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Spektralatlas für Astroamateure - UrsusMajor

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<strong>Spektralatlas</strong> <strong>für</strong> <strong>Astroamateure</strong> 60<br />

15 Spektralklasse F<br />

15.1 Überblick<br />

Die F-Klasse ist direkt oberhalb der G-Kategorie angesiedelt, zu welcher unsere Sonne gehört.<br />

Dazu zählen mehrere bekannte, helle Sterne wie Procyon, Caph (β Cas), Porrima<br />

(γ Vir), Mirfak (α Per), Canopus am Südhimmel und auch der Polarstern. Auf dem Riesenast<br />

des HRD sind innerhalb dieser hellgelb leuchtenden Klasse auch mehrere Pulsationsveränderliche<br />

zu finden, welche zu den Kategorien δ Cephei und RR-Lyrae gehören.<br />

15.2 Eckdaten der frühen bis späten F Klassen<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Daten exklusiv <strong>für</strong> die Hauptreihensterne der F-Klasse im<br />

Vergleich zur Sonne () gem. [701]<br />

Masse<br />

M/M<br />

Verweildauer auf<br />

Hauptreihe [J]<br />

Temperatur<br />

Photosphäre [K]<br />

Radius<br />

R/R<br />

Leuchtkraft<br />

L/L<br />

1.6 – 1.1 3 – 7 Mrd 7‘200 – 6‘000 1.6 – 1.2 6.5 – 2.0<br />

15.3 Spektrale Merkmale der F-Klasse<br />

Die H-Balmerlinien werden jetzt deutlich schwächer und die Fraunhofer H+K Linien (Ca II)<br />

sind zum dominierenden Merkmal geworden, sodass jetzt Fraunhofer H die Hε Absorption<br />

klar verdrängt. Gegen die späten Subklassen ersetzen die neutralen Elemente, z.B. Fe l und<br />

Cr l, zunehmend die Absorptionen der ionisierten. In dieser Richtung wird z.B. die Ca I Linie<br />

bei λ 4227 immer intensiver. Ebenso das G-Band (CH molekular), welches innerhalb der F-<br />

Klasse die Intensität der benachbarten Hγ Linie überholt. Dieses auffällige, Linien Duo kann<br />

deshalb nur hier so gesehen werden und ist quasi das unverwechselbare „Markenzeichen“<br />

der F-Klasse! An Intensität gewonnen hat hier das Magnesium Triplet (λλ 5168–83).<br />

Bei dieser Auflösung werden spätestens ab der frühen A-Klasse die meisten Absorptionen<br />

durch mehrere Metallinien knapp unterschiedlicher Wellenlänge verursacht und bilden sog.<br />

Blends. Solche können nur noch in hochauflösenden Spektrografen getrennt werden. Beschriftet<br />

sind daher nur die intensivsten der beteiligten Elemente. Was z.B. in Tafel 30 <strong>für</strong><br />

Procyon summarisch mit Fe l/Ca l 4454 – 59 beschriftet ist (Ausschnittsgrafik am rechten<br />

Rand), sieht hoch aufgelöst so aus (Spectroweb [59]). Daher gilt es, sich von der Vorstellung<br />

isolierter Einzellinien zu verabschieden!<br />

26: Fe l 4454.380Å<br />

29: Ca l 4454.779Å<br />

40: Ca l 4455.887Å<br />

45: Fe l 4456.628Å<br />

51: Ti l 4457.427Å<br />

57: Fe l 4458.080Å<br />

63: Fe l 4459.117Å<br />

26 29 40 45 51 57 63

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