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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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Kapitel 4: Was ist e<strong>in</strong>e „kostenaufwändige regionale Siedlungsstruktur“?<br />

was über jenen E<strong>in</strong>richtungen, die <strong>in</strong> zentralen Orten üblich s<strong>in</strong>d. Im Falle e<strong>in</strong>es Nachfragerückgangs,<br />

<strong>der</strong> bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten <strong>und</strong> Schulen aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> demografischen Entwicklung oft auch <strong>in</strong><br />

Wachstumsgeme<strong>in</strong>den zu verzeichnen ist, lassen sich, wie oben bereits erwähnt, die Standortstrukturen<br />

<strong>in</strong> Räumen ger<strong>in</strong>ger Dichte aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er sonst drohenden häufigeren Überschreitung<br />

zumutbarer Wege deutlich schlechter durch Schließung o<strong>der</strong> Zusammenlegung von Standorten<br />

anpassen, als dies <strong>in</strong> den Zentren <strong>der</strong> Fall ist, da bereits im Status Quo die Nachfrager<br />

erheblich weitere Wege <strong>zur</strong>ücklegen müssen als <strong>in</strong> Zentralen Orten bzw. ihrem Umfeld.<br />

Nutzer aus dezentralen Geme<strong>in</strong>den müssen<br />

bereits im Status Quo weitere Wege<br />

zu den sozialen Infrastrukturen <strong>zur</strong>ücklegen<br />

Anteil <strong>der</strong> Wege bis max ... km<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

Geme<strong>in</strong>den mit<br />

mo<strong>der</strong>ater Verdichtung<br />

0%<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Leibniz-Institut für ökologische<br />

Raumentwicklung e.V., Dresden (IÖR)<br />

Geme<strong>in</strong>den mit<br />

dichter Bebauung<br />

Entfernung <strong>in</strong> km<br />

Geme<strong>in</strong>den mit ger<strong>in</strong>ger<br />

Verdichtung<br />

Abbildung 4-6: Luftl<strong>in</strong>ienentfernung zwischen Wohnstandorten <strong>der</strong> Schüler <strong>und</strong> <strong>der</strong> jeweils nächsten,<br />

noch aufnahmefähigen Gr<strong>und</strong>schule – Ergebnisse e<strong>in</strong>er Modellrechnung für die Planungsregion<br />

Havelland-Fläm<strong>in</strong>g (Brandenburg) (Quelle: Siedentop u.a. 2006b).<br />

4.5 Infrastrukturpersistenz <strong>und</strong> Kostenremanenz<br />

Bei dem zuletzt diskutierten Kostenbereich <strong>der</strong> sozialen Infrastrukturvorsorgung zeigt sich, dass<br />

neben <strong>der</strong> Siedlungsstruktur auch die Bevölkerungsentwicklung e<strong>in</strong>e wichtige Rolle bei den Kosten<br />

<strong>der</strong> Infrastrukturbereitstellung spielt. Diese tendiert – je nach Region mit unterschiedlichem<br />

Zeithorizont – auf absehbare Zeit <strong>in</strong> vielen Teilregionen Deutschlands <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er<br />

Schrumpfung sowie e<strong>in</strong>er Überalterung. Der Rückgang <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>und</strong> die Verschiebung<br />

<strong>der</strong> Altersstruktur zw<strong>in</strong>gen <strong>zur</strong> Anpassung bestimmter <strong>in</strong>frastruktureller Leistungen aufgr<strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>er rückläufigen Nachfrage (z.B. im Schulbereich o<strong>der</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesbetreuung) aber auch<br />

<strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er Zunahme <strong>der</strong> Nachfrage (z.B. im Bereich <strong>der</strong> Altenpflege). An<strong>der</strong>nfalls besteht die<br />

Gefahr, die spezifischen Kosten (Kosten pro Nachfrager) nicht auf e<strong>in</strong>em sozialverträglichen Niveau<br />

halten zu können. Insbeson<strong>der</strong>e bei rückläufiger Nachfrage ist dies jedoch häufig nicht<br />

o<strong>der</strong> nur sehr schwer möglich. Die beiden wichtigsten Gründe hierfür s<strong>in</strong>d die gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

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