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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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3 Das Kostenparadoxon <strong>der</strong> Baulandentwicklung –<br />

Entwurf e<strong>in</strong>es Erklärungsschemas<br />

Betrachtet man die Siedlungsentwicklung <strong>in</strong> den deutschen Stadtregionen, so zeigt sich <strong>in</strong><br />

den Bereichen Infrastrukturbedarf <strong>und</strong> Verkehrsaufwand e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Zunahme <strong>der</strong><br />

benötigten Kapazitäten, Flächen, Energiemengen <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzmittel pro E<strong>in</strong>wohner. Gleichzeitig<br />

wird von den öffentlichen Haushalten e<strong>in</strong> effizienter E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>zur</strong> Verfügung stehenden<br />

Ressourcen e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>t. Gerade im Bereich <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung verb<strong>in</strong>det sich nun<br />

aber mit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach „mehr Kostenbewusstse<strong>in</strong>“ die Hoffnung, durch „mehr Kostentransparenz“<br />

die Geme<strong>in</strong>den, Unternehmen <strong>und</strong> privaten Haushalte für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt deutlich<br />

effizientere, d.h. Energie, Flächen <strong>und</strong> Kosten sparen<strong>der</strong>e Standortstruktur <strong>in</strong> den Stadtregionen<br />

zu gew<strong>in</strong>nen. Weil Akteure kostenbewusst handeln, müsste sich – so die Hoffnung<br />

– mit ökonomischen Mitteln e<strong>in</strong>e Anreizkulisse schaffen lassen, welche die zentralen siedlungs-,<br />

energie- <strong>und</strong> verkehrspolitischen Zielsetzungen, wie „Region <strong>der</strong> kurzen Wege“, „<strong>Innenentwicklung</strong><br />

vor <strong>Außen</strong>entwicklung“, „Kosteneffizienter Infrastrukture<strong>in</strong>satz“, „Reduktion<br />

von Energieverbrauch <strong>und</strong> CO2-Ausstoß“ <strong>und</strong> „Reduzierung <strong>der</strong> Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme“,<br />

unterstützt.<br />

Kostenparadoxon <strong>der</strong> Baulandentwicklung<br />

Ver- <strong>und</strong><br />

Entsorger<br />

Haushalte<br />

F<strong>in</strong>anzierer<br />

Geme<strong>in</strong>den<br />

(Alt-)<br />

Eigentümer<br />

Leibniz-Institut für ökologische<br />

Raumentwicklung e.V., Dresden (IÖR)<br />

Die Akteure <strong>der</strong> Baulandentwicklung<br />

versuchen<br />

ihre jeweiligen Kosten zu<br />

m<strong>in</strong>imieren.<br />

In <strong>der</strong> Summe ihrer<br />

Entscheidungen führt<br />

dies jedoch zu e<strong>in</strong>er<br />

sehr kostenaufwändigen<br />

regionalen<br />

Siedlungsstruktur.<br />

Abbildung 3-1: Das Kostenparadoxon <strong>der</strong> Baulandentwicklung<br />

Allgeme<strong>in</strong>heit<br />

Nachbargeme<strong>in</strong>den<br />

Projektentwickler<br />

Die For<strong>der</strong>ung nach „mehr Kostentransparenz“ ist gr<strong>und</strong>sätzlich richtig. Wenn die entstehenden<br />

Kosten sichtbar (<strong>und</strong> spürbar) gemacht werden, kann erwartet werden, dass die Akteure<br />

kosteneffiziente Entscheidungen treffen. Dabei wird unter <strong>der</strong> Schaffung von „mehr Kostentransparenz“<br />

häufig verstanden, dass die entsprechenden Kosten den Akteuren nur vor Augen<br />

geführt werden müssten, da sie diese falsch e<strong>in</strong>schätzten o<strong>der</strong> gar verdrängen.<br />

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