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Von der Außen- zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden

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Kapitel 4: Was ist e<strong>in</strong>e „kostenaufwändige regionale Siedlungsstruktur“?<br />

(2005: 138) folgend, verbleiben von allen denkbaren Anpassungsmöglichkeiten bei <strong>zur</strong>ückgehen<strong>der</strong><br />

Nachfrage nur diejenigen als reale Handlungsoption, die<br />

– technisch-betriebswirtschaftlich möglich,<br />

– rechtlich zulässig <strong>und</strong><br />

– politisch-adm<strong>in</strong>istrativ durchsetzungsfähig s<strong>in</strong>d.<br />

Relevante Auswirkungen <strong>der</strong> oben dargestellten Persistenz öffentlicher Infrastrukturen können<br />

sich dabei auf allen drei Ebenen wie<strong>der</strong> f<strong>in</strong>den.<br />

Leibniz-Institut für ökologische<br />

Raumentwicklung e.V., Dresden (IÖR)<br />

Kostenremanenz<br />

Kostenremanenz tritt auf, wenn die Gesamtkostenkurve e<strong>in</strong>er<br />

Infrastruktur <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Nachfrage bei Abnahme <strong>der</strong> Nachfrage<br />

nicht den gleichen “Weg” beschreitet wie bei Zunahme <strong>der</strong> Nachfrage.<br />

Gesamtkosten<br />

<strong>der</strong> Leistungserbr<strong>in</strong>gung<br />

Kostenverlauf<br />

bei<br />

abnehmen<strong>der</strong><br />

Nachfrage<br />

Kostenverlauf<br />

bei zunehmen<strong>der</strong><br />

Nachfrage<br />

Kostenremanenz<br />

Anzahl <strong>der</strong> Nachfrager<br />

Abbildung 4-7: Effekt <strong>der</strong> Kostenremanenz (eigene Darstellung <strong>in</strong> Anlehnung an<br />

Junkernhe<strong>in</strong>rich/Micosatt 2005: 82)<br />

Für das hier diskutierte Kostenparadoxon ist dabei vor allem e<strong>in</strong> Aspekt wichtig: Die dar<strong>in</strong> angesprochenen<br />

kosten<strong>in</strong>effizienten regionalen Siedlungsstrukturen, die durch <strong>in</strong>sgesamt ungünstige<br />

Standort- <strong>und</strong> Flächennutzungsentscheidungen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelakteure entstehen, verschärfen das<br />

Kostenremanenzproblem erheblich. „Zersiedelte“ stadtregionale Strukturen, d.h. Stadtregionen<br />

mit e<strong>in</strong>em hohen Anteil von Bevölkerung, Gebäuden <strong>und</strong> Infrastrukturen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren, nichtzentralen<br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Gebieten mit ger<strong>in</strong>ger städtebaulicher Dichte (Streusiedlungen, E<strong>in</strong>familienhausgebiete),<br />

zeigen sowohl bei <strong>der</strong> sozialen wie auch bei <strong>der</strong> technischen Infrastruktur<br />

deutlich stärkere Kostenremanenzeffekte als Stadtregionen mit e<strong>in</strong>er kompakteren <strong>und</strong> stärker<br />

auf die Zentralen Orte h<strong>in</strong> orientierten Siedlungsstruktur.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel für die Effekte bei <strong>der</strong> sozialen Infrastruktur wurde bereits <strong>in</strong> Abbildung 4-5 dargestellt.<br />

So erweisen sich dezentral gelegene Teilräume e<strong>in</strong>er Stadtregion unter Schrumpfungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

als deutlich weniger anpassungsfähig (<strong>und</strong> damit teurer) als Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> zentrale-<br />

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