26.04.2013 Aufrufe

Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Leibniz-Institut für ökologische<br />

Raumentwicklung e.V., Dresden (IÖR)<br />

Kapitel 7: Kosten verschleiernde Wirkung von Entscheidungsketten<br />

Der von <strong>der</strong> Kommune zu f<strong>in</strong>anzierende Anteil<br />

wächst schneller als die Gesamtkosten<br />

Kostenbarwert <strong>der</strong> ordnungsgemäßen<br />

Straßenerschließung <strong>in</strong> EUR<br />

pro lfd. Meter Erschließungsstraße<br />

(jeweils nur kommunaler Anteil)<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Instandsetzung <strong>und</strong> Erneuerung<br />

Betrieb <strong>und</strong> Unterhaltung<br />

Erstmalige Herstellung<br />

0 Jahre 10 Jahre 40 Jahre 80 Jahre<br />

Betrachtungszeitraum <strong>in</strong> Jahren<br />

Abbildung 7-8: <strong>Von</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de zu f<strong>in</strong>anzieren<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> Kostenbarwerte aus Abbildung 7-7 im<br />

Falle e<strong>in</strong>er Beitragserhebung nach § 127ff. BauGB. Der kommunale Anteil steigt<br />

deutlich schneller als die Gesamtkosten (Kostenbarwerte <strong>in</strong> Abbildung 7-7).<br />

(Eigene Berechnung)<br />

Ganz im Gegensatz zu diesen Ergebnissen <strong>der</strong> Kostenanalyse kann immer wie<strong>der</strong> beobachtet<br />

werde, dass sich kommunalpolitische Kostendebatten im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Ausweisung<br />

von Neubaugebieten fast ausschließlich um die Frage <strong>der</strong> Kosten <strong>der</strong> erstmaligen Herstellung<br />

drehen (blaue Abschnitte <strong>in</strong> den Abbildungen 7-7 <strong>und</strong> 7-8). Der Abschluss von Erschließungskostenverträgen<br />

wird dabei nicht selten als e<strong>in</strong>e große Errungenschaft dargestellt,<br />

da „<strong>der</strong> Investor jetzt ja alles bezahlt“. Erschließungskostenverträge beziehen sich <strong>in</strong><br />

aller Regel aber nur auf die Kosten <strong>der</strong> erstmaligen Herstellung. Wie Abbildung 7-8 zeigt,<br />

verbleiben aber auch nach <strong>der</strong>en Wegfall (blaue Abschnitte) noch erhebliche Kosten <strong>in</strong> den<br />

Bereichen „Betrieb <strong>und</strong> Unterhaltung“ sowie „Instandsetzung <strong>und</strong> Erneuerung“ bei <strong>der</strong> Kommune.<br />

„Das bisschen Neubau spielt doch ke<strong>in</strong>e Rolle.“<br />

Die eben dargestellt Konzentration kommunalpolitischer Diskussionen auf die Herstellungskosten<br />

– bei gleichzeitiger Vernachlässigung <strong>der</strong> Folgekosten – überrascht umso mehr, wenn<br />

man e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> die Gesamtausgaben e<strong>in</strong>er Kommune im Bereich <strong>der</strong> Verkehrserschließung<br />

wirft. Neben die <strong>in</strong> vorigen Abschnitt ausschließlich betrachteten Kosten von Neubauprojekten<br />

treten nun auch die Kosten <strong>der</strong> Kommune für den gesamten Bestand an Erschließungsstraßen.<br />

Diese s<strong>in</strong>d mit Abstand höher als die Kosten des Neubaus.<br />

135

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!