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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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Das Kostenparadoxon <strong>der</strong> Baulandentwicklung<br />

11.6 Abmil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> mangelnden Beteiligung des Kostenträgers<br />

an <strong>der</strong> Entscheidungskette (Muster 5)<br />

11.6.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Stoßrichtung von Instrumenten <strong>zur</strong> Abmil<strong>der</strong>ung<br />

Im Vergleich zu den beiden vorherigen Intransparenzmustern ist das Kosten<strong>in</strong>transparenzmuster<br />

5 relativ e<strong>in</strong>fach strukturiert: Der Akteur, <strong>der</strong> die Kosten trägt (o<strong>der</strong> an ihnen beteiligt<br />

wird), ist am Entscheidungsprozess <strong>der</strong> Baulandentwicklung nicht beteiligt. O<strong>der</strong> er ist daran<br />

zwar beteiligt, kann aber den Wirkzusammenhang zwischen E<strong>in</strong>zelmaßnahme <strong>und</strong> den von<br />

ihm zu tragenden Kosten nicht ausreichend überzeugend artikulieren.<br />

Nach <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> vorausgehenden Kapitel f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> diesem Intransparenzmuster<br />

vor allem die Akteure <strong>der</strong> Gruppe „Nur <strong>in</strong>direkt Betroffene“ (Tabelle 5.1) wie<strong>der</strong>, so z.B. die<br />

Allgeme<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> Netznutzer o<strong>der</strong> die Träger des übergeordneten Straßennetzes sowie des<br />

ÖPNV.<br />

Die Stoßrichtung <strong>der</strong> im Folgenden vorgeschlagenen Ansatzpunkte <strong>zur</strong> Abmil<strong>der</strong>ung des<br />

Kosten<strong>in</strong>transparenzmusters 5 ist daher stets, diese „<strong>in</strong>direkt Betroffenen“ stärker <strong>in</strong> den<br />

Entscheidungsprozess <strong>der</strong> Baulandentwicklung zu <strong>in</strong>tegrieren, damit sie die ihnen entstehenden<br />

Kosten besser artikulieren können. Dabei zeigen sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die folgenden Bauste<strong>in</strong>e:<br />

• Die Wahrnehmung <strong>der</strong> „<strong>in</strong>direkt betroffenen Akteure“ stärker auf die von ihnen (oft<br />

unwissend) getragenen Kosten lenken.<br />

• Instrumente für die „<strong>in</strong>direkt betroffenen Akteure“ entwickeln, mit <strong>der</strong>en Hilfe sie ihre<br />

siedlungsstrukturellen Zusatzkosten bestimmen <strong>und</strong> den Kosten verursachenden<br />

Planungsentscheidungen zuordnen können.<br />

• Die <strong>in</strong>direkt betroffenen Akteure besser <strong>in</strong> den politischen Willensprozess e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den,<br />

z.B. durch entsprechende Allianzen mit starken Partnern.<br />

• Die Beteiligung <strong>der</strong> Gruppen <strong>der</strong> „Nur <strong>in</strong>direkt Betroffenen“ <strong>in</strong> den formalen Planungsverfahren<br />

stärken, z.B. im Rahmen <strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong> Träger öffentlicher Belange<br />

bei <strong>der</strong> Aufstellung von Flächennutzungs- <strong>und</strong> Bebauungsplänen.<br />

• Den Zwang <strong>zur</strong> Berücksichtigung von kumulativen Kostenwirkungen <strong>in</strong> Planungsprozessen<br />

verstärken.<br />

11.6.2 Handlungsfeld „E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des Verbraucherschutzes“<br />

Wie die Modellrechnung <strong>in</strong> Anhang A2 zeigt, ist die Allgeme<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> Nutzer von technischen<br />

Infrastrukturnetzen <strong>in</strong> erheblichem Maß an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung von Netzausweitungen im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Ausweisung neuer Wohn- <strong>und</strong> Gewerbegebiete beteiligt. Neben dieser<br />

Beteiligung an den Kosten <strong>der</strong> erstmaligen Herstellung von Netzelementen f<strong>in</strong>det über die<br />

e<strong>in</strong>heitlichen Ver- <strong>und</strong> Entsorgungspreise e<strong>in</strong>e deutliche Quersubventionierung bei <strong>der</strong> Deckung<br />

<strong>der</strong> Kosten für Betrieb <strong>und</strong> Unterhaltung, Instandhaltung sowie Erneuerung statt.<br />

Haushalte <strong>in</strong> Stadtquartieren <strong>und</strong> Ortslagen höherer städtebaulicher Dichte subventionieren<br />

dabei Haushalte <strong>in</strong> weniger verdichteten Teilräumen <strong>der</strong> Versorgungsgebiete.<br />

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