist mit der Klassierung K1.5 Ill Fe-0.5 ein früher<br />

K-Stern und steht auf dem Riesenast des HRD. Seine Oberflächentemperatur<br />

beträgt ca. 4290 K. Der Suffix in der Klassierung<br />

weist auf ein relatives Defizit an Eisen hin. Das Verhältnis<br />

/ beträgt bei Arcturus, im Vergleich zur Sonne, nur ca. 20%<br />

[506]. Die Grafik zeigt das Grössenverhältnis von Arcturus zur

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