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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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Kapitel 11: Ansatzpunkte <strong>zur</strong> Abmil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kosten<strong>in</strong>transparenz<br />

Im Vergleich würden so zwei Wohnungsbauprojekte mit gleicher Anzahl Wohne<strong>in</strong>heiten, von<br />

denen e<strong>in</strong>es mit ger<strong>in</strong>ger Dichte „auf <strong>der</strong> grünen Wiese“ <strong>und</strong> e<strong>in</strong>es über Nachverdichtungen<br />

<strong>und</strong> Baulücken im Innenbereich realisiert würde, für alle K<strong>und</strong>en des Versorgungsgebietes zu<br />

e<strong>in</strong>er identischen Reduktion des Mengenpreises führen. 120 Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> höheren Siedlungsdichte<br />

(Wohne<strong>in</strong>heiten pro Netzmeter) würde <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>preis für die zukünftigen Bewohner<br />

des Projektes im Innenbereich jedoch günstiger als für die zukünftigen Bewohner des <strong>Außen</strong>bereiches.<br />

Entsprechende Regelungen wären auch für die an<strong>der</strong>en Versorgungsnetze (Gas, Strom,<br />

Fernwärme) denkbar.<br />

11.4 Abmil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verschiebung <strong>der</strong> Kosten auf an<strong>der</strong>e<br />

Kostenträger (Muster 3)<br />

11.4.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Stoßrichtung<br />

Wie die Analysen <strong>der</strong> Akteurskonstellationen bei <strong>der</strong> Baulandentwicklung gezeigt haben, s<strong>in</strong>d<br />

neben den Flächennachfragern, als den eigentlichen Kostenverursachern, auch Flächenanbieter<br />

<strong>und</strong> Mittler an den Entscheidungsketten beteiligt. Die Akteure dieser beiden Gruppen<br />

treffen Entscheidungen, <strong>der</strong>en Kosten <strong>in</strong> Form von Gebühren, Steuern o<strong>der</strong> Verkaufspreisen<br />

von den Nachfragern <strong>in</strong> voller Höhe rückerstattet werden. Durch diese Möglichkeit, Kosten<br />

<strong>der</strong> eigenen Entscheidungen an<strong>der</strong>en Kostenträgern anzulasten bzw. zu „verschieben“, entsteht<br />

die Gefahr von kosten<strong>in</strong>effizienten Standort(vor)entscheidungen.<br />

Die Stoßrichtung <strong>zur</strong> Abmil<strong>der</strong>ung des Kosten<strong>in</strong>transparenzmusters 3 („Verschiebung <strong>der</strong><br />

Kosten auf an<strong>der</strong>e Kostenträger“) muss es daher se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Eigen<strong>in</strong>teresse <strong>der</strong> handelnden<br />

Akteure (Flächenanbieter <strong>und</strong> Mittler) an <strong>in</strong>sgesamt kosteneffizienten Standortentscheidungen<br />

zu schaffen. Erste Schritte <strong>in</strong> diese Richtung können durch Sensibilisierungskampagnen<br />

erreicht werden, <strong>in</strong> denen auf die Langfristwirkungen <strong>der</strong> Rahmen setzenden Entscheidungen<br />

bzw. <strong>der</strong> unterlassenen E<strong>in</strong>flussnahme h<strong>in</strong>gewiesen wird. Diese Diskussion ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaftslandschaft<br />

<strong>in</strong> vollem Gange <strong>und</strong> dr<strong>in</strong>gt bereits sehr stark <strong>in</strong> die Praxis vor. Dabei ist zu<br />

beobachten, dass bestimmte Gr<strong>und</strong>aussagen <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> weiten Kreisen angekommen<br />

bzw. anerkannt s<strong>in</strong>d (Zersiedelung <strong>und</strong> Schrumpfung führen zu höheren spezifischen Kosten),<br />

allerd<strong>in</strong>gs fehlt es an ausreichend e<strong>in</strong>geführten Modellen <strong>und</strong> Werkzeugen, mit Hilfe<br />

<strong>der</strong>er diese Zusammenhänge für konkrete Entscheidungsfälle aufgezeigt werden bzw. entlang<br />

<strong>der</strong>er Lösungsansätze umgesetzt werden können. In <strong>der</strong> Konsequenz führt dies nicht<br />

selten dazu, dass Diskussionen von pauschalen unkonkreten Aussagen geprägt s<strong>in</strong>d, die im<br />

E<strong>in</strong>zelfall we<strong>der</strong> belegt noch wi<strong>der</strong>legt werden können <strong>und</strong> somit als Argumente oft zu<br />

schwach s<strong>in</strong>d, Verhaltensän<strong>der</strong>ungen bei den Akteuren herbeizuführen. Es ersche<strong>in</strong>t deshalb<br />

wichtig, neben <strong>der</strong> nach wie vor erfor<strong>der</strong>lichen Sensibilisierung geeignete Modelle <strong>und</strong> Werkzeuge<br />

für die praktische Umsetzung bereitzustellen.<br />

Neben diesen freiwillig <strong>in</strong>formatorischen Ansätzen, die weniger auf Regelung als mehr auf<br />

E<strong>in</strong>sicht <strong>und</strong> Überzeugungskraft konkretisierter Argumente setzen, sollte über Möglichkeiten<br />

120<br />

E<strong>in</strong>e entsprechende Restkapazität <strong>der</strong> zentralen Anlagen vorausgesetzt. S<strong>in</strong>d Ausbauten notwendig, kommt es für alle<br />

Nutzer ggf. zu e<strong>in</strong>er identischen Verän<strong>der</strong>ung.<br />

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