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Spektralatlas für Astroamateure - UrsusMajor

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<strong>Spektralatlas</strong> <strong>für</strong> <strong>Astroamateure</strong> 21<br />

7 Spektralklasse O<br />

7.1 Überblick<br />

Die O-Klasse versammelt die massereichsten,<br />

heissesten und gleichzeitig kurzlebigsten Sterne<br />

des Universums. Am Ende ihres kurzen Lebens<br />

werden sie, infolge ihrer enormen Masse, alle<br />

unweigerlich in einer SN Explosion enden. Zurück<br />

bleibt dann lediglich ein sehr kleiner, extrem<br />

kompakter Neutronenstern oder ein<br />

Schwarzes Loch. Diese blau erscheinenden, extremen<br />

Sterntypen sind sehr selten, d.h. <strong>für</strong> die<br />

Milchstrasse werden lediglich ca. 20‘000 Vertreter<br />

des O-Typus geschätzt. Dass im Sternbild<br />

Orion, in über 1000 Lj Entfernung, trotzdem<br />

zwei sehr helle Vertreter sichtbar sind, ist ihrer<br />

enormen absoluten Leuchtkraft zu verdanken.<br />

Die scheinbare Helligkeit beträgt bei Alnitak<br />

(ζ Ori): 1.8 m und bei Mintaka (δ Ori): 2.4 m . Diese<br />

Sterne tragen alle eine späte O-Klassierung. Helle<br />

Vertreter früher O-Typen findet man nur am Südsternhimmel, z.B. Naos (ζ Pup) 2.3 m ). Die<br />

Liste rechts zeigt O- klassierte Sterne mit einer scheinbaren Helligkeit V ab ca. 5 m , welche<br />

<strong>für</strong> durchschnittlich ausgerüstete Amateure spektroskopisch noch gut erreichbar sind.<br />

Zwei weitere Orionsterne ε- (Alinlam), und κ- (Saiph), verfehlen mit B0 die O-Klassierung<br />

nur sehr knapp. Deutlich schwächer sichtbar, aber auch einiges weiter entfernt, ist der<br />

Mehrfachstern θ 1 Ori. Dessen C-Komponente θ 1 HD Name Klassierung V<br />

Ori C hat die Spektralklasse O6pe v und<br />

spielt eine dominante Rolle bei der Ionisierung von Teilbereichen des Orionnebels M42.<br />

m<br />

24912<br />

30614<br />

36486<br />

Menkhib, ξ Per<br />

α Cam<br />

Mintaka, δ Ori<br />

O7.5 III e<br />

O9.5 Ia e<br />

O9.5 II+B0III<br />

4.1<br />

4.3<br />

2.4<br />

36861 Meissa, λ Ori O8 III 3.4<br />

37022 Θ1 Ori C O6 pe v 5.1<br />

37043 Nair al Saif, ι Ori O9 III 2.8<br />

37468 σ Ori, O9.5 V 3.8<br />

37742 Alnitak, ζ Ori O9.5 Ib 1.8<br />

47839 15 Mon O7 Ve 4.6<br />

57060<br />

57061<br />

66811<br />

149757<br />

203064<br />

29 CMa<br />

30 CMa<br />

Naos, ζ Pup<br />

ζ Oph<br />

68 Cyg<br />

O7<br />

O9 Ib<br />

O4 I f(n) p<br />

O9.5 V n<br />

O7 III n(f)<br />

5.0<br />

4.4<br />

2.3<br />

2.6<br />

5.0<br />

Diese auffällige Ansammlung extrem massereicher Sterne – man spricht von sog. OB-<br />

Assoziationen – ist noch nicht voll verstanden. Andere, etwas kleinere Cluster, befindet sich<br />

z.B. im Skorpion, Perseus und im Schwan. Zusammen mit weiteren Gruppen bilden diese<br />

den sog. „Gould Belt“, welcher ca. 20° gegen die galaktische Ebene geneigt ist und einen<br />

Durchmesser von etwa 2000 Lj aufweist. Unsere Sonne liegt etwas ausserhalb des Zentrums,<br />

aber grob noch innerhalb der Ringebene [700].<br />

Grafik: New Scientist

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