04.04.2013 Aufrufe

Spektralatlas für Astroamateure - UrsusMajor

Spektralatlas für Astroamateure - UrsusMajor

Spektralatlas für Astroamateure - UrsusMajor

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Spektralatlas</strong> <strong>für</strong> <strong>Astroamateure</strong> 8<br />

ren teilweise grössere Lücken auf. Es ist auffällig, dass dieses in die Jahre gekommene<br />

Werk bisher nie den heutigen Anforderungen angepasst wurde, aber in diversen Arbeiten<br />

immer noch referenziert wird. Im ähnlichen Stil, jedoch wesentlich weniger detailliert, sind<br />

auch [6], [7] und [8] abgefasst. Ein Glücksfall, dass Martin Brunold [705] alle diese Werke<br />

gesammelt und mir freundlicherweise eine Durchsicht ermöglicht hat (siehe Anhang 33.3).<br />

Der heutige Standard erfordert kalibrierte und normierte Intensitätsprofile, aufgetragen<br />

über der Wellenlänge. Relativ aktuell (2000) ist „A Digital Spectral Classification Atlas“ von<br />

R.O. Gray [52], welcher sich auf einen sehr niedrig aufgelösten, kurzwelligen Teil des<br />

Spektrums beschränkt. Weiter existieren diverse Atlanten, welche sich auf spezielle Spektralklassen<br />

oder Wellenlängenbereiche konzentrieren. Einige sind im Literaturverzeichnis zu<br />

finden. Für die helleren Fixsterne existieren auch Monografien, wie z.B. kommentierte<br />

Spektren von Sirius, Procyon und Aldebaran. Leider sind solche meist nur als „Abstract“ abrufbar<br />

und die teilweise gesalzenen Preise <strong>für</strong> den Download der Vollversion wird sich wohl<br />

kaum ein Amateur leisten wollen.<br />

Sehr nützlich ist Spectroweb [59], zu finden unter der Homepage von Dr. Alex Lobel, Royal<br />

Observatory of Belgium. Es ist eine interaktive Plattform mit hochaufgelösten und fast vollständig<br />

identifizierten Profilen heller Vertreter der mittleren und späten Spektralklassen F,<br />

G, K, M. Infolge der enormen Liniendichte sind diese <strong>für</strong> Einsteiger nur schwer auf die<br />

selbst gewonnenen, meist niedrig aufgelösten Profile zu übertragen. Spätestens hier wird<br />

klar, weshalb Spektralatlanten spezifisch <strong>für</strong> bestimmte Auflösungsbereiche erstellt werden<br />

müssen.<br />

Kürzlich veröffentlicht wurde als Taschenbuch A Spectroscopic Atlas of Bright Stars [9], im<br />

Wesentlichen eine Sammlung unnormierter Pseudokontinua heller Fixsterne mit nur wenigen,<br />

intensiven Spektrallinien. Diese wurden von Jack Martin mit einem spaltlosen<br />

Spektrografen und Transmissionsgitter unter dem Londoner Nachthimmel auf konventionellen<br />

(chemischen) Film aufgezeichnet.<br />

Diese Vielfalt erklärt, wieso bei der Linienidentifikation verschiedene Quellen benutzt wurden.<br />

Vollständige Einzelnachweise wären hier nicht praktikabel. Bei jeder Spektralklasse ist<br />

jedoch ausgewiesen, welche Quellen hauptsächlich verwendet worden sind. Eine alternative<br />

Möglichkeit wäre der Vergleich der Profile mit synthetisch erzeugten Spektren, basierend<br />

auf stellaren Modellatmosphären. Dies ermöglicht z.B. die Software „Spectrum“ von<br />

R.O. Gray, welche mit einer Kommandozeilen- orientierten Oberfläche unter Linux läuft. Die<br />

Installation <strong>für</strong> Non Linux User, sowie die Bedienung sind relativ anspruchsvoll – deshalb<br />

wohl nur <strong>für</strong> wenige Amateure eine realistische Option.<br />

Der vorliegende Atlas soll primär ein Hilfsmittel zur Linienidentifikation sein. Er versteht<br />

sich als Ergänzung zu meinem „Beitrag zur Spektroskopie <strong>für</strong> <strong>Astroamateure</strong>“ [30] und zum<br />

praktischen Teil „Das Aufbereiten und Auswerten von Spektralprofilen…“ [31]. In diesen<br />

Schriften sind auch detaillierte Informationen zum Klassierungssystem der Spektren und<br />

dem Hertzsprung-Russel Diagramm (HRD) enthalten. Kenntnisse zu diesen Themen werden<br />

hier vorausgesetzt und sind daher nur noch verkürzt behandelt.<br />

Von vornherein war aber klar, dass hier keine isolierte Sammlung beschrifteter Spektraltafeln<br />

entstehen soll. Jede einzelne Klasse wird daher mit ihren Hauptmerkmalen vorgestellt.<br />

Dieser Atlas wird laufend aufdatiert, wenn neue Informationen oder weitere, charakteristische<br />

Spektren vorliegen. Entsprechend wurden bei der Nummerierung der Tafeln Reserven<br />

eingeplant. Direkt- oder „Hotlinks“ auf die Datei werden nach solchen Updates zwingend<br />

ins Leere führen. Deshalb empfehle ich dringend nur Links zu schalten auf:<br />

http://www.ursusmajor.ch/astrospektroskopie/richard-walkers-page/index.html.<br />

Besten Dank an Martin Huwiler, Urs Flükiger und Dr. Helen Wider <strong>für</strong> das Lektorat des Atlasses,<br />

sowie Urs, dass er <strong>für</strong> den Download seine Homepage zur Verfügung stellt!<br />

Richard Walker, CH 8911 Rifferswil © richiwalker@bluewin.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!